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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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die Aorta und einen in die rechte Seite der Bauchdecke. Bevor wir das LVAD einsetzen, leiten wir das Blut über die Herz-Lungen-Maschine um, die pumpen und das Blut der Patientin mit Sauerstoff anreichern wird. Dann müssen wir in der Bauchdecke eine Art Tasche für das LVAD anlegen. Danach werden wir einen Schlauch einführen, der das Blut von der Herzkammer zum LVAD leitet. Ein anderer Schlauch verbindet die Pumpe mit der Aorta. Wenn die Pumpe das Herz der Patientin angemessen unterstützt und ihre Funktionen stabil sind, können wir mit dem Ersetzen der Mitral- und der Aortenklappe fortfahren. Noch irgendwelche Fragen?«
    Niemand gab auch nur einen Mucks von sich.
    Â»Dann los.«

    Der Aufenthaltsraum der Angestellten war so überfüllt, als Sami und Al dort ankamen, dass Sami sich fragte, wer jetzt das Krankenhaus überhaupt in Gang hielt.
    Â»Gibt es hier eine Schwester Oliver?«, brüllte Sami gegen den Lärm der vielen Menschen an.
    Eine Schwester, die am Tresen stand und sich Butter auf einen Bagel strich, drehte ihren Kopf und winkte mit dem Messer. »Hier, das bin ich.«
    Sami und Al zückten ihre Dienstmarken gleichzeitig, als ob sie sich abgesprochen hätten.
    Â»Ich bin Detective Rizzo, und dies ist Detective Diaz. Können wir irgendwo in Ruhe reden?«
    Â»Aber sicher. Ich muss mich nur bei der Aufsicht abmelden.«
    Als Schwester Oliver zurückkehrte, führte sie die Detectives in einen kleinen Raum, der für Patientengespräche genutzt wurde.
    Â»Es geht um das Mädchen O’Neill, nicht wahr?«, fragte Schwester Oliver.
    Â»Wie kommen Sie darauf?«, wollte Sami wissen.
    Â»Erst einmal hat jeder in der freien Welt gehört, was dem armen Mädchen zugestoßen ist, und in den Nachrichten hat man ihren Namen genannt. Zweitens steht rund um die Uhr ein Polizist vor ihrer Tür.«
    Â»Der Polizist, der vor Miss O’Neills Tür postiert ist, hat uns erzählt, dass Sie in ihrem Zimmer waren, als sie zu Bewusstsein kam«, sagte Sami. »Stimmt das?«
    Sie nickte energisch. »Ich würde es nicht gerade als Bewusstsein bezeichnen. Doch sie murmelte ein paar Worte und schien ein bisschen aufgeregt zu sein, und deshalb bat mich der Doktor, ihr Diazepam zu injizieren, was mit Valium verglichen werden kann.«
    Â»Konnten Sie verstehen, was sie gemurmelt hat?«, fragte Al.
    Â»Nicht wirklich.«
    Â»Wir haben gehört, dass Doktor Hastings der Arzt war, der Miss O’Neill untersucht und Sie gebeten hat, ihr das Beruhigungsmittel zu geben, richtig?«
    Sie schüttelte ihren Kopf. »Das war nicht Doktor Hastings.«
    Â»Sind Sie sich sicher?«, fragte Sami.
    Â»Absolut. Ich kenne Doktor Hastings.«
    Â»Wer war es dann?«, fragte Al.
    Â»Wenn ich ehrlich bin, kenne ich den Namen des Arztes nicht.«
    Sami starrte die Schwester ungläubig an. »Sie arbeiten hier und kennen die Namen der Ärzte nicht? Sie müssen verstehen, dass es für uns äußerst wichtig ist, mit dem Arzt zu sprechen, der sie untersucht hat. Er könnte verstanden haben, was sie gemurmelt hat, und dabei könnte es sich um einen entscheidenden Hinweis handeln.«
    Â»Es tut mir leid, Detective. Ich bin seit fast fünfundzwanzig Jahren Krankenschwester, aber ich arbeite am Saint Michael’s seit etwa einem Monat und wurde gerade erst vor einer Woche zur Intensivstation versetzt. Können Sie sich vorstellen, wie viele Ärzte hier tagein, tagaus herumschwirren? Ich befürchte, es wird Monate dauern, bis ich jeden beim Namen kenne.«
    Â»Wie können wir herausfinden, von wem Miss O’Neill untersucht wurde?«, fragte Sami.
    Â»Wer auch immer es gewesen ist, muss ihr Krankenblatt abgezeichnet haben.«
    Â»Und wie kommen wir da ran?«, fragte Sami.
    Â»Ich muss mich erst noch an die Abläufe hier gewöhnen, aber geben Sie mir eine Minute, und ich werde eine der anderen Schwestern fragen.«
    Sami und Al warteten stumm, und wieder einmal schien alles zwischen ihnen aus dem Tritt geraten.

    Unter Anleitung von Doktor Hastings setzte Julian den ersten Schnitt unten an McKenzies linker Herzkammer, in den er vorsichtig einen dünnen Plastikschlauch einführte und ihn mit einer Spezialklemme befestigte.
    Â»Gute Arbeit«, sagte Doktor Hastings. »Stellen Sie sicher, dass die Klemme fest genug sitzt, damit nichts durchsickert, und locker genug, um Blut durchfließen zu

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