Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
etwas Wichtiges. Jemand ist gekommen, um mich zu sehen.“
Sie verließen eilig die Kammer und stiegen gefolgt von Krohn die Treppen hinauf zum obersten Stockwerk und liefen den Gang hinunter.
Thor erhob die Hand um seine Augen vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. Er blinzelte und konnte zwei Figuren vor sich ausmachen. Er war überrascht, seine Freunde hier zu sehen – Reece, O’Connor, Elden, die Zwillinge – wie sie gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern der Legion auf dem Rücken ihrer Pferde sitzend auf ihn warteten.
„Entschuldigt die Störung, “ sagte Reece, „aber es ist ein Befehl von Kolk. Wir müssen aufbrechen. Die Legion wird für den Wiederaufbau ausgesandt. Die Staffeln formieren sich schon, und du bist jetzt ihr Anführer. Sie werden nicht ohne dich aufbrechen.“
Thors Magen zog sich zusammen beim Gedanken daran, dass er Gwen zurücklassen musste, doch er nickte den anderen zu.
„Ich werde euch gleich folgen“, sagte Thor. „Reitet schon ohne mich vor.“
Reece nickte verständnisvoll zurück und ritt mit den anderen voraus den Hügel hinab.
Thor wandte sich Gwen zu und sah den Schmerz in ihren Augen. Es war der letzte Augenblick bevor er sie verlassen musste. Er musste sie jetzt fragen. Jetzt mehr denn je. Aber er sah die Trauer in ihren Augen und wusste nicht ob dies der richtige Moment war.
„Bist du hier sicher ohne mich?“, wollte er wissen.
Sie nickte ernst.
„Es wird mir nichts passieren“, beruhigte sie ihn. “Mach dir keine Sorgen um mich.
„Aber du kannst nicht im Schloss bleiben.“, sagte Thor besorgt. „Nicht solange Gareth dort ist. Es ist kein sicherer Ort für dich.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich werde im Schloss meiner Mutter bleiben. Keiner weiß davon. Ich werde dort auf deine Rückkehr warten.”
„Wenn ich zurückkehre, und du bis dahin keinen Weg gefunden hast, Gareth abzusetzen, werden wir gemeinsam fliehen. Ich werde dich an einen sicheren Ort bringen.“
„Sorge dich nicht“, sagte sie. „Gareth hat versucht mich wegschleppen zu lassen und er ist gescheitert. Er kann mir jetzt nicht schaden. Zu viele der Krieger wissen von seinem Verrat. Mir wird es gut gehen. Und du wirst bald zurück sein.“
„Bitte erlaube mir wenigstens, Krohn bei dir zu lassen.“, sagte Thor.
Krohn neben ihm begann zu winseln und sprang an Gwen hoch und leckte sie.
„Er wird auf dich aufpassen, solange ich fort bin.“, fügte Thor hinzu. „ Und wenn ich zurückkehre, werden wir zusammen sein. Diesmal für immer.“
Thor lehnte sich vor, und küsste sie. Er fühlte sich beschwingt von dem Kuss, und er hielt ihn so lange wie möglich. Eine kühle Herbstbrise wehte über sie und er wollte, dass dieser Augenblick niemals endete.
„Ich liebe dich“, sagte er.
„Ich liebe dich“, gab sie zurück.
.
KAPITEL ZWANZIG
Gwen stand da, vor dem Haus der Gelehrten und beobachtete, wie Thor sie wieder einmal alleine lies; er ritt mit seinen Waffenbrüdern gen Horizont.
Wieder einmal, fühlte sie ein Loch in ihrem Herzen. Sie fühlte nicht dasselbe Gefühl der Verzweiflung, das sie gefühlt hatte als er sie wegen der Hundert verließ; es war anders. Zumindest würde er dieses Mal nicht sein Leben an einem gefährlichen Ort riskieren, sondern lediglich helfen, Dörfer wiederaufzubauen. Er würde auch von seinen treuen Freunden umgeben sein, und sie war davon überzeugt, dass er in Sicherheit war. Und sie hatte Krohn an ihrer Seite, hatte das Schloss ihrer Mutter, in dem sie sich verstecken konnte und hatte die anderen Krieger hinter sich, die nun zumindest vom Umfang von Gareths Verrat wussten.
Doch immer noch konnte sie nicht umhin, von einem Gefühl der Traurigkeit übermannt zu werden, einer Sehnsucht. Und in gewisser Weise schien es diesmal noch härter. Sie liebte ihn noch mehr. Mehr als sie jemals einen Menschen geliebt hatte. Sie liebte ihn auf eine Weise, die selbst sie nicht verstand. Er war so liebenswert, sensibel und treu, beschützend und stolz. Es tat ihr weh, wenn er fort war. Sie wollte ihn am liebsten immer um sich haben. Und als sie ihre Hand auf ihren Bauch legte, spürte sie wieder, dass sie sein Kind in sich trug. Mit jeder Bewegung die sie machte, mit jeder Geste, fühlte sich ihr Körper anders an. Sie fühlten eine Energie in sich wogen, ein allgegenwärtiges Gefühl. Sie spürte ein Gefühl des Friedens, und das ließ sie ihn umso mehr vermissen.
Und obwohl er sie für eine friedliche Mission verließ, waren
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