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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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– musste - sie kennenlernen. Eine Alternative gab es nicht. Doch handelte es sich hierbei nicht um Tina. Undenkbar, dass sie eine gemeinsame Geschichte verband.
    In einem Zug leerte sie ihr Glas und blickte entschlossen auf. „Lass uns gehen!“
    Wieder konnte Daniel nur verblüfft reagieren. „Wohin?“
    Und diesmal lächelte sie doch tatsächlich - irgendwie. „Ich nehme an, du hast hier ein Zimmer?“
    Das warf ihn um! Offenbar hatte er sie für die Nacht gewonnen, ohne überhaupt die Absicht zu verfolgen. Jedenfalls nicht bewusst.
    Abwägend musterte er das schöne Gesicht und den verführerischen Körper. Diese beiden Strähnen machten ihn wahnsinnig, ständig wollte er sie aus dem Gesicht streichen. Der Whisky tat sein Übriges, machte ihm die Entscheidung leicht, wartete im Grunde nur mit einer Alternative auf.
    Ihre Miene blieb während seiner Bestandsaufnahme ruhig, unbeteiligt, absolut emotionslos. Genau das veranlasste ihn zu einem letzten, äußerst schwachen Aufbegehren.
    „Das bist nicht du, Tina“, bemerkte er verhalten.
    Wieder erschien dieses sonderbare Lächeln. „Nun, ich vermute schon. Es sei denn, ich habe eine andere Identität angenommen. Und soweit ich weiß, entspricht dies nicht der Wahrheit.“ Der Blick wurde nachdenklich, die Hände jedoch lagen reglos auf dem Tisch. „Wenn ich nicht bei dir geradeheraus sein kann, bei wem sonst? Oder wo dachtest du, endet dieser Abend?“
    Eine sehr, sehr gute Frage. Daniel wusste, wo er ihn enden lassen wollte. Bis vor wenigen Minuten hätte er sich jedoch nicht die geringsten Chancen ausgerechnet. Wunsch und Wirklichkeit konnte er recht gut unterscheiden. Allerdings schien dies einer der wenigen Momente im Leben zu sein, in denen beides identisch war. Und so überlegte er ein letztes Mal, wog die seiner Ansicht nach vorhandenen Risiken sorgsam ab und nickte endlich. „Ja, ich habe ein Zimmer.“
    Kommentarlos erhob sie sich, nahm ihre Sachen und musterte ihn abwartend.
    Und Daniel, dem immer schleierhafter wurde, was er von dieser gesamten, total wahnwitzigen Situation halten sollte, betrachtete sie im gedämpften Licht der Barbeleuchtung. Glänzende Augen, in denen plötzlich eine Ahnung der alten Wärme wohnte, neben geröteten Wangen, die ihn an damals erinnerten. Schließlich warf er auch noch die letzten, ohnehin äußerst zaghaften Zweifel über Bord.
    Offensichtlich befand er sich in einem wahr gewordenen Männertraum. Eine jener Storys, von der man als Teenager in seinen feuchten Träumen phantasierte.
    Warum denn kompliziert, wenn es auch simpel ging?
    * * *
    Schweigend betraten die beiden kurz darauf den Aufzug.
    Sobald die Türen zuglitten, wandte Tina sich ihm zu. „Es ist lange her.“ Es klang sehr dunkel, die Verführung selbst.
    „Ja.“
    Trotz der hohen Absätze musste sie sich strecken. „Ich habe es nicht vergessen“, hauchte sie an seinen Lippen.
    Das gab ihm den Rest. Derb drängte er den fragilen Körper gegen die Kabinenwand, doch bevor er zur Tat schreiten konnte, hielt der verräterische Aufzug bereits.
    Verdammt!
    Eilig sah sie sich um und betrachtete ihn wieder. „Schlechtes Timing.“ Damit zog sie ihn in den Flur. „Welche Zimmernummer?“
    Diese selbstsichere, beherrschte Person kostete Daniel soeben den Verstand. Ihre Kühle forderte ihn heraus, provozierte ihn unermesslich. Noch nie hatte er eine Frau derart begehrt, nicht einmal Tina an jenem Abend, als er glaubte, alles zu tun, damit sie ihn nicht abwies.
    Heute war er sogar zu mehr bereit, falls es erforderlich wurde.
    Kaum standen die beiden in dem dunklen Hotelzimmer, stieß sie ihn gegen die Wand, zwang seinen Kopf zu sich hinab und küsste ihn. Polternd fielen Mantel und Tasche zu Boden, zum Denken blieb keine Zeit. An den Schultern wirbelte er sie herum und übernahm die Kontrolle. Seine Lippen eroberten stürmisch ihren Mund und er versank in einem irren, geistlosen, leidenschaftlichen Kuss. Bisher glaubte Daniel, die wilden Zeiten weit hinter sich gelassen zu haben.
    Irrtum!
    Ihre Hose ließ sich leicht bewältigen, das Oberteil entpuppte sich jedoch als Body – logisch, so perfekt, wie es saß. Auffetzen und über ihren Kopf ziehen fand im beinahe gleichen Moment statt, Tina zerrte währenddessen an seinem Jackett.
    Diese dämliche Anzugpflicht bei dem Kongress!
    Allerdings stellte eine Krawatte für sie keine große Hürde dar, doch beim Hemd war es um ihre Geduld geschehen. Das unverkennbare Geräusch reißenden Stoffs erfüllte den Raum und

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