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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Weitem zu kühl, zu hochmütig.
    Shea achtete darauf, dass ihr massiver Schreibtisch zwischen ihr und den Männern blieb. Langsam und scheinbar unbeteiligt wandte sie sich zu ihrem Computer um, tippte den Befehl ein, ihre Dateien zu löschen, und drückte auf die Enter-Taste. Dann griff sie nach dem Tagebuch ihrer Mutter und steckte es in ihre Handtasche. Ihre Bewegungen wirkten unbefangen und natürlich. »Sind Sie sicher, dass Sie die richtige Person vorsieh haben?«
    »Sie sind doch Shea O'Halloran, und Ihre Mutter ist Mar-garet >Maggie< O'Halloran aus Irland?«, entgegnete Jeff Smith wie eingeübt. »Geboren in Rumänien, Vater unbekannt?« Leichter Hohn lag in seiner Stimme.
    Sie heftete die volle Kraft ihrer smaragdgrünen Augen auf ihn und beobachtete unbewegt, wie er sich innerlich wand, als plötzliches Begehren in ihm wach wurde. Smith war für ihre Reize weit empfänglicher als sein Partner. »Sollte mich das beunruhigen, Mr. Smith? Ich bin, wer ich bin. Mein Vater hat nichts damit zu tun.«
    »Nein?« Wallace trat näher an den Schreibtisch. »Sie brauchen also kein Blut? Lechzen nicht danach? Trinken es nicht?«
    Seine Augen glühten vor Hass.
    Shea brach in Gelächter aus. Ihr Lachen war leise und sinnlich, ein Klang, dem man ewig hätte lauschen mögen. »Blut 24

    trinken? Soll das ein Scherz sein? Für solchen Unsinn habe ich keine Zeit.«
    Smith leckte sich die Lippen. » Sie trinken kein Blut?« Ein Anflug von Hoffnung schwang in seiner Stimme mit.
    Wallace sah ihn scharf an. »Schau ihr nicht in die Augen«, knurrte er. »Das solltest du mittlerweile wissen.«
    Sheas Augenbrauen fuhren in die Höhe. Wieder lachte sie leise und einladend, als wollte sie Smith auffordern, mit einzustimmen. »Ich brauche gelegentlich eine Transfusion. Das ist nichts Ungewöhnliches. Haben Sie noch nie von Hämophilie, der Bluterkrankheit, gehört? Gentlemen, Sie verschwenden meine Zeit.« Ihre Stimme senkte sich ein wenig, wurde weich und melodisch. » Sie sollten jetzt lieber gehen.«
    Smith kratzte sich am Kopf. »Vielleicht haben wir die Falsche erwischt. Schau sie doch an! Sie ist Ärztin. Sie sieht nicht so aus wie die anderen. Die anderen sind groß und stark und haben dunkles Haar. Sie ist klein und zierlich und rothaarig. Und sie geht bei Sonnenlicht aus.«
    »Halt 's Maul«, fuhr Wallace ihn an. »Sie ist eine von ihnen. Wir hätten sie knebeln sollen. Sie beeinflusst dich mit ihrer Stimme.« Er musterte Shea von oben bis unten, und ihr lief ein Schauer über die Haut. » Sie wird schon reden.« Er grinste verschlagen. »Jetzt habe ich Ihnen Angst gemacht.
    Wurde auch Zeit. Sie werden kooperieren, O'Halloran, auf die harte Tour oder auf die leichte. Mir ist, ehrlich gesagt, die harte lieber.«
    »Das kann ich mir denken. Was wollen Sie denn eigentlich von mir?«
    »Beweise, dass Sie ein Vampir sind«, zischte Wallace.
    »Sie machen wohl Witze. Es gibt keine Vampire, außer in Filmen und Schauergeschichten«, gab sie zurück. Sie brauchte unbedingt Informationen, egal, aus welcher Quelle, und auch 25

    wenn es bedeutete, sich mit Männern abzugeben, die so krank waren wie diese beiden.
    »Ach was ? Ich habe einige kennengelernt.« Wieder grinste Wallace bösartig. »Vielleicht waren Freunde von Ihnen dabei.«
    Er warf einige Fotos auf den Schreibtisch und starrte Shea herausfordernd an. Seine Erregung war förmlich mit Händen greifbar.
    Ohne eine Miene zu verziehen, griff Shea nach den Fotos.
    Ihr Magen schnürte sich zusammen, und Übelkeit stieg in ihr hoch, aber ihre Selbstbeherrschung ließ sie nicht im Stich. Die Fotos, acht Stück, waren durchlaufend nummeriert. Sämtliche Opfer trugen Binden vor den Augen, Knebel und Handschellen und wurden in verschiedenen Stadien der Folter gezeigt. Don Wal-lace war ein Schlächter. Sie berührte das Bild mit der Nummer zwei leicht mit einer Fingerspitze. Tiefes Mitleid regte sich in ihr. Es war ein Junge, nicht älter als achtzehn.
    Rasch, bevor ihr Tränen in die Augen stiegen, überflog sie die restlichen Fotos. Nummer sieben war ein Mann mit einer Mähne tiefschwarzer Haare - der Mann, der durch ihre Träume geisterte! Es bestand kein Zweifel. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Sie kannte jede Linie seines Gesichts, den schön geschnittenen Mund, die dunklen, ausdrucksvollen Augen, das lange Haar. Jäher Schmerz packte sie. Einen Moment lang fühlte sie seine Qualen, die seinen Körper und seinen Geist folterten und jeden normalen Gedanken vertrieben, bis nur noch

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