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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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zu.
    »Lila!«, knurrte Alex wütend.
    »Ich soll euch gehen lassen?«, fragte Stirling mit amüsiertem Lächeln. »Warum sollte ich? Lila, du allein bist schon ein paar hundert Millionen Dollar wert. Ein bisschen Zwicken hier, ein paar Experimente dort und schon …«
    »… und schon fahren Sie zur Hölle?«, ergänzte ich.
    »Ach, Lila, immer so unbeherrscht? Aber das werden wir noch kurieren. Ich gebe zu, dass ich von dir schwer beeindruckt bin. Ich habe dich unterschätzt, dabei hast du wirklich erstaunliche Kräfte. Und du, Jack … das hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorgestellt! Als wir Dr. Roberts endlich zum Sprechen gebracht haben, waren wir absolut fasziniert und konnten es kaum erwarten, dich wieder in unsere Hände zu bekommen.«
    Ich fragte mich, was sie wohl mit Dr. Roberts gemacht hatten. Mir war schlecht.
    Jacks und Dads wütende Flüche prallten an Richard Stirling ab; er lachte nur. Unheimlich hallte seine Stimme als Echo von den Wänden zurück. »Hört zu – ihr habt eure letzte Karte gespielt. Und verloren. Ich habe gewonnen. In ein paar Stunden treffen auch Demos und seine Bande hier ein, dann habe ich Full House.«
    Plötzlich schöpfte ich Hoffnung. Stirling wusste nicht, dass Demos schon im Gebäude war. Dann hatte unser Bluff also doch funktioniert! Und auch der Alarm war nicht noch einmal losgegangen – sonst hätte ich mich längst in Schmerzen auf dem Boden gewunden. Das konnte nur eins heißen: Demos und Harvey hatten ihn ausgeschaltet.
    Stirling wandte sich an Alex. »Das Gebäude ist vollständig verriegelt. Und in diesem Augenblick kommt dein altes Team hinter dir die Treppe herauf. Deshalb würde ich allen empfehlen, die Waffen niederzulegen, sich umzudrehen und denselben Weg wieder zurückzugehen – hinunter in die Gefängniszellen.«
    Alex seufzte und stellte sich neben mich. »Ich habe einen besseren Vorschlag. Warum drehen Sie sich nicht um und gehen denselben Weg zurück, den Sie gekommen sind? Wir folgen Ihnen dann nach draußen.«
    Damit hatte Richard Stirling nicht gerechnet. Er lächelte gezwungen. »Schluss mit den Späßchen. Entweder tust du, was ich sage, oder ich erschieße dich.«
    Alex lächelte. »Das sollten Sie wirklich mal versuchen.«
    Richard Stirling schaute ihn misstrauisch an; Verwirrung breitete sich auf seinem Gesicht aus, dann wurde es völlig ausdruckslos. Seine Augen waren glasig. RoboCop neben ihm erstarrte ebenfalls.
    Verblüfft schaute ich zur Tür. Dort stand Demos; hinter ihm trat Harvey aus dem Schatten.
    »Das hat aber gedauert!«, sagte ich bissig.
    »Besser spät als gar nicht«, gab Demos mit grimmigem Lächeln zurück.

43
    Demos ging um Richard Stirling herum auf Dad und Mum zu. Nur für den Bruchteil einer Sekunde löste er den Blick von Stirling, um meine Mutter anzuschauen. Aber mir entging nicht, wie weich sein Gesichtsausdruck wurde und wie Dad Mum automatisch fester im Arm hielt.
    Erst jetzt bemerkte ich, dass Alicia auf halbem Weg zwischen der Tür und uns stand. Sie beobachtete Demos und ihr Gesicht trug einen Ausdruck tiefster Verzweiflung.
    Jack nahm RoboCop die Pistole aus der Hand, zog das Magazin heraus und schob es in seine Tasche. »Was ist mit den Männern unten?«, fragte er und richtete die Pistole auf die Tür, durch die wir eben gekommen waren.
    »Sitzen fest. Ich hab die unteren Stockwerke automatisch verriegeln lassen«, sagte Harvey und hüstelte.
    »Aber wir können sie nicht einfach unten lassen«, sagte ich. »Sie würden es nicht überleben.«
    »Es ist ein Atomschutzbunker – sie sind dort in Sicherheit«, sagte Jack. »In spätestens zwei Tagen, wenn die Ruine abgekühlt ist, wird die Feuerwehr sie herausholen.«
    Alex nickte. »Der Bunker kann sehr viel mehr wegstecken als nur einen Brand.«
    »Dann wäre das wohl geklärt?«, warf Demos ein. »Gut – wir müssen nämlich raus, bevor die restlichen Truppen hier im Camp entdecken, was los ist. Ich halte die beiden Burschen in Schach, bis alle so weit sind. Lila, bist du bereit?«
    »Ja.« Ich trat vor.
    »Ich bleibe bei ihr«, hörte ich Alex hinter mir sagen.
    »Ich auch.« Jack.
    Das war wohl nicht anders zu erwarten gewesen.
    Als Alex Sara hochhob, bemerkte ich die roten Tropfen, die auf die Marmorfliesen fielen, und einen Augenblick lang dachte ich, es sei Alex’ Blut. Aber als er Sara an Harvey weitergab, sah ich, dass ihre weiße Bluse blutgetränkt war.
    Harvey blickte Sara angeekelt an und ließ sie einen Meter über dem

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