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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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auf, und Reba trat heraus. Sie hatte mit dem Gewicht der Reisetasche zu kämpfen. Mit der Waffe in der Hand musterte Beck sie und suchte nach einem Anzeichen für Rebellion oder Heimtücke. Sie stellte die Reisetasche vor ihm ab.
    »Aufmachen«, verlangte er und gab ihr einen Wink mit der Pistole.
    »Mein Gott. Glaubst du etwa, es ist eine Sprengladung drin?«
    »Zutrauen würde ich es dir.«
    Sie bückte sich, zog den Reißverschluss der Tasche auf und enthüllte den Computer ein zweites Mal. Ohne dass er danach fragen musste, nahm sie die Disketten heraus und reichte sie ihm.
    »Geh ein Stück weg.«
    Mit erhobenen Händen wich sie etwa drei Meter zurück. »So besorgt«, spöttelte sie.
    Beck reichte Willard die Waffe. »Behalten Sie beide im Auge.«
    Er kniete sich hin und hob das Computergehäuse aus der Tasche. Dann fasste er in die Jackentasche, nahm einen kleinen Schraubenzieher mit Phillips-Kopf heraus, mit dem er die Schrauben entfernte, die das Gehäuse zusammenhielten. Er warf die Schrauben beiseite und nahm die Platte an der Rückseite ab. Mir war schleierhaft, was er vorhatte.
    Nun wurden die Innereien des Computers freigelegt. Ich besitze keinen Computer und hatte noch nie einen von innen gesehen. Es war eine komplexe Ansammlung von bunten Steckverbindungen, Drähten, Schaltkreisen und Transistoren oder wie die Dinger hießen — auf jeden Fall massenhaft kleinteiliges Zeug. Willard hielt die Pistole im Anschlag, indem er erst auf Reba und dann auf mich zielte, allerdings fast beiläufig, wie mir schien. Beck machte seine Aktentasche auf und entnahm ihr einen Glasbehälter mit ebenfalls gläsernem Stöpsel. Er zog den Stöpsel heraus und goss eine klare Flüssigkeit über das Computerinnere. Es musste Säure gewesen sein, da es zu zischen begann und der Geruch einer chemischen Verbrennungsreaktion aufstieg. Die isolierten Drähte lösten sich auf, die Kleinteile ringelten sich zusammen wie Lebewesen und schrumpften, sobald die ätzende Flüssigkeit auf sie traf. Beck nahm einen zweiten Glasbehälter heraus und goss Säure über die Disketten, nachdem er sie nebeneinander ausgebreitet hatte, um keine zu verfehlen. Auf der Stelle entstanden Löcher, und beißender Rauch stieg auf, während sich die Disketten auflösten.
    »Das hast du garantiert nicht alles im Kopf«, sagte Reba.
    »Keine Sorge. Ich habe Duplikate in Panama.«
    »Hey, toll für dich.« Ihre Stimme klang seltsam.
    Ich sah sie an. Ihr Mund hatte zu zittern begonnen, und in ihren Augen glitzerten Tränen.
    »Ich habe dich wirklich geliebt«, sagte sie mit rauer Stimme. »Ganz ehrlich. Du warst alles für mich.«
    Ich musterte sie aufmerksam. Wie kam ich nur darauf, dass sie das vortäuschte?
    »Ach, Reeb, du kapierst es nie, was? Was muss denn noch passieren, damit es in deinen Dickschädel hineingeht? Du bist wie ein kleines Kind. Jemand erzählt dir, es gibt einen Weihnachtsmann, und du glaubst es.«
    »Aber du hast gesagt, dass ich dir vertrauen kann. Du hast gesagt, du liebst mich, und du würdest dich um mich kümmern. Das hast du doch gesagt.«
    »Ich weiß, aber das war gelogen.«
    »Alles?«
    »So ziemlich«, erwiderte er reumütig.
    Auf einem der Monitore nahm ich eine Bewegung wahr. Zwei Streifenwagen des STPD fuhren die Rampe hinab. Zwei Zivilfahrzeuge folgten.
    Unterdessen machte sich Beck wieder über sein Werk her. Er rammte den Schraubenzieher in die Eingeweide des Computers, verbog Metallteile und durchtrennte Drähte, stets darauf bedacht, jeglichen direkten Kontakt zwischen der Säure und seinen Händen zu vermeiden. Er hatte den hohen Fenstern den Rücken zugewandt, daher sah er nicht, wie Cheney mit gezogener Waffe aus dem Dunkeln trat. Hinter ihm erschien Vince Turner mit vier Beamten in FBI-Westen.
    Zu spät, um die Daten zu retten, aber dankbar war ich trotzdem.
    Reba bemerkte die Männer. Ihr Blick wanderte zum Fenster und dann wieder zu Beck. »Oh, armer Beck. Jetzt bist du geliefert«, sagte sie.
    Er stand auf und griff nach seiner Aktentasche. Mit freundlicher Miene sah er sie an. »Tatsächlich? Wie kommst du denn darauf?«
    Reba schwieg einen Moment, und ein langsam aufsteigendes Lächeln erhellte ihr zerschundenes Gesicht. »Sowie ich wieder in der Stadt war, habe ich einen Mann angerufen, der bei der Steuerbehörde arbeitet. Ich habe ihm alles verraten, und zwar haarklein — Namen, Zahlen, Daten — , alles, was er brauchte, um sich Haftbefehle ausstellen zu lassen. Er musste den Richter zwar zu Hause

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