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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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tun haben. Leider haben wir bisher noch keinen Spender, deshalb ist es unser Ziel, sie am Leben zu erhalten, bis wir einen gefunden haben. Ohne die Operation morgen würde sie wohl kaum die nächsten zweiundsiebzig Stunden überleben.«
    Â»Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken kann, Doktor. Ich hoffe, Sie haben ein prima Workout!«
    Â»Meine alten Knochen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Einen schönen Tag, Detective Rizzo.«
    Es lief fast wie am Schnürchen, denn kaum hatte Sami das Gespräch mit Doktor Templeton beendet, stellte sich Al mit seinem Wagen neben sie. Er stieg aus und wartete, bis sie sich ihre Tasche gegriffen, ihr Gesicht im Rückspiegel überprüft hatte und ausstieg.
    Â»Morgen, Sami.«
    Sami winkte ihm nur kurz zu.
    Das Zentrum würde erst in etwa zehn Minuten öffnen, weshalb Sami hoffte, dass ihr Gespräch sich um den Job und nicht um Persönliches drehte.
    Â»Hast du mit diesem Doktor Hastings gesprochen?«, fragte Al.
    Â»Der Einzige, den ich vom Chirurgenteam gesprochen habe, ist Doktor Templeton, aber ich werde mich mit Hastings in Verbindung setzen, sobald wir hier fertig sind.«
    Â»Ich hoffe, es bringt etwas«, sagte Al.
    Â»Officer Dolinski konnte nicht verstehen, was sie gemurmelt hat. Aber vielleicht konnte es ja Doktor Hastings. Doch wenn sie etwas Wichtiges gesagt hätte, einen Namen oder auch nur etwas vage Konkretes, dann hätte Doktor Hastings uns angerufen.«
    Â»Das kann man nur hoffen.« Im Zentrum empfing sie die Rezeptionistin sofort mit einem Lächeln, was sich von ihrem Empfang am Vortag dramatisch unterschied.
    Â»Guten Morgen, Detectives. Kann ich Ihnen einen Becher Kaffee bringen oder vielleicht etwas Wasser?« Ihr Ton war zuckersüß.
    Sami schüttelte den Kopf. »Nein danke.«
    Â»Ich hätte gern einen Becher mit Milch und zwei Löffeln Zucker«, antwortete Al.
    Â»Bitte setzen Sie sich doch. Miss Cardoza wird in einer Minute bei Ihnen sein.«
    Sie saßen kaum, als schon Miss Cardoza aus dem Hinterzimmer auftauchte.
    Â»Nett, Sie wiederzusehen, Detectives. Bitte kommen Sie mit in mein Büro.«
    Als Al an der Rezeptionistin vorbeiging, reichte sie ihm den Kaffee, und Sami bemerkte, dass ihm die junge Frau zuwinkte.
    Â»Ich danke Ihnen«, sagte Al.
    Dies war genau die Situation, die Sami befürchtet hatte. War es ein unschuldiges Winken, oder flirtete sie ganz offen? Fühlte er sich zu ihr hingezogen? Hat er zurückgewunken? Wenn sie sich wieder versöhnten, wäre sie dann nicht zu einem Leben voller Paranoia und Misstrauen verdammt? Ihr wurde klar, dass sie mit Doktor J sprechen musste. Vielleicht konnte sie Sami helfen, wieder klar zu denken und Ordnung in ihre widersprüchlichen Gefühle zu bringen.
    Als sie alle in Cardozas Büro saßen, versuchte Sami den Gesichtsausdruck der Frau zu deuten, doch sie fand keinerlei Anhaltspunkt dafür, was als Nächstes kommen würde.
    Maria Cardoza legte einen Hefter auf ihren Schreibtisch und schob ihn Sami zu. »Wir hatten einen Treffer bei der DNA . Doch genau dieser Kunde hat darum gebeten, anonym zu bleiben, also wird er unter einem Pseudonym geführt.«
    Â»Und das gestatten Sie?«, fragte Sami.
    Â»Es ist nicht die Norm, aber wenn ein Kunde unbedingt darauf besteht, anonym zu bleiben, dann können wir ihm diese Bitte kaum abschlagen.«
    Â»Und unter welchem Name wird der Typ geführt?«, fragte Al.
    Cardoza klappte den Hefter auf. »John Smith.«
    Â»Wie unglaublich originell«, bemerkte Sami.
    Â»Es wird Sie vielleicht überraschen«, sagte Cardoza, »aber es geben sehr viele Männer John Smith als ihren Namen an.«
    Â»Haben Sie sein Foto?«
    Â»Zur Anonymität gehört auch, dass kein Foto existiert.«
    Â»Doch wenn eine Kundin auf der Suche nach einer Samenspende zu Ihnen kommt, warum sollte sie einen anonymen Spender aussuchen, über den es keine Informationen gibt? Denn es könnte ebenso gut der Bruder von Charles Manson sein, mit dem IQ einer Stubenfliege.«
    Â»Detective Rizzo, ich habe ja nicht gesagt, dass wir überhaupt nichts über die anonymen Spender wissen. Nur dass sie ein Pseudonym benutzen und es kein Foto von ihnen gibt.«
    Â»Erzählen Sie mir etwas über diesen Typen«, sagte Sami.
    Cardoza setzte ihre Lesebrille auf und nahm sich die Akte vor. »Erst mal ist er englischer Abstammung und etwas über

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