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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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wie Vivians. Jack konnte noch immer gut im Dunkeln sehen und erklärte sich auch das mit den besonderen Eigenschaften des Unsterblichenblutes. Er befühlte seine Eckzähne, die dicker und spitzer waren als zuvor und lachte humorlos. Ich bin ein Vampir , dachte er sarkastisch.
    Er stand auf, steckte das Schwert in die Halterung auf seinem Rücken und fand seine Axt. Das Messer sah er nicht. Es war nicht weiter wichtig. Jack war überzeugt davon, dass das Schlimmste überstanden war. Sila gab es nicht mehr, wovor sollte er noch Angst haben? Er machte sich nicht die Mühe, irgendetwas zu säubern. Bevor er aus dem Berg herauskam, würde er ohnehin noch viel dreckiger werden.
    Silas Körper sollte verrotten, wo er war, in sicherer Entfernung vom Kopf im See. Jack nahm an, dass die linke abgeschlagene Hand ebenfalls in den See geflogen war. Er sah sie zumindest nirgends. Von dem Ring gab es keine Spur.
    Die Gefahr war gebannt, Sila endgültig tot. Jack hatte sogar sein Blut getrunken.
    Er hatte seine Rache. Warum war sein Hunger dann nicht gestillt? Im Gegenteil, es war schlimmer denn je. Woher kam dieser Blutdurst? Es sollte vorbei sein. Sila war tot, die Prophezeiung erfüllt, die Rache vollendet. Vivian hatte Jack gewarnt, dass er Durst haben würde, aber Jack verlangte es nicht nach Blut wie es ihn früher nach Wasser verlangt hatte. Was da in seinen Eingeweiden wühlte, war etwas anderes, etwas, das ihn nicht in Ruhe ließ, weil er nicht abschließen konnte mit seiner Vergangenheit. Es war nicht vorbei. Der Durst nach Rache brannte in seiner Kehle, weil die Schuldigen noch nicht bestraft waren. Nicht alle. Shane . Der von Vivian in Schutz genommen wurde. Den Vivian ihm verschwiegen hatte.
    Jack stöhnte vor Frustration und Wut laut auf. Die Höhle warf ein dumpfes Echo zurück. Er schüttelte sich, bemühte sich, seine Gedanken zu klären. Erst einmal musste er hier raus.
    Er war sicher, den Gang gefunden zu haben, aus dem Sila gekommen war. Jack setzte seine Reise durch ein niedriges Tunnelsystem fort. Es war verzweigt und verlangte ihm viele Entscheidungen ab. Alles sah gleich aus, das Gestein hatte immer die gleiche braune Farbe. Dank des Wassers wusste Jack, dass er nicht im Kreis ging.
    Das Wasser war immer anders. Mal verschwand es ganz in einer Nische, um dann Stunden später in Form eines Flusses den Weg zu versperren. Mal war es ein Rinnsal, dann ein Teich. Wenn es scheinbar stand, war es klar, wie der erste See in der ersten Höhle. Wenn es sich bewegte, war das Wasser braun und dreckig, wie das Gestein, dessen Sedimente es aufwirbelte und mit sich führte.
    Jack verstand nicht, warum ein Gott an einem Ring hing. Jedes Mal, wenn der Gedanke ihn quälte, verscheuchte er ihn. Es spielte keine Rolle. Es war egal. Es war vorbei. Zumindest was Sila betraf.
    Das Kriechen durch Tunnel und Klettern in engen Schluchten forderte jede Menge Aufmerksamkeit. Jack war hungrig, aber adrenalingeladen. Er machte keine Pause. Er konnte es kaum erwarten, Vivian mit Silas Version der Geschichte zu konfrontieren.
    Schließlich stand Jack vor der gleichen Situation wie zu Anfang: Der einzige Weg weiter führte durchs Wasser. Jack musste in einen unterirdischen Fluss tauchen.
    Die Enge zog sich scheinbar ewig hin. Andererseits traute Jack mittlerweile seinen Sinnen nicht mehr. Nach all der Zeit in der Dunkelheit des Berges hatte er das Empfinden für Raum und Zeit verloren.
    Plötzlich merkte er, dass er jede Menge Platz um sich herum hatte, und dass das Wasser in einiger Entfernung heller wurde.
    Jack schwamm darauf zu. Das Licht wurde heller und heller, und dann brach er durch die Oberfläche des Südpazifischen Ozeans und blickte in die gleißende Sonne.

Epilog

    Der Aufprall wurde von einem dicken Teppich gedämpft. Einen Moment lauschte er. Nichts rührte sich. Er vermutete, dass weitere Personen im Haus waren. Falls dem so war, hatten sie nichts gehört. Das war auch besser für sie. Zeugen konnte er nicht gebrauchen und sie hätten definitiv den Kürzeren gezogen. Dennoch wollte er eine Begegnung vermeiden und schnell verschwinden. Es war sein Auftrag, Ginger Fuller zu beseitigen, niemanden sonst. Er versuchte stets, Kollateralschaden zu vermeiden.
    Der Schatten flog mit einem Satz die Treppe hinunter und kniete neben der reglosen Figur. Man nannte ihn den Schatten, weil er die Gabe hatte, mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Er war nahezu unsichtbar und lautlos. Wie der Tod, der sich mit Hilfe einer Tarnkappe an seine

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