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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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durchziehen können.
    Schließlich gibt es nur wenige Leute auf dieser Welt, von denen bekannt ist, dass sie von den Toten zurückgekehrt sind, und die meisten von denen sind ziemlich wichtig. So wichtig, wie man zum Beispiel als Sohn Gottes ist. Warum sollte jemand für mich eine Ausnahme machen?
    Ich merke, dass meine Schwester immer noch redet. »Also, ich habe endlich eine Audienz bei Hades bekommen, dank der Hilfe seiner Ehefrau«, erklärt sie. »Und ich habe ihn angefleht, dich rauszulassen. Aber er wollte nicht. Er sagte, es wäre gegen die Regeln oder so was. Und wenn er bei dir eine Ausnahme machen würde, könnte da ja in Zukunft jeder kommen, bla bla bla.« Rayne verdreht die Augen und gibt mir damit genau zu verstehen, was sie von diesem kleinen technischen Detail hält.
    »Aber er war mir was schuldig - nachdem ich ihm geholfen hatte, sein Videospiel zu gewinnen.
    Also haben wir trotzdem einen Deal gemacht.«
    Ich kaue auf meiner Unterlippe und kriege langsam ein ungutes Gefühl. Meine Schwester und ihre sogenannten Deals, die Irgendwie nie gut für mich laufen. »Und der wäre . . . ?«
    »Er hat die Uhr für uns zurückgedreht. Im Prinzip hat er uns in der Zeit zurückgeschickt. An den Zeitpunkt, bevor irgendetwas von den ganzen schlimmen Dingen passiert ist.« Sie flitzt zu ihrem Computer und ruft den Kalender auf.
    »Siehst du? Es ist der 15. April.«
    Ich starre sie an und die Erkenntnis trifft mich mit der Wucht eines Zehntonnentrucks. »Der 15.
    April?«, wiederhole ich. »Letztes Jahr... ?«
    »Einen Monat und eine Woche vor dem Schulball«, verkündet Rayne triumphierend.
    »Und...«
    »Einen Monat vor Club Fang«, überlege ich laut.
    »Einen Monat, bevor Magnus mich versehentlich beißt.« Ich starre meine Schwester an und die Konsequenzen ihres sogenannten Deals treffen mich mit einer Wucht. Kann es tatsächlich sein, dass wir In die Zeit vor einem Jahr zurückversetzt worden sind?
    »Oh, Rayne«, rufe ich und sehe sie mit entsetzten Augen an. »Was hast du getan?«
    »Ich habe dir eine zweite Chance verschafft«, sagt sie unbeirrt. »Eine Chance, dein Schicksal ein für alle Mal selbst zu bestimmen.« Sie hält inne, dann fügt sie hinzu: »Willst du diese Chance nutzen?«

2
    Zurück in der Zeit. Mein Magen schlägt einen Purzelbaum, während ich meine Schwester anstarre und versuche, alles zu begreifen.
    Zurück in der Zeit? Rayne hat schon früher so einige verrückte Dinge getan, versteht mich nicht falsch, aber nicht so etwas wie das hier. Meine Gedanken überschlagen sich, während ich versuche, die Ereignisse des vergangenen Jahres aufzulisten. Die einschneidenden Veränderungen, die wir erlebt haben. Die übernatürlichen Begegnungen. Vampire, Werwölfe, Feen. Alles, was uns passiert ist... ist es jetzt wirklich ungeschehen gemacht worden?
    Raynes hoffnungsvolles Lächeln verblasst, ihre Begeisterung verwandelt sich in Nervosität, während sie darauf wartet, dass ich etwas sage...
    irgendetwas. Ich schüttle den Kopf; ich weiß nicht, ob ich ihr einen Kuss geben oder ob ich sie umbringen soll. Ich meine, sie hat tatsächlich das Unmögliche geschafft - mich ins Leben zurückzu-holen. Aber um welchen Preis?
    »Es tut mir leid, Sun«, sagt meine Schwester nach einer Weile und in ihrer Stimme schwingt Bedauern mit. »Ich weiß, das ist ganz schön viel auf einmal. Und glaub mir, ich habe die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Aber Hades hat mir keine Wahl gelassen. Der ist wirklich ein knallharter Typ. Und nicht halb so gut in Videospielen, wie er denkt.«
    Ich lege mich wieder aufs Bett und starre an die Decke. Vor langer Zeit, als wir noch klein waren, haben Rayne und ich Sterne da oben hingepappt, die im Dunkeln leuchten, und ein paar davon klebten immer noch dran. Anders als meine Realität, die plötzlich vollkommen aus dem Leim geht.
    »Magnus«, wispere ich und spreche endlich laut aus, was mich im Hinterkopf beschäftigt hat.
    Mein süßer Vampir. Was ist mit ihm passiert, in dem Moment, als die Zeit neu eingestellt wurde?
    Hat er jede Erinnerung an mich und all das, was wir im Laufe des letzten Jahres miteinander erlebt haben, vergessen? Weiß der Magnus, der jetzt gerade existiert, überhaupt etwas von mir?
    Bei diesem Gedanken keuche ich unwillkürlich auf. Die vielen Momente, die Erinnerungen - alles gestohlen. Rayne legt sich neben mich und starrt ebenfalls an die Decke. »Tja«, sagt sie. »Das ist das Schlimmste daran. Ich musste Jareth auch

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