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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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roch sie nach Flieder und Zimt. Der Kuss kam wie ein warmes Licht aus dem tiefsten Innersten meines Herzens. Nach all den Jahren ergriff mich immer noch ein wohliger Schauer, als unsere Zungen sich berührten. Atemlos löste Elizabeth sich von mir.
    »Erweist du uns die Ehre?«, fragte sie.
    Sie gab mir das Messer und ich schnitzte den 13. Strich in die Rinde. 13. Im Nachhinein betrachtet, gab es da vielleicht doch eine Art Menetekel.

    Als wir zum See zurückkamen, war es dunkel. Allein der strahlende Mond drang durch die gleichförmige Finsternis, ein einsames Leuchtfeuer. Es war still, selbst die Grillen schwiegen. Wir zogen uns aus. Ich betrachtete sie im Mondschein und spürte, wie sich ein Kloß in meiner Kehle bildete. Sie sprang zuerst ins Wasser und erzeugte dabei kaum Wellen. Ich folgte ungelenk. Der See war überraschend warm. Elizabeth schwamm mit geschmeidigen, gleichmäßigen Zügen, glitt durchs Wasser, als machte es ihr bereitwillig Platz. Ich plantschte hinter ihr her. Die Geräusche, die wir machten, hüpften wie flache Steine über die Wasseroberfläche. Sie drehte sich um und schwamm in meine Arme. Ihre Haut war nass und warm. Ich war vollkommen hin und weg von ihrer Haut. Wir hielten uns eng umschlungen. Sie drückte ihre Brüste an mich. Ich spürte ihren Herzschlag und hörte ihren Atem. Lebenslaute. Wir küssten uns. Meine Hand wanderte ihren herrlich geschwungenen Rücken hinab.
    Als wir fertig waren - als alles wieder im Lot zu sein schien -, angelte ich mir ein Floß, um darauf zusammenzubrechen. Keuchend ließ ich die Füße ins Wasser baumeln.
    Elizabeth runzelte die Stirn. »Was ist? Schläfst du jetzt ein?«
    »Hmm.«
    »Ein Bild von einem Mann.«
    Ich verschränkte die Hände hinter den Kopf und legte mich hin. Eine Wolke schob sich vor den Mond und verwandelte das Dunkelblau der Nacht in einen dichten Grauton. Die Luft stand. Ich hörte, wie Elizabeth aus dem Wasser auf den Steg kletterte. Meine Augen versuchten, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ich konnte ihre nackte Silhouette gerade noch ausmachen. Sie war einfach atemberaubend. Ich sah, wie sie sich vorbeugte und ihre Haare auswrang. Dann bog sie den Rücken durch und warf den Kopf nach hinten.
    Mein Floß trieb weiter vom Ufer ab. Immer wieder habe ich versucht, mir darüber klar zu werden, was dann mit mir geschehen ist, konnte es jedoch nicht genau sagen. Das Floß trieb weiter. Elizabeth war nicht mehr zu sehen. Als sie in der Dunkelheit verschwand, fasste ich einen Entschluss: Ich würde es ihr erzählen. Ich würde ihr alles erzählen.
    Ich nickte und schloss die Augen. Mir wurde ganz leicht ums Herz. Ich lauschte dem leisen Plätschern des Wassers an meinem Floß.
    Dann hörte ich, wie eine Autotür geöffnet wurde.
    Ich setzte mich auf.
    »Elizabeth?«
    Absolute Stille, bis auf mein eigenes Atmen.
    Ich hielt nach ihrer Silhouette Ausschau. Sie war schwer zu erkennen, aber einen kurzen Moment lang sah ich sie. Das glaubte ich zumindest. Ich bin mir nicht mehr sicher und weiß auch nicht, ob es eine Rolle spielt. Auf jeden Fall stand Elizabeth vollkommen still auf dem Steg und blickte in meine Richtung.
    Vielleicht habe ich geblinzelt - auch da bin ich mir nicht sicher -, doch als ich wieder hinsah, war Elizabeth verschwunden.
    Das Herz schlug mir bis zum Hals. »Elizabeth!«
    Keine Antwort.
    Meine Panik wuchs. Ich ließ mich vom Floß fallen und begann, zum Steg zu kraulen. Aber meine Schwimmstöße waren so laut, so unerträglich laut. Ich konnte nicht hören, was am Ufer geschah. Ich hielt inne.
    »Elizabeth!«
    Eine ganze Weile hörte ich nichts. Die Wolke verdeckte den Mond noch immer. Vielleicht war Elizabeth in die Hütte gegangen. Vielleicht hatte sie etwas aus dem Wagen geholt. Ich öffnete den Mund, wollte noch einmal ihren Namen rufen.
    Da hörte ich ihren Schrei.
    Ich senkte den Kopf und schwamm, schwamm so schnell ich konnte, meine Arme trommelten aufs Wasser, meine Beine traten wild hinterher. Aber ich war noch ein ganzes Stück vom Steg entfernt. Ich versuchte, ihn beim Schwimmen im Auge zu behalten, doch es war zu dunkel. Nur ein paar schwache Strahlen des Mondes durchschnitten den Himmel, lieferten aber so gut wie kein Licht.
    Ich hörte ein Schaben, als würde jemand über den Boden geschleift werden.
    Vor mir sah ich den Steg. Nur noch gut fünf Meter. Ich beschleunigte noch einmal. Meine Lunge brannte. Ich schluckte Wasser, streckte die Arme aus, tastete blind in der Dunkelheit herum. Dann hatte ich

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