Justin Bieber - die ganze Geschichte
viel sie zu geben bereit war. Sie nahm Justin jede Woche mit in das Gotteshaus, und der fühlte sich in der Kirchengemeinde richtig geborgen und aufgehoben wie in einer Familie.
Diese Erfahrung beeindruckte Justin und hat ihn eng mit der Religion verbunden. So bekennt er sich in Interviews ganz klar zu seinem Glauben, wie zum Beispiel in einem Gespräch mit dem Stern im November 2010: »Ich bin ein Christ. Ich glaube an Gott. Ich glaube, dass Jesus ans Kreuz geschlagen wurde und gestorben ist, um mich von meinen Sünden zu erlösen.« Weiter meinte Justin, dass er Jesus sehr nahesteht und ein gute Verbindung zu ihm hat: »Ich kann mit ihm reden. Er allein ist der Grund, warum ich hier bin. Und das sollte ich nie vergessen.«
Pattie hat Justin an den Glauben herangeführt und hat nicht nur in diesem, sondern in allen Lebensbereichen großen Einfluss auf ihn. Sie möchte nichts anderes, als ihren Sohn beschützen und dafür sorgen, dass es ihm gut geht. Dazu gehört auch, darauf zu achten, dass er nicht zu viel Unsinn macht. Doch das macht ihm natürlich am meisten Spaß, denn damit kann er zeigen, dass er seinen eigenen Kopf hat und kein Mamakind ist.
Zum Beispiel telefoniert Justin gern, bis er heiße Ohren bekommt. Und das passt Pattie manchmal absolut nicht. Im Dezember 2009 bekam ein Reporter der New York Times genau diese Situation mit und berichtete darüber, dass Justin sich gern vor einem Konzert erholen, aber trotzdem das Handy nicht aus der Hand legen wollte. Seine Mom jagte aufgebracht hinter ihm her und rief einem Bodyguard namens Kenny zu: »Justin soll anhalten, sonst verliert er das Handy. Er wird nicht auf mich hören! Lass ihn nicht in den Fahrstuhl, Kenny, bis er das Handy abgegeben hat!«
Wie das Ganze ausging, ist nicht bekannt. Aber Pattie wird sicherlich mit Justin noch ein paar klärende und ernste Worte gewechselt haben. Sie achtet sehr auf ihn, besonders, nachdem er zum Teen-Idol aufgestiegen ist. Sie möchte nicht, dass er abhebt und meint, ein Superstar zu sein, dem alles andere egal sein kann. Deshalb kann es auch schon mal sein, dass sie ihm einfach das Handy abnimmt.
In dieser wachsamen Art kümmerte sich Pattie schon immer um Justin und sorgte dafür, dass er unbeschwert in Stratford aufwachsen konnte und sich prächtig entwickelte. Auf alten Kinderbildern ist er stets als bestens gelaunter Sonnyboy zu sehen, mit einem ansteckenden, strahlenden Lächeln auf den Lippen.
Er wirkt vergnügt, zufrieden, gefestigt, voller Zuversicht und Vertrauen. Weil er das spürte, konnte sich der kleine Justin ohne Angst und mit großer Neugier aufmachen, um die Welt zu erkunden und Stratford zu erobern. Er entdeckte den River Avon und tollte im nahegelegenen Park herum, egal, ob die Sonne schien oder die Schneeflocken die Stadt wie gepudert aussehen ließen. Das passiert in Stratford sehr oft, denn die Winter in Kanada sind ziemlich lang und die Sommer kurz und heiß. Die Kälte lässt die Schneemassen wachsen und das Thermometer schon mal auf −50 °C fallen.
Justin ist die weiße Pracht seit Kindesbeinen gewohnt und liebt den Schnee. Die Kälte macht ihm nichts aus, weil er sich mit der richtigen Kleidung dagegen wappnet: mit einer Mütze, dicken Handschuhen – und langen Unterhosen.
Als Deutschland und der Rest Europas im Winter 2009/2010 unter den Schneemassen bibberte, amüsierte sich Justin bei einem Besuch, wie schwer die Europäer diesen für ihn völlig normalen Winter nahmen. Er sagte im Januar 2010 in einem Interview mit www.digitalspy.co.uk : »Ihr tut gerade so, als sei das das Ende der Welt. Alles ist gestrichen, und die U-Bahn funktioniert nicht mehr. In Kanada ist das die kleinste Menge an Schnee, die wir bekommen. Wir müssen wenigstens 25 cm Schnee haben, um einen Tag aus der Schule wegbleiben zu können.«
Was Justin natürlich klasse fand, denn er war ein ganz normaler Schüler. Und wie allen anderen Jugendlichen in Stratford blieb ihm das Büffeln nicht erspart.
Die ersten vier Jahre verbrachte er auf der Jeanne Sauvé Catholic School in der Grange Street in Stratford. Das ist eine, wie der Name schon sagt, katholische Schule, die viel Wert auf die Religion legt. Dort wird nur französisch gesprochen, ohne Ausnahme. Das fand Justin zwar merkwürdig, aber er lernte schnell dazu und spricht es heutzutage fließend und sehr gern – weil er meint, dass französischsprechende Boys bei den Mädchen bessere Chancen haben.
Mit zwölf Jahren ging er auf die Stratford
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