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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Malkin. »Nachts kommt er zurück. Aber nur in meinen Albträumen.«
    Cooper blickte zum Reservoir hinüber, das in einer Senke zwischen den schneebedeckten Hügeln lag. Er nickte, während er wieder an Zygmunt Lukasz dachte.
    »Keine Vergebung. Kein Vergessen«, sagte er.
    Und plötzlich war Malkin wieder im Hier und Jetzt. Er lief dunkelrot an, die Adern auf seiner Stirn traten hervor, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer unkenntlichen Fratze.
    »Glauben Sie vielleicht, ich will mich daran erinnern?«, stieß er hervor. »Glauben Sie, ich hätte das nicht schon oft genug durchlebt, seit der Nacht, in der es geschah? Was glauben Sie, wie oft ich seit damals diesen Albtraum hatte? Wie oft wohl?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Cooper.
    »In wie vielen Nächten in siebenundfünfzig Jahren?«, sagte Malkin. »Rechnen Sie es selbst aus, Sie sind doch ein schlaues Kerlchen.«
    George Malkin drehte sich um und ging zum Hof zurück. Ben Cooper tastete nach seinem Funkgerät. Sollte er die Zentrale anrufen? Aber das wäre albern. Hier handelte es sich mit Sicherheit um einen Tod durch Unfall, der dazu noch siebenundfünfzig Jahre zurücklag. Der Zeuge war damals ein achtjähriger Junge gewesen. Nach allem, was sich in jüngster Zeit ereignet hatte, hielten ihn seine Kollegen mit Sicherheit für übergeschnappt, wenn er ein Drama daraus machte. Dann sah er, dass Malkin nicht auf das Haus zuging, sondern auf die große Scheune, in der Rod Whittaker seinen Lastwagen unterstellte. Malkin schob das Tor zurück und verschwand im Inneren.
    »Mr Malkin?«, rief Cooper. Allmählich kam er sich auf der Wiese albern vor. Als er einen Dieselmotor anspringen hörte, lief er zum Schuppen und warf vorsichtig einen Blick hinein. Der DAF war nicht da, wohl aber der große Renault-Traktor, hinter dem die dazugehörige Ausrüstung fein säuberlich an der Wand aufgereiht war: ein Heuwender, eine Egge, ein Schneepflugblatt. George Malkin saß hoch oben in der Fahrerkabine des Traktors.
    »Mr Malkin!«, rief Cooper. »Helfen Sie Rod Whittaker auch gelegentlich in seiner Firma?«
    »Nein. Ich hab keinen Lkw-Führerschein«, rief Malkin zurück.
    »Aber Sie fahren doch auch diesen Traktor!«
    Cooper sah, wie Malkin einen Gang einlegte, machte einen Schritt beiseite und zog sich auf das Trittbrett hinauf, um durch die Beifahrertür zu klettern.
    »Sie haben mir erzählt, Rod Whittaker hätte einen Vertrag mit der Bezirksverwaltung. Dazu gehört bestimmt auch, dass er manchmal Schnee räumt. Es kommt die Verwaltung doch viel billiger, Bauern und ortsansässige Unternehmer zu bezahlen, als selbst teure Schneepflüge zu kaufen.«
    »Genau«, erwiderte Malkin, als sich der Traktor in Bewegung setzte.
    »Sie könnten diesen Traktor also auch als Schneepflug benutzen, wenn die Straßen hier in der Umgebung frei gemacht werden müssen?«
    »Ich denke schon.«
    Der Traktor holperte über den Hof und hielt auf das offene Tor zum Moor zu. Cooper rief sich seinen Abstecher zum Snake Inn ins Gedächtnis, bei dem die Angestellten ausgesagt hatten, an dem Morgen, als Nick Eastons Leiche gefunden wurde, hätten die Fahrer eines Schneepflugs Halt gemacht und ihre Thermosflaschen aufgefüllt. Aber nur die Fahrer eines Pflugs. Sie hatten auch gesagt, die Fahrer, die von Norden über den Pass kamen, seien keine städtischen Angestellten. Sie arbeiteten auf Vertragsbasis, deshalb lag es in ihrem eigenen Interesse, die Arbeit möglichst schnell zu erledigen. Und einer davon würde einen großen Traktor mit einem Schneepflug fahren. Er sei schon sehr früh unterwegs gewesen und müsse aus der Nähe von Glossop gekommen sein, hatten sie gesagt. Gut möglich, dass er aus Harrop kam.
    »Damit kommen Sie doch bis zum Snake Inn, oder?«, schrie Cooper über das Dröhnen hinweg. »Wenn die Straße für den Verkehr gesperrt ist, wundert sich niemand über einen Schneepflug. Das Personal vom Snake Inn hat das jedenfalls nicht getan. Sie haben keine anderen Fahrzeuge gesehen und gehört, nur die Schneepflüge, die den Pass herunterkamen, und dann, etwas später, noch einen, der heraufkam. Den Pflug, dessen Fahrer Nick Eastons Leiche gefunden haben. Und ich glaube, dass einer von denen, die vom Pass herunterkamen, sie dort abgelegt hat.«
    Vor ihnen tauchte das Blackbrook-Reservoir im Nebel auf. Malkin kurbelte am Steuerrad und setzte rückwärts durch den nassen Torf auf ein mit einem Vorhängeschloss versperrtes Gatter zu.
    »Halt!«, rief Cooper.
    »Keine Angst. Ich halte

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