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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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stopfte sie ihm ein Kissen in den Rücken. »Es dauert einen Moment. Ich hätte es schon gestern vorbereiten sollen, aber bei all der Aufregung habe ich einfach nicht daran gedacht.«

    »Ich will nichts als ein gottverdammtes Aspirin.« Vorzugsweise in der Größe einer Frisbeescheibe.
    »Ich weiß.« Sie küsste seine pochende Schläfe. »Ich bin sofort wieder da.«
    Was war das schon wieder für ein Spiel? Weshalb war sie mit einem Mal so zärtlich? Er hatte sie um vier Uhr in der Früh geweckt und ziemlich rüde angefahren. Weshalb schnauzte sie nicht ganz einfach zurück? Warum litt sie nicht unter den Nachwirkungen der Feier?
    Argwöhnisch schob er die Beine wieder aus dem Bett und stieg zähneknirschend in seine ordentlich über einem Stuhl hängenden Jeans.
    Er fand sie in der Küche, und sobald sich seine brennenden Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, sah er, dass sie diverse Zutaten in einem Krug vermischte.
    »Du bist nüchtern geblieben.«
    Sie hielt in der Arbeit inne und blickte über ihre Schulter auf den Mann, der trotz seines jämmerlichen Zustands immer noch erschreckend attraktiv war. »Ja.«
    »Warum?«
    »Schon bevor wir in den Pub kamen, war klar, dass du dich für mich mit betrinken würdest. Wozu du durchaus berechtigt warst. Warum setzt du dich nicht hin? Es besteht keine Notwendigkeit, den starken Mann zu spielen. Dein Schädel muss ja platzen.«
    »Es gehört nicht zu meinen Gepflogenheiten, mich derart zu betrinken«, erklärte er in würdevollem Ton, doch da ihm tatsächlich alles andere als wohl war, zog er sich ins Wohnzimmer zurück und nahm dort auf einer Sessellehne Platz.
    »Da bin ich mir ganz sicher.« Was bestimmt der Grund dafür war, dass er heute Morgen nicht nur einen fürchterlichen Kater hatte, sondern obendrein derart beleidigt war, was ihr durchaus gefiel. »Aber es war eine außergewöhnliche Nacht, und ich hatte den Eindruck, als hättest du dich wirklich amüsiert.
Auf alle Fälle war es die schönste Party seit Shawns und Brennas Hochzeitsfeier, die einen ganzen Tag und eine halbe Nacht gedauert hat.«
    In ihrem fließenden Morgenmantel kam sie aus der Küche und brachte ihm ein mit einer dunklen, wenig ansprechenden Flüssigkeit gefülltes Glas. »Schließlich hatten wir jede Menge zu feiern. Jude, das Baby, das Theater.«
    »Was war mit dem Theater?«
    »Wir haben es getauft. Oh, das hast du offenbar vergessen. Du hast verkündet, wie du das Theater nennen willst: Duachais. Ich habe mich selten so über etwas gefreut. Und die anderen Gäste, das heißt, das gesamte Dorf, waren ebenfalls begeistert. Es ist ein schöner Name, genau richtig. Und er bedeutet uns allen eine Menge.«
    Es ärgerte ihn, dass er sich nicht daran erinnern konnte, dass er offenbar den Namen des Theaters preisgegeben hatte, als er blau gewesen war. Wo blieb da die Würde? »Du bist darauf gekommen.«
    »Ich habe dir das Wort gesagt, aber du hast den richtigen Platz dafür gefunden. Hier, spül das Aspirin damit hinunter, dann bist du in kürzester Zeit wieder vollkommen auf dem Damm.«
    »Was ist das?«
    »Das ist Gallaghers Katerheilmittel, ein Zaubertrank, dessen Rezept innerhalb der Familie von einer Generation an die nächste weitervererbt wird. Los, sei ein braver Junge, und trink es endlich aus.«
    Stirnrunzelnd nahm er das Aspirin aus ihrer ausgestreckten Hand und griff dann nach dem Glas. Sie sah einfach prachtvoll aus, erholt, perfekt, mit ihrem lose über die Schultern fallenden, seidig weichen Haar, ihren klaren, amüsiert blitzenden Augen und dem – vielleicht mitfühlenden? – sanften Lächeln. Am liebsten hätte er seinen schmerzenden Kopf an ihre wunderbare Brust gelegt und wäre dort gestorben.

    »Das gefällt mir nicht.«
    »Also bitte, so schlecht schmeckt es nun auch wieder nicht.«
    »Nein.« Da nichts anderes da war, um das Aspirin hinunterzuspülen, hob er das Glas an seine Lippen und sah sie böse an. »Die ganze Sache gefällt mir nicht.«
    Dieses Verlangen, dachte er, während sie geduldig darauf wartete, dass er auch noch den letzten Rest des ekligen Getränks schluckte. Es war einfach zu groß, es war einfach zu schmerzlich. Selbst jetzt, da er sich so elend fühlte, wie es nur möglich war, fraß ihn sein Verlangen nach dem Weib beinahe auf. Es war einfach erniedrigend.
    »Danke.« Er gab ihr das leere Glas zurück.
    »Gern geschehen.« Entschieden unterdrückte sie den aufkommenden Zorn, denn schließlich hatte er in seinem Zustand sicher etwas Nachsicht

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