Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
drücken kann.«
    »Tante?« Beim besten Willen konnte sich Trevor Darcy nicht als Tante vorstellen.
    »Außerdem hat sich Mollie O’Toole der Sache angenommen und gesagt, sie bliebe die Nacht über hier. Sie haben Ailish bereits in ein kleines spitzenbesetztes Nachthemdchen gehüllt. Sie sieht aus wie ...«
    Seine Stimme brach, er beugte sich vor und stützte seine Hände auf der Arbeitsplatte ab. »Himmel. Himmel ! Was so
etwas aus einem Mann macht! Ich schwöre dir, dass meine Seele zittert. Ich hätte nie gedacht, dass man noch mehr fühlen kann, als ich bisher gefühlt habe. Dass man in der Lage ist, sich innerhalb eines einzigen Herzschlags derart an ein so kleines Wesen zu verlieren. Sie ist noch nicht mal eine Stunde alt, und schon jetzt würde ich für sie töten. Oder sterben. Zu denken, dass ich meine beiden Frauen vielleicht verpasst hätte, wenn mir nicht die Tür vom Schicksal geöffnet worden wäre ...«
    Trevor sagte nichts, er hatte nichts dazu zu sagen.
    »Für diese eine Nacht bin ich dir bis an mein Lebensende etwas schuldig.«
    »Nein.«
    »O doch. Falls du eines Tages mit einem eigenen Kind gesegnet bist, wirst du wissen, wie viel ich dir für deine Leistung schulde.« Aidan schüttelte sich und drehte sich um. Noch ein Satz, dachte er, und er brächte den Mann derart in Verlegenheit, dass er sich sicher nie wieder davon erholte. »Wir Iren sind einfach sentimentale Menschen. Lass uns etwas trinken, damit ich langsam wieder auf den Boden komme.«
    Trevor nahm an, dass er, wenn das Trinken in diesem Tempo weiterginge, nicht allmählich, sondern ganz abrupt, nämlich mit dem Gesicht zuerst, auf den Boden träfe. Trotzdem stieß er mit Aidan erst auf die junge Mutter und dann auf die Tochter an.
    Als Aidan ihn verließ und an seiner Stelle endlich wieder Darcy die Küche betrat, hatte er das Gefühl, als beobachtete er durch den bernsteinbraunen Schleier guten Jameson’schen Whiskeys eine Drehtür. Was ihm durchaus gefiel.
    Es bedurfte nicht mehr als eines kurzen Blickes auf sein fröhliches, wenn auch etwas schiefes Grinsen, seine wirren Haare und den auf dem Stuhl locker ausgestrecken Körper, damit Darcy genau im Bilde war.
    Da sie ihn ebenso gern in den Arm genommen hätte wie
zuvor ihre kleine Nichte, trat sie auf ihn zu und tätschelte ihm begütigend die Wange. »Du bist auf dem allerbesten Wege, dich tatsächlich zu betrinken, nicht wahr, mein Lieber?«
    »Normalerweise trinke ich nie mehr als ein, zwei Gläser, weil man ansonsten den Überblick verliert.«
    »Das ist eine durchaus gute, anständige Regel, die allerdings geradezu darum fleht, dass man sie in einer Nacht wie dieser endlich einmal bricht.«
    »Es wäre unhöflich gewesen, nicht auf das Baby anzustoßen.«
    »Unverzeihlich.«
    »Wollen wir noch mal auf die Kleine trinken?« In seiner Stimme lag gerade genügend süße Hoffnung, so dass sie fröhlich lachte.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, in den Pub zurückzukehren. Dort sehen wir dann weiter. Erst mal müssen wir dich auf die Beine bringen. Stütz dich ruhig auf meiner Schulter ab.«
    »Ich kann durchaus allein stehen.« Beleidigt schob er sich vom Tisch zurück, doch sobald er auf den Beinen war, begann sich die Küche langsam und wunderbar zu drehen. »Himmel.« Er streckte eine Hand aus. »Alles in Ordnung. Nur mein Gleichgewicht habe ich noch nicht ganz gefunden.«
    »Tja, lass es mich ganz einfach wissen, wenn du es entdeckt hast.« Sie blickte auf die Flasche und zuckte zusammen. Ihr war gar nicht klar gewesen, wie viel dem armen Kerl eingeflößt worden war. »Wir scheinen dir ganz schön zugesetzt zu haben. Und das, nachdem so heldenhafte Dinge von dir geleistet worden sind.« Einer ihrer Arme glitt sanft um seine Taille. »Jetzt gehen wir rüber, und ich besorge dir eine anständige Mahlzeit. Ich nehme an, dass du etwas Warmes im Bauch durchaus vertragen kannst.«
    »Dich. Ich habe bereits dich im Bauch und auch in meinem Kopf. Überall in meinem verdammten Körper. Aidan hat mich eben geküsst, also bist jetzt wieder du dran.«

    »Immer hübsch der Reihe nach. Eines nach dem anderen.« Gemeinsam schoben sie sich durch den langen, schmalen Flur.
    »Lass uns noch mal das Baby anschauen. Ich bin völlig verrückt nach Babys.« Er versuchte, zur Treppe abzubiegen, aber sie zerrte ihn weiter geradeaus in Richtung Tür.
    »Ach ja?« Das hätte sie nun wirklich nicht unbedingt gedacht. »Wir werden sie gleich morgen früh besuchen gehen. Ailish schläft wie ein

Weitere Kostenlose Bücher