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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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kleiner Engel, und Jude kann ebenfalls ein bisschen Ruhe brauchen.« Sie öffnete die Tür und führte ihn hinaus.
    Die frische Luft traf ihn wie ein Schock, und er begann erneut zu schwanken. »Mann, was für eine Nacht.«
    »Ich warne dich, wenn du in Ohnmacht fällst, lasse ich dich einfach liegen.« Doch noch während sie ihm drohte, verstärkte sie den Griff um seinen leicht in sich zusammengesunkenen Körper.
    »Ich falle ganz sicher nicht in Ohnmacht. Ich fühle mich fantastisch.« Tausende von Sternen blitzten, blinzelten und glitzerten am wolkenlosen Himmel, der aussah wie blank poliertes, dickes schwarzes Glas. Von dem gerade erst verebbten Sturm sah man nirgends auch nur die geringste Spur.
    »Hörst du die Musik, die aus dem Pub heraufkommt?« Er blieb stehen und zog sie eng an seine Seite. »Was ist das für ein Lied? Irgendwie kommt es mir bekannt vor.« Er konzentrierte sich, bis ihm die Worte wieder einfielen, und dann fing er zu Darcys Freude und Überraschung tatsächlich an zu singen.
    Eingehüllt in eine leichte Brise und in das Licht der Sterne, standen sie dicht beieinander und intonierten gemeinsam den Refrain.
    Ihre Augen blitzten hell wie Diamanten.
Sie war die Königin von diesem wunderbaren Land.
Ihr Haar hing sanft herab auf ihre Schultern,
Gehalten nur von einem samtig schwarzen Band.
    Er grinste sie an und schlang, wenn auch unter leichten Mühen, beide Arme fest um ihre Taille. »Bei diesem Lied muss ich immer an dich denken.«
    »Was ich unter den gegebenen Umständen als Kompliment nehme. Ich wusste gar nicht, dass du singen kannst, Trevor Magee, und dann auch noch mit einer derart schönen, starken Stimme. Hast du vielleicht sonst noch irgendwelche Überraschungen auf Lager?«
    »Wart’s ab. Wie hast du doch so schön gesagt? Immer hübsch der Reihe nach. Eines nach dem anderen.«
    Lachend entwand sie sich ihm gerade weit genug, damit sie weitergehen konnten. »Ich hoffe nur, dass es nicht allzu lange dauert, bis du mir auch dein letztes Geheimnis offenbarst.«

20
    Gesichter, Stimmen und Bewegungen – alles wirkte irgendwie verschwommen. Trevor hatte keine Ahnung, wie oft ihm jemand ein Bierglas in die Hand gedrückt, ihm auf den Rücken geklopft oder ihn geküsst hatte.
    Viele der Anwesenden hatten vor lauter Glück und Dankbarkeit geweint. Er hatte eine Heidenangst, dass einer dieser vielen er selbst gewesen war.
    Sie hatten gesungen – er war sich ziemlich sicher, sogar ein Solo dargeboten zu haben –, getanzt, und er erinnerte sich vage daran, dass er mit dem Chef seiner Elektriker, einem stämmigen Kerl mit einer Tätowierung, ein paar Runden gedreht hatte, und zu irgendeinem Zeitpunkt, dachte er, hatte er sich sogar zu einer kurzen Rede aufgeschwungen.
    Irgendwann inmitten des allgemeinen Durcheinanders hatte Darcy ihn in die Küche gezerrt, ihm eine Schale Suppe eingeflößt. Oder seinen Kopf in den Teller getunkt, da war er sich nicht mehr völlig sicher.
    Doch er erinnerte sich sehr genau daran, dass er sie auf den Boden gezerrt hatte, was keine schlechte Idee gewesen wäre, wäre nicht gleichzeitig Shawn im Raum gewesen. Dann hätte er nicht den Kampf gegen eine Frau verloren, die gute fünfundzwanzig Kilo leichter war als er.
    Gütiger Himmel, er war total voll gewesen.
    Nicht, dass er nicht bereits zuvor gelegentlich zu viel getrunken hätte. Schließlich war er auf dem College gewesen. Er wusste, wie man sich betrank und Feste feierte. Die Sache war die, dass diese eine Feier in betrunkenem Zustand quasi über
ihn hereingebrochen war, und es gefiel ihm keineswegs, dass er sich über das, was er letzte Nacht getan hatte, nicht ganz im Klaren war.
    Eine Kleinigkeit jedoch war sicher.
    Darcy hatte ihn ins Bett gebracht. Er war – immer noch singend, und zwar eine peinlich schmalzige Version der »Rose of Tralee« – mit ihr zusammen die Treppe hinaufgestolpert und hatte den Gesang gerade lange genug unterbrochen, um Darcy darüber zu informieren, dass die Tochter einer Cousine der Tante seiner Mutter irgendwann in den achtziger Jahren zur Rose von Chicago gewählt worden war.
    Und dann hatte er ihr – völlig untypisch für ihn – einen derart lüsternen Vorschlag unterbreitet, dass er dafür sicher von jeder anderen mit einem Fußtritt die Treppe hinunterbefördert worden wäre. Darcy jedoch hatte lachend festgestellt, dass Männer in seinem Zustand nicht annähernd so gut waren, wie sie anscheinend dachten, und gesagt, dass er jetzt besser erst mal

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