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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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    W etten, dieses Haus ist wieder die reinste Bruchbude?, dachte Brendan Walker. Allein schon der aufgesetzte Gute-Laune-Ton, mit dem die Maklerin auf seine Mutter einschwatzte, war verdächtig.
    »Glauben Sie mir, Mrs Walker, dieses Haus ist wirklich etwas ganz Besonderes«, flötete Diane Dobson aus dem Lautsprecher. »Geradezu perfekt für eine Familie mit gehobenen Ansprüchen. Und außerdem ein preislich einmaliges, überaus interessantes Angebot.«
    »Wo steht denn diese Luxusvilla?«, fragte Brendan dazwischen, bevor er sich wieder auf Uncharted, sein derzeitiges Lieblingsspiel auf der PSP, konzentrierte. Der Zwölfjährige hockte hinten im Wagen neben seiner älteren Schwester Cordelia. Er steckte wie immer in seinem Lieblings-Lacrosse-Trikot voller Grasflecken, zerrissenen Jeans und ausgetretenen High-Top-Sneakers.
    »Entschuldigung, wer spricht da bitte?«, fragte Diane über die Freisprechanlage des iPhones, das in der Halterung am Armaturenbrett klemmte.
    »Das ist Brendan, unser Sohn«, erklärte Dr. Walker. »Ich habe auf Lautsprecher geschaltet.«
    »Oh, ich habe die ganze Familie Walker am Telefon, wie reizend! Um auf deine Frage zurückzukommen, Brendan« – Diane betonte seinen Namen, als verdiene sie ein Extrahonorar, weil sie ihn sich gemerkt hatte – »das Haus liegt in der Sea Cliff Avenue Nummer hundertachtundzwanzig, umgeben von prächtigen Villen, deren Besitzer allesamt zur Prominenz von San Francisco gehören.«
    »Sie meinen Spieler der Forty-Niners und Giants?«, fragte Brendan aufgeregt.
    »Ich meine eher Geschäftsführer und Bankdirektoren«, berichtigte Diane.
    »Lauter Langweiler!«
    »Bren!«, mahnte Mrs Walker.
    »Ich bin sicher, du wirst deine Meinung ändern, wenn du das Haus erst einmal gesehen hast«, sagte Diane. »Es ist ein wahres Schmuckstück mit einem sehr ursprünglichen, rustikalen Charme –«
    »Wow, was bitte?«, unterbrach Cordelia die Maklerin. »Können Sie das noch mal wiederholen?«
    »Und mit wem habe ich jetzt das Vergnügen?«, fragte Diane leicht irritiert.
    Habe ich das Vergnügen? Echt jetzt?, dachte Cordelia – obwohl sie zugeben musste, dass sie solche Formulierungen in ihren intellektuellen Momenten selbst gern benutzte.
    »Das ist unsere Tochter Cordelia«, schaltete Mrs Walker sich ein. »Unsere Älteste.«
    »Cordelia, was für ein hübscher Name!«
    Bla, bla, bla , dachte Cordelia, verkniff sich jedoch eine unhöfliche Bemerkung, denn als Älteste wusste sie sich natürlich besser zu benehmen als ihr Bruder. Sie war ein hochgewachsenes, schlankes Mädchen mit feinen Gesichtszügen, die sie hinter dunkelblonden Ponyfransen versteckte. »Wir suchen jetzt schon seit einem Monat nach einem neuen Haus, Diane, und ich habe herausgefunden, dass Makler in einer Art ›codierter Sprache‹ sprechen.«
    »Ich bin sicher, dass ich nicht weiß, was du meinst.«
    »Entschuldigen Sie, aber was heißt das, ›Ich bin sicher, dass ich nicht weiß‹?«, meldete sich jetzt auch die achtjährige Eleanor zu Wort. Sie hatte aufgeweckte Augen, eine kleine, spitze Nase und langes lockiges Haar von der gleichen Farbe wie ihre Schwester, nur dass in ihrem häufig Harz klebte oder vertrocknetes Laub hing, wenn sie von einem ihrer Streifzüge zurückkam. Obwohl sonst ein eher stilles Mädchen, hatte sie die Angewohnheit, genau dann bohrende Fragen zu stellen, wenn man am wenigsten damit rechnete. Das liebten Brendan und Cordelia ganz besonders an ihrer kleinen Schwester. »Wie können Sie sicher sein, wenn Sie es nicht wissen?«
    Cordelia warf Eleanor einen anerkennenden Blick zu und fuhr fort: »Wenn Makler von ›Charme‹ sprechen, bedeutet es in der Regel ›klein und verbaut‹. Wenn sie ›rustikal‹ sagen, meinen sie ›abgelegen, mitten im Wald‹. ›Ursprünglich‹ heißt, dass es vor Ungeziefer nur so wimmelt … und ›Schmuckstück‹ bedeutet … keine Ahnung, vielleicht ›eine windschiefe Bruchbude‹.«
    »Deli, kannst du nicht mal die Luft anhalten?«, knurrte Brendan, ohne den Blick von seiner PSP zu lösen. Insgeheim ärgerte er sich schwarz darüber, dass ihm so etwas Schlaues niemals selbst eingefallen wäre.
    Cordelia verdrehte nur genervt die Augen und redete weiter. »Diane, haben Sie etwa vor, meiner Familie eine kleine, abgelegene Bruchbude voller Ungeziefer zu präsentieren?«
    Sie hörten Diane am anderen Ende der Leitung leise aufstöhnen. »Wie alt ist sie?«
    »Fünfzehn«, antworteten Mr und Mrs Walker im Chor.
    »Sie klingt wie

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