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Katie und der Dom

Katie und der Dom

Titel: Katie und der Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selena Kitt , Steffen Schulze
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ihren Büchern gelesen hatte. „Wie muss man sich dann einen echten Dom vorstellen?“
    „Tja...“ Er sah nachdenklich geradeaus auf die Straße und zog seine Unterlippe zwischen die Zähne. „Ein Dom konzentriert sich darauf, wie viel Kontrolle er über sich selbst hat, aber nicht darauf, wie stark er seine Sub kontrollieren kann.“
    „Oh.“ Sie erwiderte seine Antwort mit einem erstaunten Blinzeln. Aus irgendeinem Grund lief ihr plötzlich ein heißer Schauer über den Rücken. Vermutlich war es die Heizung, wegen der sie sich plötzlich so heiß fühlte.
    „Hört sich das für dich zu kompliziert an?“ Liam schmunzelte leicht, als sie ihre Füße vom Armaturenbrett nahm, sich ihre inzwischen wieder trockenen Socken überzog und dann in ihre Clogs schlüpfte. „Was ich eigentlich damit sagen wollte, ist: Ein Top versucht die ganze Zeit, sich dominant zu verhalten. Ein echter Dom ist es jedoch von Natur aus.“
    Sie lehnte sich ein Stück zu ihm herüber und drückte dabei ihr Knie gegen seine Hand, die auf dem Schaltknüppel ruhte. „Dann bist du also ein echter Dom.“
    „Ja.“
    „Bist du...“ Sie schluckte und überlegte, wie sie die Frage am besten für ihn formulieren könnte. Was, wenn er ihr Angebot ablehnen würde? „Ich meine, bist du auch hin und wieder für neue Subs offen?“
    „Tut mir leid.“ Liam schüttelte den Kopf und drückte leicht ihr jeansbedecktes Knie. Sie spürte, dass es als Zurückweisung gemeint war. „In dem Punkt bin ich sehr wählerisch.“
    Sie fühlte ihr Herz heftig in ihrer Brust pochen. Sie konnte sein Nein doch nicht einfach so akzeptieren. Nie und nimmer.
    „Also... Was muss ich dafür tun? Dir eine ausführliche Bewerbung schreiben? Mich stundenlang von dir befragen lassen?“
    „Nein, nichts davon.“ Er schüttelte langsam und traurig den Kopf.
    „Aber –“
    Er legte seine Hand wieder auf den Schaltknüppel, und sie fühlte erneut die Kälte an sich empor kriechen. „Ich suche mir meine Subs aus.“
    „Und ich falle nicht unter die Auswahlkriterien?“ Sie drehte sich von ihm weg zur Beifahrertür, verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, seine Ablehnung nicht persönlich zu nehmen. Natürlich gelang ihr das nicht, und sie fühlte sich elend. Patrick war überaus gesprächig gewesen. Er wollte sie locker machen, sie nach allen Regeln der Kunst lehren und gemeinsam mit ihr eine Spielszene ausarbeiten.
    Aber dieser Mann... war einfach nur stur. Arrogant. Und was bildete er sich überhaupt ein, sie dermaßen abzuservieren, obwohl er sie noch gar nicht richtig kannte?
    „Wieso willst du eine Sub sein?“
    Sie schniefte verächtlich. „Das will ich doch gar nicht.“
    „Nicht?“ Er sah sie irritiert an.
    „Ich will es nicht sein.“ Katie schluckte und drehte ihr Gesicht zum Seitenfenster, als sie fühlte, wie ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen. Na toll, nicht schon wieder. Hatte sie nicht schon genug Tränen vor diesem schrecklichen Mann vergossen? „Ich bin eine Sub.“
    Sie schwiegen, während der tiefliegende Maserati mit schnurrendem Motor wie eine Katze über die schneebedeckte Straße fegte. Es war jetzt nicht mehr weit bis zu ihr nach Hause, und sie wollte ihm noch eine wirklich gute Antwort geben, die ihn umstimmen und davon überzeugen würde, wie wichtig sie das Ganze nahm und wie verzweifelt sie deswegen war.
    Also erzählte sie ihm alles und begann bei Thomas Dunn und dem Handbuch der erotischen Fesselung. Und von da an sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus. Sie erzählte ihm alles über die anderen Bücher, die Webseiten und wie sie auf Patrick gestoßen war. Und wie ihr Vater an Krebs starb, als sie gerade erst zehn Jahre alt war. Sie musste hilflos zusehen, wie der stärkste Mann, den sie jemals gekannt hatte, immer dünner und schwächer wurde und schließlich für immer verschwand. Sie erzählte ihm davon, wie ihre Mutter ziellos umher streifte und sie als Teenager zusammen mit ihr in einem Wohnwagen leben musste und zuhause unterrichtet wurde. Über die Jungs, die dachten, sie sei zu schüchtern und sie deshalb erst gar nicht beachteten. Über eine Welt voller Schmerz und Wahnsinn, die einem unzählige Entscheidungsmöglichkeiten bot, von denen man aber vorher nie wusste, ob sie am Ende wirklich gut oder schlecht waren.
    Sie berichtete ihm, wie sie Bibliothekarin wurde und dadurch endlich jene Regelmäßigkeit, Ordnung und schließlich auch Ruhe in ihrem Leben fand, nach der sie gesucht hatte. Während sie

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