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Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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einmal. Aber das tut er ja immer.‘
    Am Himmel zogen die ersten Wolken auf. Aber es war immer noch sehr heiß. Eine lange Autoschlange kroch über die Straße zum Strand hinunter, und ein Ausflugsbus brachte eine Reisegruppe zu dem Café am Rand der Dünen.
    „Diese Touristen!“ Nicholas rümpfte die Nase. „Sie schwärmen ein wie die Fliegen. Wenn ich erwachsen bin, werde ich auswandern. In England kann es kein vernünftiger Mensch mehr aushalten.“
    Und während er noch verächtlich über die Schulter zurückschaute, hörte er ein Pony wiehern.
    Er sah auf seine Uhr und fragte sich, wie viele Schüler an diesem Morgen vergeblich zur Reitschule gekommen waren. Arme Audrey! Da erklang wieder dieses leise Wiehern, und Trombone spitzte die Ohren und antwortete.
    „Komm, es ist schon spät. Wir haben keine Zeit, uns mit jedem Pferd am Wegrand zu unterhalten.“
    Die Stute war stehen geblieben. Nicholas schaute sich suchend um. Das Wiehern kam aus dem kleinen Gehölz am Wegrand. Er konnte es deutlich hören, und es klang traurig und ängstlich, wie ein Ruf um Hilfe.
    Der Drahtzaun am Rande des Wäldchens war niedergetreten. Der Junge überlegte eine Weile, bevor er zögernd in das dichte Unterholz ritt. „Vorsicht, Trombone! Der Boden ist voller zerbrochener Flaschen und Abfall.“ Doch die Stute fand bald einen ausgetretenen Pfad, der tiefer in das Buschwerk führte. Nicholas bemerkte frisch abgeknickte Äste an den Sträuchern, und dann sah er die Hufspuren auf dem Boden.
    „Das Pony muss hier irgendwo sein. Aber wo?“
    Trombone hob den Kopf und schnupperte. Und dann verließ sie den Pfad und kletterte seitwärts in das dichte Gebüsch.
    „Ich hoffe, du weißt, was du tust!“ Nicholas seufzte, aber er gab seinem Pferd die Zügel frei.
    Und dann stand er plötzlich am Rand einer Grube. Sie öffnete sich wie ein Krater vor ihm, und unten, auf dem Grund des Erdloches, stand Audreys Pony.
    Nicholas wollte seinen Augen nicht trauen.
    „Kein Zweifel, das ist Jubilee. Aber wie ist sie bloß in dieses Loch gekommen?“ Nachdenklich kletterte er aus dem Sattel. Und diesmal wusste auch Nicholas nicht, was er tun sollte.
    Zum Glück schien Jubilee nicht verletzt zu sein. Sie trug einen Strick um den Hals, und aus ihrem Maul baumelte etwas, das wie ein abgerissener Zügel aussah. Nicholas beugte sich weit über den Rand der Grube. „Das darf doch nicht wahr sein! Das ist ja eine Fahrradkette! Welcher Tierquäler reitet ein Pony mit einer Fahrradkette?“ Zornig ballte er die Fäuste. „James hatte also doch recht.“
    Während er noch überlegte, wie er Jubilee aus ihrem Gefängnis befreien konnte, hörte er draußen auf der Straße das Klappern von Ponyhufen.
    „Halt!“, rief er. „Ich brauche Hilfe. Hier ist ein Pony in eine Grube gestürzt.“
    „Das war doch Nicholas’ Stimme.“ Am Rand des Wäldchens hielt Maria ihr Pony an.
    „Er hat Jubilee gefunden.“ James band Dawn an einem Strauch fest. „Wir kommen!“
    „Lasst eure Ponys auf der Straße!“, rief Nicholas. „Der ganze Waldboden ist voller Glasscherben.“
    „Ich weiß, wo die Grube ist.“ James bahnte sich einen Weg durch die Sträucher. „Ich bin schon einmal hier gewesen. Kannst du mir erklären, wie Jubilee in diese Grube geraten ist?“
    „Sicher auf die gleiche Weise wie die anderen nach Hillsbridge. Das ist doch klar.“ Maria stöhnte.
    „Beeilt euch!“ Nicholas’ Stimme klang ungeduldig. Ratlos lief er am Rand der Grube auf und ab. „Hoffentlich ist Bromwyn dabei“, murmelte er. „Sie hat wenigstens Verstand. Die anderen Mädchen reden nur dummes Zeug oder brechen in Tränen aus.“ Als dann James und Maria zwischen den Sträuchern auftauchten, zuckte er ergeben die Achseln. „Pech – aber da kann man nichts machen. Dann werde ich mir wohl etwas einfallen lassen müssen.“
    Ein dichter Regen hatte eingesetzt, und schon bald waren die Kinder bis auf die Haut durchnässt. Sie standen stumm am Rand der Grube und schauten zu Jubilee hinunter. Das Pony zitterte.
    „Wie holen wir sie da wieder heraus?“ James runzelte die Stirn.
    „Gute Frage!“ Nicholas verdrehte die Augen. „Darüber denke ich nach, seit ich sie entdeckt habe.“
    „Ich reite sie einfach die Wand hoch.“ Maria hockte bereits am Rand des Erdlochs und ließ sich hinuntergleiten.
    „Halt, bist du verrückt? Das ist doch viel zu steil.“
    Doch es war zu spät. Maria konnte sich nicht mehr halten. Die nasse Erde rutschte unter ihr weg und riss sie mit

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