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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ihre Bekanntschaft verzichten. Die Mühe, die es ihn kostete, sich ihrem Willen zu beugen, spiegelte sich klar in seinem breiten, grausam wirkenden Gesicht wider. Nach einer Weile gelang es ihm, gezwungen zu lächeln. »Wie immer soll es so sein, wie Sie es wünschen, ma chere madame. Ich überlasse es ganz Ihnen, ein Arrangement zu treffen.«
    Unter den gegebenen Umständen zog sich der Russe recht gut aus der Affäre, wie Gavin zugestehen musste, während er den hochfahrenden Gentleman betrachtete, der respektvoll die Hacken zusammenschlug und sich entfernte. Dass damit auch die drohende Gefahr eines Duells zwischen ihnen abgewendet war, fand er erfreulich, da eine Herausforderung zum Zweikampf einen Misston in Maurelles Neujahrsempfang gebracht hätte. Nichtsdestotrotz stand er nach wie vor der heiklen Aufgabe gegenüber, wie er der eigensinnigen Dame vor ihm beibringen sollte, dass er ihr nicht helfen konnte.
    Aber warum eigentlich nicht? Es mochte unkonventionell sein, einen weiblichen Schüler zu haben, doch sofern das der Dame nichts ausmachte, brauchte er sich nicht darüber den Kopf zu zerbrechen. Natürlich konnte sie nicht zu ihm in die Passage de la Bourse kommen, diese schäbige Gasse, in der sich Rechtsanwaltskanzleien, Tavernen und Fechtstudios aneinanderreihten. Dort wagte sich niemand so ohne Weiteres hin, am allerwenigsten Damen von gutem Ruf. Gleichwohl würde sich wohl irgendein Ort finden lassen, wo er sie unterrichten konnte.
    »Nun, monsieur? «
    Er hatte wohl wirklich zu viel getrunken, da ihm die Vorstellung, eine Schülerin zu haben, gar nicht mehr so abwegig vorkam. Dass dieser Gedanke sein Blut in Wallung brachte, machte das Ganze nur umso berauschender. Es war viele Monate her, seit irgendetwas derart sein Interesse erregt hatte. Trotzdem war da etwas im Benehmen der Dame, das ihn instinktiv zögern ließ, sich auf die Sache einzulassen.
    »Es mag sein, dass ich wie ein verschämter Chorknabe mit einer Engelsstimme um mein Können weiß, aber bisher meinte ich immer, dieses Können sei nur Gott bekannt«, sagte er in ironischem Ton. »Warum haben Sie sich gerade an mich gewandt, wo es in New Orleans doch über fünfzig andere Fechtmeister gibt?«
    »Weil Sie mir wärmstens empfohlen wurden.« Ariadne Faucher richtete den Blick auf ihren schwarzen Spitzenfächer, ließ ihn aufschnappen und wedelte ihn hin und her, um sich das Gesicht zu kühlen.
    »Und von wem, wenn ich fragen darf?«
    »Von unserer gemeinsamen Freundin Madame Herriot, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Sie sagte, dass noch ein oder zwei andere Fechtmeister aus ihrer Bekanntschaft in Frage kämen, die inzwischen aber keinen Fechtsalon mehr betreiben. Außerdem hätten ihre Frauen wahrscheinlich etwas dagegen, wenn sie abends zu lange ausblieben.«
    Gavin hatte den Eindruck, dass sie seinem Blick auswich, als sie ihre Aufmerksamkeit von ihrem Fächer abwandte und in dem bezaubernden Salon mit seiner dunkel gestreiften Tapete, den mit cremefarbenem Brokat bezogenen Louis-quinze-Möbeln und dem Marmorkamin umherschaute. Überall standen plaudernde Gäste, auf den Sofas saßen Damen, deren in zarten Farben gehaltene Röcke sich wie Blütenblätter um sie breiteten, während ihre männlichen Begleiter sich hinter ihnen zu geselligen Gruppen zusammengefunden hatten. Madame Fauchers Verhalten konnte bedeuten, dass sie nicht ganz aufrichtig zu ihm war. Es konnte aber auch ein Hinweis darauf sein, dass sie sich der Unangemessenheit ihres Vorhabens bewusster war, als sie vorgab.
    Da er in den Anblick der Dame vertieft war, deren seidige Wimpern interessante Schatten warfen, brauchte er einen Moment, um zu begreifen, was sie gerade gesagt hatte. »Wenn sie abends zu lange ausblieben?«
    »Sie würden natürlich zu mir kommen müssen, und es würde nicht angehen, wenn dies allzu oft tagsüber geschähe.«
    »In der Tat«, erwiderte er trocken, »obwohl es nicht weniger skandalös sein dürfte, Sie um Mitternacht aufzusuchen.«
    »Sie würden natürlich nicht mich besuchen, sondern Maurelle. Sie sagt, solche Besuche wären in keiner Weise unziemlich, besonders wenn Sie von Zeit zu Zeit ihre Freunde mitbringen.«
    »Mit anderen Worten, sie hat Ihnen für diese Stelldicheins ihr Haus zur Verfügung gestellt.«
    Falls er die Absicht gehabt hatte, sie mit dieser Anspielung auf die Verstohlenheit des Ganzen aus der Fassung zu bringen, dann erlebte er eine Enttäuschung. Sie ließ ihren Fächer zuschnappen und sah ihn unverwandt an. »So

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