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Kirmes des Todes

Kirmes des Todes

Titel: Kirmes des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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beweisen kann.“ Küpper ging wieder zu seinem Schreibtisch zurück. „Rufen Sie sich einen Anwalt oder lassen Sie es sein, Herr Grundmann. Sie bleiben jedenfalls hier.“
    „Warum?“, stotterte der Beamte.
    „Weil Sie ein Mörder sind!“ Küpper blickte Wenzel an. „Nimm ihn mit nach nebenan. Er braucht nicht alles mitzukriegen. Und sorg’ schon mal dafür, daß die Spurensicherung den Wagen von Grundmann unter die Lupe nimmt“, gab er seinem Assistenten als Bitte mit auf den Weg. „Die finden garantiert noch Spuren von der Kleidung.“
     
     
    Bahn fühlte sich immer noch im falschen Film. Der Auftritt des Ober-Penners hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Das war die verrückte Idee von Küpper und auch von Waldhausen. Die hatten alle geleimt. Bahn wußte nicht, ob er beleidigt sein sollte oder nicht. Das Verbot, über die vervierfachten Marktgebühren zu schreiben, akzeptierte er noch. Das war verständlich, um nicht Grundmann vor der Pressekonferenz vorzuwarnen. Aber ihn mit einem Toten hinters Licht zu führen, der gar nicht tot war, das ging nun doch zu weit. Bahn wollte protestieren, doch kam ihm Waldhausen zuvor.
    „Helmut, nichts für ungut, aber es mußte sein. Das hat mir dein Freund, der Kommissar, auch gesagt. Du bist zu schnell bei der Sache. Es war uns lieber, die Suppe so klein wie nur möglich zu kochen und so wenig Personen wie möglich einzuschalten. Je kleiner der Kreis, desto größer die Chance, daß die Sache klappt.“ Waldhausen mußte lachen. „Schau nicht so dümmlich. Du hast doch alle Beweise und Indizien zusammengetragen und in der Hand. Ohne dich würde der Mord an Kirmes-Schmitz niemals aufgeklärt werden.“
     
     
    „Wieso?“ Bahn verstand überhaupt nichts mehr. Er sollte den Fall gelöst haben, obwohl er der einzige war, der nichts wußte. Das war eine Logik, die ihm nicht einleuchtete. „Weißt du denn immer noch nicht, wie sich das alles abgespielt hat?“ Küpper sah Bahn zweifelnd an. „Du mußt doch rekonstruieren können, wie das abgelaufen ist. Du hast doch die wichtigsten Puzzleteilchen selbst gefunden.“
     
     
    „Ich geh’ gleich!“, drohte Bahn. „Nun klärt mich endlich auf.“
    „Nach unserer Recherche hat Kirmes-Schmitz herausgefunden, daß Grundmann nicht nur an der Gebührenspirale gedreht hat, sondern vermutlich auch noch jemand davon profitierte“, erklärte Waldhausen. „Grundmann war wohl auch derjenige, der der SPD die Zapfanlage vermittelte und der anschließend Kirmes-Schmitz nach der Tragödie beim Sommerfest auflaufen ließ. Grundmann hat Kirmes-Schmitz in den Ruin und in den Suff getrieben. Kurz vor seinem Tod hatte Kirmes-Schmitz dann alle Fakten zusammen, die er brauchte, um Grundmann bloßzustellen, spätestens, als er erfuhr, daß alle alten Wirte ausgebootet worden waren.“ Waldhausen lief durch Küppers Zimmer auf und ab. Bahn folgte ihm mit erstaunten Blicken. „Am Tag seines Todes traf er erst dich, wahrscheinlich, weil er sich an das Gespräch mit Schramm erinnerte und er sich wieder in Erinnerung bringen wollte. Am Nachmittag hat er dann wohl Grundmann getroffen. Du erinnerst dich, Helmut?“
     
     
    Bahn nickte. Natürlich, es war also doch Kirmes-Schmitz gewesen, den er am Beginn der Hirschgasse gesehen hatte. „Vielleicht war es Kirmes-Schmitz, vielleicht auch nicht“, korrigierte ihn Waldhausen. „Jedenfalls war er anschließend auf Mallorca und hat dort, so stellen wir es uns vor, mit Grundmann gesprochen. Grundmann hat dann auf der Rurstraße in seinem Landrover gewartet und Kirmes-Schmitz über den Haufen gefahren, als dieser über die Straße gehen wollte. Du hast ja eben gesehen, was der Grundmann für eine schwere Kiste fährt.“ Bahn nickte. „Und das können wir alles beweisen.“
     
     
    „Nicht ganz“, räumte Küpper ein. „Etwas fehlt noch. Und dabei spielst du die Hauptrolle.“
    Er gab dem verblüfften Bahn kurze Anweisungen und ließ dann den inzwischen übernervösen Grundmann zurück ins Zimmer kommen. „Herr Grundmann, Sie waren mit Kirmes-Schmitz an der Rur, in der Ecke, die man Mallorca nennt?“
    „Nein, nie. Was sollte ich da?“
    „Aber Sie wissen, wo Mallorca liegt?“
    Grundmann schwieg.
    „Sie brauchen nicht zu antworten. Natürlich wissen Sie das. Der Ober-Penner hat es Ihnen ja erklärt“, meinte Küpper gelangweilt.
    „Aber Sie waren nicht da?“
    „Nein.“
    „Dann haben Sie sich also nicht mit Kirmes-Schmitz auf der Parkbank unterhalten?“
    „Nein,

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