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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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weichen schottischen Akzent. »Aber wie ich schon angedeutet habe, ich möchte nicht, dass die Leute glauben, ich könnte ihre verdorbenen Mägen kurieren.«
    »
Ne.
Ja, natürlich,
Mr.
MacLean. Ich verstehe.«
    Angelo brachte eine Schüssel frischer Erdbeeren, Honigmelone und cremigen griechischen Joghurt mit einheimischem Honig und Walnüssen sowie eine Tasse starken schwarzen Kaffees. Angelo war der junge Mönch, der für die Versorgung der Gäste zuständig war. Er war Anfang dreißig, hatte dunkles, lockiges Haar und ein hübsches Gesicht, auf dem gewöhnlich ein engelhaftes Lächeln lag. Er war eine Mischung aus Concierge, Hausmeister, Koch und Wirt. Er trug gewöhnliche Arbeitskleidung, und der einzige Hinweis auf sein Mönchsgelübde war der Strick, der lose um seine Taille geknotet war.
    Zwischen den beiden hatte sich in den Wochen, die MacLean als Gast in dem Kloster zubrachte, eine tiefe Freundschaft entwickelt. Jeden Tag, nachdem Angelo seinen Frühstücksdienst beendet hatte, unterhielten sie sich über ihr gemeinsames Hobby, die byzantinische Kultur.
    Als Kontrapunkt zu seiner intensiven Arbeit in der chemischen Forschung beschäftigte MacLean sich mit historischen Studien.
    Vor Jahren hatten diese Studien ihn nach Mystra geführt, einst der Mittelpunkt der byzantinischen Welt. Er hatte den Peloponnes bereist und war dabei auf Monemvassia gestoßen.
    Ein schmaler Damm, auf beiden Seiten vom Meer umgeben, stellte den einzigen Zugang zu dem Dorf dar, einem Labyrinth aus engen Straßen und Alleen auf der anderen Seite der Mauer, deren »einziges Tor« Monemvassia seinen Namen gab.
    MacLean war auf Anhieb dem Zauber dieses wunderschönen Ortes verfallen. Er hatte geschworen, eines Tages dorthin zurückzukehren, und hätte niemals geglaubt, dass er, wenn er den Ort wiedersehen würde, auf der Flucht wäre und um sein Leben fürchten müsste.
    Anfangs hatte sich das Projekt so unschuldig angelassen.
    MacLean hatte an der Universität von Edinburgh Chemie für Fortgeschrittene gelehrt, als ihm ein Traumjob in der Forschung, die er so sehr liebte, angeboten wurde. Er hatte die Stelle sofort angenommen und sich beurlauben lassen. Er stürzte sich in die Arbeit und war gewillt, die langen Arbeitszeiten und die extreme Geheimhaltung zu ertragen. Er führte eins von mehreren Forschungsteams, die sich mit Enzymen, jenen komplexen Proteinen, die biochemische Reaktionen auslösen, beschäftigten.
    Die Wissenschaftler des Projekts lebten unter angenehmsten Bedingungen in einer ländlichen Gegend Frankreichs und hatten nur wenig Kontakt mit der Außenwelt. Ein Kollege hatte ihre Forschung scherzhaft als »Manhattan Project« bezeichnet. Die Isolation stellte für MacLean, der Junggeselle war und keine nahen Verwandten mehr hatte, kein Problem dar. Nur wenige seiner Kollegen beklagten sich. Die großartige Bezahlung und die hervorragenden Arbeitsbedingungen waren ein hinreichender Ausgleich.
    Dann nahm das Projekt eine beunruhigende Wende. Als MacLean und die anderen Fragen stellten, wurde ihnen erklärt, sie sollten sich keine Sorgen machen. Stattdessen wurden sie nach Hause geschickt und aufgefordert abzuwarten, bis die Ergebnisse ihrer Arbeit analysiert worden seien.
    MacLean war stattdessen in die Türkei gereist, um Ruinen zu untersuchen. Als er mehrere Wochen später nach Schottland zurückkehrte, verzeichnete sein Anrufbeantworter mehrere abgebrochene Gespräche ohne Namensnennung und eine seltsame Nachricht von einem ehemaligen Kollegen. Der Wissenschaftler wollte wissen, ob MacLean die Zeitung gelesen habe, und drängte ihn, umgehend zurückzurufen. MacLean versuchte auch, den Mann zu erreichen, und erfuhr, dass er wenige Tage vorher bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen war.
    Später, als MacLean seine zu einem beträchtlichen Stapel angewachsene Post durchging, fand er ein Päckchen, das der Wissenschaftler kurz vor seinem Tod an ihn abgeschickt hatte.
    Der dicke Briefumschlag war voll gestopft mit Zeitungsausschnitten, die eine Reihe von tödlichen Unfällen behandelten. Während MacLean diese Ausschnitte las, lief es ihm kalt den Rücken hinunter. Die Opfer waren allesamt Wissenschaftler, die mit ihm im Projekt gearbeitet hatten.
    Auf einer Zeitungsnotiz stand die handschriftliche Warnung:
    »Fliehen Sie, sonst müssen auch Sie sterben!«
    MacLean wollte zunächst glauben, dass diese Unfälle auf reinen Zufällen beruhten. Dann, ein paar Tage nachdem er die Zeitungsausschnitte gelesen

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