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Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Titel: Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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mal, hast du mich erschreckt«, sagte er, fing sich aber schnell wieder und versuchte, sowohl Ärger als auch Entrüstung zum Ausdruck zu bringen. »Was … Was hat das hier eigentlich zu bedeuten? Was machst du hier?«
    »Geht es vielleicht nicht eher darum, was du hier machst?«, entgegnete Erlendur ruhig.
    »Ich … Das ist doch mein Haus … Was meinst du damit, was ich hier mache? Das geht dich gar nichts an. Könntest du nicht … Weshalb verfolgst du mich ständig?«
    »Ich habe schon fast geglaubt, du würdest nicht mehr kommen«, sagte Erlendur. »Aber dann hast du es nicht mehr ausgehalten, du musstest unbedingt das Gerät an einen sicheren Ort bringen. So langsam kommen dir so etwas wie Gewissensbisse. Du bist dir nicht mehr ganz so sicher wie bislang, dass du damit durchkommen wirst.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Weshalb lässt du mich nicht in Ruhe?«
    »Wegen María. Sie verfolgt mich wie eine alte Spukgeschichte. Da ist das ein oder andere im Zusammenhang mit ihr, worüber ich unbedingt mit dir reden muss. Da gibt es so einige Fragen, von denen ich weiß, dass sie sie dir auch gern gestellt hätte.«
    »Was redest du da für einen Blödsinn? Hast du das Schloss an der Tür aufgebrochen?«
    »Das habe ich neulich gemacht, ja«, gab Erlendur zu. »Als ich versucht habe, mehr Licht in die Sache zu bringen.«
    »Was soll denn dieser Quatsch?!«
    »Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen könntest.«
    »Ich will hier im Bootsschuppen aufräumen.«
    »Ja, natürlich. Aber nun zu etwas ganz anderem. Weshalb verwendest du Wasser aus dem See in deinem heißen Pool?«
    »Was?«
    »Ich habe Wasserproben aus dem Abfluss entnommen. Das Wasser für das Haus und den Pool kommt aus einem Brunnen etwas oberhalb des Hauses. Es wird mit Strom erhitzt und geht in ein Leitungssystem. Weshalb ist da feiner Sand aus dem See im Abfluss von deinem Pool?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, erklärte Baldvin. »Wir sind … Wir sind manchmal erst in den See gesprungen und anschließend in den heißen Pool gestiegen.«
    »Ja, aber ich rede von sehr viel größeren Mengen Wasser. Ich bin der Ansicht, dass dieser Pool mit Wasser aus dem See gefüllt wurde.«
    Baldvin ging mit dem Defibrillator in der Hand rückwärts aus dem Bootsschuppen, offenbar um ihn in seinem Kofferraum zu verstauen. Erlendur folgte ihm und nahm ihm das Gerät ab. Baldvin setzte sich nicht zur Wehr.
    »Ich habe mit einem Arzt gesprochen«, sagte Erlendur. »Ich habe ihn danach gefragt, wie man einen Herzstillstand herbeiführen kann, ohne dass irgendjemand das nachweisen kann. Seine Antwort war, dass man sehr konzentriert vorgehen muss und sehr viel kaltes Wasser benötigt. Du bist Arzt. Kannst du dem zustimmen?«
    Baldvin stand am Kofferraum seines Autos und gab ihm keine Antwort.
    »War das nicht genau die Methode, die ihr damals bei Tryggvi angewendet habt?«, fragte Erlendur. »Bei María war es allerdings nicht möglich, Medikamente zu verwenden, denn es durften natürlich keine Rückstände gefunden werden, falls María obduziert werden würde. Eine ganz geringe Dosis von einem Schlafmittel war das Einzige, was du verwenden durftest.«
    Baldvin klappte den Deckel des Kofferraums zu. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest«, wiederholte er aufgebracht. »Und ich glaube, du weißt das selbst auch nicht. María hat sich erhängt. Sie hat nicht in dem Pool geschlafen, falls du dir das einbildest. Das ist eine Unverschämtheit!«
    »Ich weiß, dass sie sich erhängt hat«, entgegnete Erlendur. »Ich würde nur gerne wissen, weshalb. Und wie du und Karólína sie dazu gebracht habt.«
    Baldvin schien losfahren zu wollen, um Erlendur nicht mehr zuhören zu müssen. Er ging zur Fahrertür und wollte sich ins Auto setzen, zögerte aber dann und wandte sich noch einmal Erlendur zu.
    »Ich habe es langsam satt«, sagte er brüsk und schlug die Autotür wieder zu. »Ich habe die Schnauze voll von diesem Kesseltreiben. Was willst du?«
    Er ging auf Erlendur zu.
    »Das Experiment mit Tryggvi seinerzeit hat dich auf die Idee gebracht, nicht wahr?«, sagte Erlendur vollkommen ruhig. »Was mich interessieren würde, ist, wie ihr María dazu gebracht habt, ihr Einverständnis dazu zu geben.«
    Baldvin durchbohrte Erlendur mit einem bitterbösen Blick, doch der starrte unverwandt zurück.
    »Wir?«, sagte Baldvin. »Wer wir?«
    »Du und Karólína.«
    »Bist du total übergeschnappt?«
    »Wieso hast du jetzt auf einmal Bedenken wegen

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