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KillerHure

KillerHure

Titel: KillerHure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nolan
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freigeben. Die Tatsache, dass ich noch zwei Sätze schreiben muss, gibt Georg genügend Zeit, sie gebührend zu bewundern. Seine Frau sieht auch sehr schlank aus, fast dünn. Ich vermute also, dass er auf meine Formen steht. Der Gedanke an die Verlockungen, die vor uns liegen, lässt meine Nippel schön hart werden. Auch das ist durch die dünne Bluse gut zu sehen.
    Wir unterhalten uns angeregt über Afrika und über alles mögliche andere. Die Rolle einer jungen, unerfahrenen, aber geistreichen Studentin liegt mir, die Zeit mit Georg macht richtig Spaß. Und ihm geht es ganz ähnlich, wie ich aus seinen Reaktionen entnehme.
    »Jetzt ist es aber genug mit der Politik!«, bestimmt er schließlich, als das Essen kommt. »Erzählen Sie mir lieber von sich.«
    »Ach, da gibt es nicht so viel zu erzählen«, wehre ich ab. »Ich komme aus der Nähe von London, meine Eltern waren Lehrer. Aber sie sind vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.« Das mit London stimmt. Das mit dem Autounfall nicht. Kurz blitzt das verzerrte Gesicht meines Stiefvaters in meinem Kopf auf. Er greift sich an den Hals, wo das Blut in einem breiten Schwall aus einem tiefen Schlitz quillt. Den habe ich dort hineingeschnitten. Ich war vierzehn Jahre alt.
    Georg nickt mitfühlend.
    »Na, und dann bin ich bei entfernten Verwandten in Colchester aufgewachsen. Nach der Schule bin ich ein wenig herumgereist, und seit drei Jahren studiere ich jetzt in London.« Die paar Jahre auf dem Babystrich in London und die ganzen Toten lasse ich der Einfachheit halber weg, das interessiert Georg bestimmt nicht so.
    »Und was wollen Sie nach dem Studium machen?«, fragt er nach.
    »Tja, weiß ich noch nicht. Vielleicht in die Entwicklungshilfe gehen, eine NGO oder so. Oder zur UNO, aber dafür sind meine Fremdsprachenkenntnisse vielleicht nicht gut genug. Oder ich werde halt Lehrerin wie meine Mutter.«
    Wir lachen über diesen schwachen Scherz, und glücklicherweise kann er nicht sehen, wie meine Gedanken kurz ungewollt abschweifen und ich das hagere, von Alkohol und Drogen völlig verwüstete Gesicht meiner Mutter vor Augen habe. Als das Feuer die schäbige Wohnung im sechsten Stock und die Leiche meines Stiefvaters verschlang, da ist sie in ihrem Bett vermutlich einfach explodiert, so viel Schnaps muss da schon durch ihre Adern geflossen sein. Ich schlucke schnell den rabenschwarzen Hass wieder hinunter, der mit der Gewalt einer Wasserstoffbombe in mir aufwallt. Hass auf meinen wirklichen Vater, der kurz nach meiner Geburt abgehauen ist und den ich nicht kenne. Hass auf meine lebensuntüchtige, weinerliche Mutter. Hass auf den Stiefvater, das elende Schwein, das jetzt hoffentlich in der Hölle brutzelt.
    Georg erzählt dann auch ein wenig über sich selbst. Vornehmlich Heldengeschichten. Wie er sein Informatikstudium mit Programmierarbeiten finanzieren musste, wie er direkt danach seine Firma gegründet hatte und wie er erfolgreich war mit allem, was er anpackte. Mein Haus, mein Auto, meine Yacht!
    Ich mache ein gebührend beeindrucktes Gesicht und die richtigen Geräusche an den richtigen Stellen. Abgesehen davon versuche ich, ihn nur als Körper zu sehen, nur als attraktiven Mann. Das wird es später einfacher machen.
    Die zwei Stunden vergehen wie im Flug. Als er bedauernd auf die Uhr sieht und die Rechnung kommen lässt, und dabei meine schwachen Versuche, selbst zu bezahlen, mit einer lässigen Handbewegung wegwischt, da packe ich meine Notizen ein und erkläre ernsthaft: »Das war das beste Gespräch, das ich seit langer Zeit führen durfte. Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken, Mr van Brueggen. Ahem – dürfte ich Sie nochmals ansprechen, wenn ich meine Arbeit geschrieben habe? Ein paar Detailinformationen vielleicht noch? Für den letzten Schliff, meine ich? In zwei oder drei Wochen etwa?«
    Georg überlegt nur kurz.
    »Nächste Woche bin ich in Warschau und in Kiew. Aber wissen Sie was, Miss Talker? Am Siebzehnten ist eine Tagung über Sicherheitspolitik in Brüssel, an der ich teilnehmen werde. Im ›Hotel Metropole‹. Was halten Sie davon, wenn wir uns an dem Abend nochmals treffen?«
    »Oh – das wäre wundervoll! In dieser Woche bin ich ohnehin in Amsterdam, da würde ich ja sogar das Geld für einen Flug sparen!« Natürlich weiß ich, dass er bereits auf der Teilnehmerliste für diese Tagung verzeichnet ist und habe auf diesen Vorschlag halb gewartet.
    »Na, sehr schön!« Er lächelt mich onkelhaft an. »Das

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