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Kinder

Kinder

Titel: Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Seibold
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hinter sie, packte ihre Schultern
und beendete ihre Zeit an dieser Schule mit einem heftigen Ruck nach unten.
    Schließlich zog er die Kastenelemente leicht nach hinten, damit die
Beine der beiden Toten frei in der Luft pendeln konnten und es wirklich wie
Selbstmord aussah. Wenig später war er auf dem gleichen Weg aus der Aula und
dem Schulgebäude verschwunden, auf dem er auch gekommen war.
    Polizei und Rettungssanitäter trafen ein, einige Schüler
standen unter Schock, einige Eltern ebenfalls, doch Franz und Rosemarie Moeller
war nicht mehr zu helfen.
    Ein Notarzt stellte ihren Tod fest, und die Polizisten begannen zwar
mit der Spurensicherung – aber es war offensichtlich, dass diese beiden Leben
durch Selbstmord geendet hatten.
    Rektor Wehling besprach sich mit Vertrauenslehrer Frido Hässler und
einigen anderen Kollegen, dann redete er mit einigen Elternsprechern, und
schließlich kamen sie überein, dass sie das Schulfest zwar nicht fortsetzen,
aber doch die Anwesenheit der zahlreichen Gäste dazu nutzen wollten, gemeinsam
den Schrecken der vergangenen halben Stunde besser zu bewältigen.
    Die Polizei befragte einige Anwesende, aber die meisten wurden nicht
behelligt und begannen sich nach einiger Zeit wieder etwas gefasster
miteinander zu unterhalten.
    Rektor Wehling eilte auf dem Schulhof hin und her. Er
sprach mit diesem, redete mal auf jenen ein – und ein bisschen wirkte er dabei
trotz des letztlich glücklichen Endes der dramatischen Ereignisse wie ein
aufgeschrecktes Huhn.
    Überall hatten sich Gruppen gebildet, in denen sich die Menschen
lebhaft unterhielten oder sich einfach nur stumm und erleichtert ansahen.
Manche standen mit hängenden Schultern da und lächelten, andere weinten stumm
vor sich hin.
    Schließlich entdeckte Wehling auch die Gruppe um die Eltern aus der
Vulkaneifel, und einige Meter entfernt von ihnen stand die Familie Pietsch
beisammen. Er machte ein paar Schritte auf sie zu, blieb dann aber wieder
stehen. Rainer und Annette Pietsch hatten die Arme um ihre drei Kinder gelegt,
und Sarah, Michael und Lukas sahen immer wieder unter Tränen zu ihren Eltern
hinauf, sichtlich gezeichnet von den dramatischen Ereignissen des heutigen
Tages.
    Sie sahen nicht so aus, als würden sie sich über freundliche oder
auch entschuldigende Worte jenes Mannes freuen, der ihnen lange nicht geglaubt
und ihnen deshalb furchtbare Unannehmlichkeiten eingebrockt hatte. Wehling sah
noch kurz zu ihnen hinüber, dann schluckte er, seufzte und wandte sich um,
schon die nächste Gruppe von Eltern und Kinder im Blick.
    Hannes Strobel stand etwas abseits, als sein Handy
klingelte. Auf dem Display wurde keine Nummer angezeigt. Er meldete sich, hörte
dann lange zu. Schließlich nickte er, murmelte eine knappe Bestätigung ins
Handy und drückte das Gespräch weg.
    Zimmermann, der ein paar Meter von ihm entfernt stand und Strobels
markanten Klingelton auch gehört hatte, schaute fragend zu ihm hinüber. Strobel
winkte ihn heran, dann gingen die beiden langsam nebeneinander zurück ins
Schulgebäude.
    Auf dem Weg durch den verlassenen Flur erklärte Strobel dem Kollegen
mit leiser Stimme, worin ihre nächste Aufgabe bestand.

Danksagung
    Ich danke allen, die mir bei der Arbeit an diesem Thriller
geholfen haben – besonders Andrea Wildgruber von der Agence Hoffman, die an der
Entstehung dieses Buches einen größeren Anteil hat, als das für eine
Literaturagentin üblich ist. Und meiner Familie verdanke ich, am Abend wieder
verlässlich aus der Geschichte ins wirkliche Leben zurückzufinden.
    Sollte sich jemand in diesem Buch wiedererkennen, danke ich für das (unverdiente) Lob: Wie
in Romanen üblich, sind
Handlung und Personen frei erfunden. Bei Versuchen, herauszufinden, was an den
Schauplätzen real und was fiktiv ist, wünsche
ich viel Spaß.
    Jürgen Seibold

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