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Kain

Kain

Titel: Kain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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gestemmt, drückte den Oberkörper nach hinten und schüttelte den Kopf.
    »He, Marc, was hast du?«
    »Nichts.«
    »Lüg nicht.«
    »Okay«, sagte er, »ich will es dir sagen. Es ist alles glatt gegangen. Ich gehöre nun zu ihm.«
    »Dann bist du Kain?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich werde meinem Namen alle Ehre machen. Ich werde ein wichtiges Glied in der Kette sein, das kann ich dir versprechen. Ich bin Kain, und dabei bleibt es.«
    »Okay. Aber zwischen uns wird sich doch wohl nichts ändern – oder?«
    Er drehte sich um. Dann grinste er und nickte. »Es bleibt alles, wie es ist. Es sei denn, du drehst durch.«
    »Keine Sorge, ich bin ja froh, dass du deine Bestimmung endgültig gefunden hast.«
    »Das habe ich.«
    Liane ging auf ihn zu. Dabei löste sie den Knoten ihres Gürtels. Jetzt stand der Mantel offen, aber sie musste noch die beiden Hälften zur Seite nehmen.
    »Und?«, fragte sie.
    Kain lächelte. Er starrte auf ihre Brüste, die ihn an zwei schwere Glocken erinnerten.
    Er nickte.
    »Wo willst du es?«
    »Diesmal im Bett.«
    »Dann komm.«
    Liane war scharf auf ihn. Sie dachte daran, was er hinter sich hatte. Er war so etwas wie ein Teufel geworden, und sie hatte es noch nie mit einem Teufel getrieben.
    In dieser Nacht schon, da warfen sie alle Hemmungen über Bord. Es war der wildeste Sex, den Liane je erlebt hatte. Beide waren schließlich fertig und lagen keuchend nebeneinander.
    »Was war das nur?«, flüsterte Liane.
    »Der Teufel, Süße. Das war der Teufel in mir, und der ist in deine Hölle eingedrungen.«
    »Ganz bestimmt.« Sie kicherte und drehte sich auf die Seite. Sie wollte ihrem Freund ins Gesicht schauen, was leider nicht möglich war, denn er lag auf dem Rücken. Deshalb musste sie sich aufstützen, um in sein Gesicht zu sehen.
    Es sah aus wie immer.
    Nur mit den Augen stimmte etwas nicht. Um die Pupillen herum schienen sie ein düsteres Rot zu zeigen. Sicher war die Sängerin sich nicht.
    Sie wollte es aber auch nicht negieren. Nur behielt sie die Entdeckung für sich, doch sie sagte sich tief in ihrem Innern, dass sie unter Umständen einen Gruß der Hölle in ihrem Freund gesehen hatte. Wenn das stimmte, gab es den Teufel doch, und da war sie gespannt, wie es weitergehen würde …
    ***
    »Guten Morgen!«
    Ob der Morgen gut werden würde oder nicht, das konnten Suko und ich nicht wissen. Jedenfalls hatte unser Chef, Sir James Powell, uns auf die seine Art und Weise begrüßt.
    Wir gaben den Gruß zurück und setzten uns auf die bereitstehenden Stühle. Glücklich sah unser Chef nicht aus. Er wirkte wie ein Mensch, der es am Magen hatte. Etwas schien ihn zu stören, und als er wieder auf seine Unterlagen blickte, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen, schüttelte er den Kopf.
    »Probleme, Sir?«, fragte ich.
    »Ja, das schon.« Er lachte. »Das heißt, ich weiß nicht, ob es wirkliche Probleme sind, die uns etwas angehen. Irgendein schlauer Mensch war der Meinung, dass es so ist.«
    »Gut, und haben die Probleme auch einen Namen?«
    »Nein. Es sind nur Hinweise.«
    »Welche?«
    Sir James kniff für einen Moment die Lippen zusammen. Danach sprach er wieder. »Es geht um Mord. Und nicht nur um einen Mord, sondern um gleich vier dieser schrecklichen Taten. Die Opfer wurden gesteinigt.«
    »Wo sind sie passiert?«, fragte Suko.
    Sir James zögerte ein wenig. Dann meinte er: »Damit fängt unser Problem an. Die Taten geschahen in vier verschiedenen Städten, wobei keine in London passierte.«
    »Und wie heißen die Städte?«
    »Liverpool, Manchester, Newcastle und Bath. Also wirklich ganz verschiedene Ortschaften.«
    »Wer wurde denn getötet?«
    »Männer unterschiedlichen Alters.«
    »Dann hatten sie nichts gemeinsam?«, fragte ich.
    »Eigentlich nicht.« Sir James verzog das Gesicht. »Eigentlich gar nichts. Auf den ersten Blick hin. Auf den zweiten schon. Da lagen die Dinge etwas anders.«
    »Wie denn?«
    »Es gab eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen. Neben ihnen lag jeweils ein bestimmter Gegenstand. Ein Kreuz.«
    »Oh! Wieso das?«
    Sir James nickte. »Es war ein schwarzes Kreuz, aber es war zugleich ein Blendwerk. Kein Kreuz wie das Ihre, John, sondern eines, das zudem umgekehrt auf den Toten lag. Mit dem Kopf nach unten, wenn man das mal so sagen darf.«
    Ich war skeptisch. »Und das wissen Sie genau?«
    »Man hat es mir so gesagt. Ich habe die Unterlagen geschickt bekommen. Ein Kreuz auf den Toten. Das klingt wie der nackte Hohn. Das ist wohl etwas, was auf den Teufel hinweist.

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