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Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Terbrack
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anerkennend. Spöttisch sagte er: „Da gratuliere ich dir aber ganz herzlich! Du bist ein Genie!“
    „Ich brauchte mir nicht einmal die Mühe zu machen dich zu suchen. Ich wusste, dass du mich findest. Und“, machte ich weiter, „weißt du, genauso wie ich wusste, wo Du auftauchen würdest, wissen es die deutschen Behörden. Es war nur eine Frage der Zeit. Wo solltest du auch sonst hingehen?“
    „Oh, Brasilien, Uruguay, Asien ... Die Welt ist groß.“
    Ich schüttelte den Kopf. Genau das ist sie eben nicht. Nicht in seiner Situation. „Du brauchst Kontakte und vor allem Geld. Beides gibt es für dich nur hier.“
    „Meinst du?“
    Ich nickte. „Und dann ist da natürlich noch deine Kleine. Die große Liebe deines Lebens! “
    Er verzog sein Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. „Und du, ihr lasst mich Ort und Zeit bestimmen? Sei mir nicht böse. Für mich sieht das nicht sonderlich geplant aus. Und wenn ich mich nicht ganz täusche, habe ich im Augenblick die besseren Karten.“ Er wedelte mit seiner Pistole.
    „Ich soll dir ausrichten“, bluffte ich, „dass du bei Ali einigermaßen glimpflich wegkommen kannst. Wenn du dich stellst! Wenn du mich erschießt, ist es ein kaltblütiger Mord. Und dann jagen sie dich bis an´s Ende der Welt.“
    „Na klar. Aber du bist dann tot“, bemerkte er trocken. „Haben deine schlauen Freunde dabei auch an dich gedacht?“
    „Sicher!“ erwiderte ich. Wir sahen uns an.
    „Und?“ Er machte eine Geste, dass ich weiterreden sollte.
    Ich hatte mich langsam, Zentimeter für Zentimeter, in Richtung Treppe bewegt. „Sie wissen, dass ich Manns genug bin einem Amateur wie dir Paroli zu bieten. Du bist kein Killer . Sie wissen, dass ich, in einer Situation wie dieser, derjenige sein werde, der am Ende die Waffe in der Hand hat.“ Das wussten sie natürlich nicht. Genaugenommen wussten sie gar nichts von dem hier. Aber was sollte ich machen?
    „Uiii, mir schlottern die Knie vor deiner Professionalität. Wer bist Du? James Bond, der Geheimagent?“
    „Sieh mal, ein kleines Beispiel“, sagte ich betont ruhig, „ich stehe jetzt an der Treppe. Das ist dir entgangen. Oder nicht?“ Ich zog arrogant eine Augenbraue hoch, um ihm meine Überlegenheit zu zeigen. „Wie viele andere kleine Details der letzten Wochen auch.“ Noch ein Bluff. „Jeder kann mich nun von da unten sehen. Der Knall wird unten gehört. Der Wind steht günstig. Die Fischer sehen einen Mann fallen. Und plötzlich erinnern sie sich, dass zwei Gringos hochgegangen sind. Aber nur einer kommt runter. Was glaubst du werden sie tun?“
    „Dann bist du aber leider immer noch tot“, sagte er beiläufig.
    „Nein, weil du mich nicht erschießen kannst, während du mir in´s Gesicht siehst. Dazu bist du nicht kaltblütig genug.“ Ganz sicher war ich mir bei dieser Behauptung nicht. Denn er war verzweifelt. Aber ich musste wenigstens versuchen, es ihm einzureden. Ich sprach weiter: „Und im Übrigen wärest du dann der nächste Tote. Wie lange glaubst du, wirst du in einem venezolanischen Knast überleben?“
    „Mach dir um mich keine Sorgen. Für die Chicos sehen wir alle gleich aus. Bis hier ein Sheriff reagiert, bin ich schon am anderen Ende des Landes. Und außerdem: hier ist alles eine Frage des Bakschisch. Also dann“, er hob die Waffe, „weg von der Treppe!“
    Ich schüttelte den Kopf. „Keine Chance!“
    Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu. Ich blieb ungerührt stehen, die Hände in der Luft. „Los! Weg da!“ Er packte mich an der Schulter, zog mich nach vorne und gab mir dann einen Stoß, damit ich mich auf die andere Seite des Plateaus bewegte. Ich gab einen Fußbreit nach. „Mach schon“, zischte er und stieß mir den Lauf der Pistole zwischen die Schulterblätter. Jetzt hatte ich ihn so, wie ich ihn haben wollte. Ich drehte mich blitzartig nach links, so dass die Mündung an mir vorbeizielte. Als ich ihm meinen Ellenbogen in sein Gesicht stieß, spürte ich etwas Heißes, das mir den Rücken verbrannte. Er hatte geschossen. Ich zog die Bewegung durch und fuhr mit meiner Hand an seinem rechten Arm herunter, bis ich sein Handgelenk zu fassen bekam. Ich drückte seine Schusshand von mir weg und stieß ihm gleichzeitig, den Schwung ausnutzend, zwei gespreizte Finger meiner rechten Hand in die Augen, in der Absicht sie ihm durch den Schädel zu treiben. Als er aufjaulte und mit der linken nach seinen Augen griff, riss ich mein Knie hoch und stieß es ihm mit Kraft in den Unterleib.

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