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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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zurückkehrte.
    Seit dem Quizdebakel hatten die Produzenten unmissverständliche Andeutungen gemacht, dass sie aus der Show aussteigen sollte. Sie hatte ihnen die Chance gegeben, sie hinauswählen zu lassen, als ihr ein Funke ins Auge flog und sie den Feuerlauf nicht geschafft hatte. Die übrigen Angehörigen des Stammes hatten sich mit ernsten Mienen um das Lagerfeuer versammelt, und Sy Paris hatte mit trauerumflorter Stimme den Befehl ausgegeben, sie solle den Clan verlassen und nach Walhalla umziehen. Was für ein hirnverbrannter Blödsinn.
    Während sie sich vom Lagerfeuer entfernte, verfluchte sie sich selbst, weil sie die Prüfung nicht geschafft hatte. Aber ihr Gang war noch immer kraftvoll und energisch. Nach ein paar Wochen in Gesellschaft dieser Verrückten war sie froh, die Insel verlassen zu können. Die Gegend war zwar eine wildromantische, eigentlich wunderschöne Kulisse, doch Jodie war die Boshaftigkeiten, die Manipulation und die Hinterhältigkeit leid, die die Konkurrenten an den Tag legen mussten, um der zweifelhaften Ehre willen, gejagt zu werden wie ein tollwütiger Hund.
    Hinter dem »Tor nach Walhalla«, einer Art Laubengang aus Plastikwalknochen, stand ein großer Wohnwagen, in dem das Fernsehteam untergebracht war. Während die Angehörigen des Wikingerclans in Lederzelten hausten und sich von Käfern und anderem Kleingetier ernährten, erfreute das Aufnahmeteam sich angenehmer Wärme, bequemer Schlafkojen und üppiger Feinschmeckermenüs. Sobald ein Konkurrent aus dem Spiel ausschied, verbrachte er oder sie eine Nacht im Wohnwagen, bis ein Hubschrauber ihn oder sie am nächsten Tag abholte.
    »Das war Pech«, sagte Andleman, der sie an der Tür erwartete.
    Andleman war ein Schatz und das krasse Gegenteil seines erfolgshungrigen Chefs.
    »Ja, und was für ein Pech. Heiße Duschen, warme Mahlzeiten, Mobiltelefone.«
    »Verdammt, das alles gibt es hier.«
    Sie sah sich in der komfortablen Behausung um. »Das merke ich.«
    »Da drüben ist Ihre Koje«, sagte er. »Mixen Sie sich an der Bar einen Drink, und im Kühlschrank steht eine köstliche Pastete, die Ihnen über die Enttäuschung hinweghelfen sollte.
    Ich muss raus und Sy assistieren. Machen Sie es sich bequem.«
    »Danke, das werde ich tun.«
    Sie ging zur Bar und genehmigte sich einen großzügigen Beefeater-Martini. Die Pastete war wirklich köstlich. Sie freute sich darauf, nach Hause zurückzukehren. Die Ex-Teilnehmer wurden gewöhnlich von Talkshow zu Talkshow weitergereicht, um sich über die Leute auszulassen, die sie zurückgelassen hatten. Das wäre leicht verdientes Geld. Sie streckte sich in einem bequemen Sessel aus. Schon nach wenigen Minuten sorgte der Alkohol dafür, dass sie einschlief.
    Schlagartig wurde sie wach. Im Schlaf hatte sie schrille Schreie wie von Seevögeln oder spielenden Kindern gehört, dazu wildes Gebrüll und aufgeregte Rufe.
    Seltsam.
    Sie stand auf, ging zur Tür und lauschte.
    Sie fragte sich, ob Sy sich wieder eine neue Form der Erniedrigung hatte einfallen lassen. Vielleicht ließ er die anderen einen wilden Beschwörungstanz ums Lagerfeuer veranstalten.
    Sie ging eilig über den Pfad, der zum Strand führte. Der Lärm wurde lauter, aufgeregter, verzweifelter. Irgendetwas Schreckliches war im Gange. Das waren Schreie der Angst und des Schmerzes. Das klang nicht nach telegener Ausgelassenheit.
    Sie beschleunigte ihre Schritte und rannte durch das Walhalla-Tor. Was sie dann erblickte, sah aus wie eine Höllenszene von Hieronymus Bosch.
    Die Darsteller und das Fernsehteam wurden von entsetzlichen Kreaturen attackiert, die halb Mensch, halb Tier zu sein schienen. Die wilden Angreifer knurrten und schnaubten, rissen ihre Opfer zu Boden und bearbeiteten sie mit Klauen und Zähnen.
    Sie sah Sy stürzen, dann Randy. Sie erkannte mehrere Körper, die blutüberströmt und zerfleischt am Strand lagen.
    Im flackernden Feuerschein sah Jodie, dass die Angreifer langes, verfilztes Haar hatten, das ihnen bis auf die Schultern reichte. So etwas wie diese Gesichter hatte sie noch nie erblickt.
    Es waren entsetzliche, verzerrte Fratzen.
    Eine Bestie umklammerte einen abgetrennten Arm, den sie gerade zum Mund führte. Jodie konnte nicht anders, sie musste schreien … und die anderen Kreaturen unterbrachen ihre grässliche Mahlzeit und drehten sich mit rot glühenden Augen zu ihr um.
    Sie wollte sich übergeben, doch die Wesen kamen jetzt in einem seltsam gebückten, hüpfenden Lauf auf sie zu.
    Sie rannte um ihr

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