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Kishons beste Familiengeschichten.

Kishons beste Familiengeschichten.

Titel: Kishons beste Familiengeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Ding in deiner Mörderfalle zugrunde geht, ist es aus zwischen uns«, schluchzte sie. »Was du da tust, ist grausam und unmenschlich.« Sie klang wie die langjährige Präsidentin des Tierschutzvereins von Askalon. »Es müßte ein Gesetz gegen Mausefallen geben. Und die süßen langen Schnurrbarthaare, die das Tierchen hat…«
    »Aber es läßt uns nicht schlafen«, wandte ich ein. »Es frißt unsere Wäsche auf und meine Manuskripte.«
    Meine Frau schien mich überhaupt nicht gehört zu haben:
    »Vielleicht ist es ein Weibchen«, murmelte sie. »Vielleicht bekommt sie Junge…«
    Das ständige Knabbern, das munter aus meiner Schreibtischlade kam, ließ nicht auf eine bevorstehende Geburt schließen.
    Um es kurz zu machen: Als der Morgen dämmerte, schliefen wir endlich ein, und als wir am Vormittag erwachten, herrschte vollkommene Stille. In der Zimmerecke aber, dort, wo die Mausefalle stand… dort sahen wir… im Drahtgestell… etwas Kleines… etwas Graues…
    »Mörder!«
    Das war alles, was meine Frau mir zu sagen hatte. Seither haben wir kein Wort mehr miteinander gesprochen. Und was noch schlimmer ist: Wir können ohne das vertraute Knabbergeräusch nicht schlafen. Bekannten gegenüber ließ meine Frau durchblicken, dies sei die gerechte Strafe für meine Bestialität.
    Gesucht: eine Maus.

Ein Fläschchen fürs Kätzchen
     
     
     
    Wir alle haben unsere Schwächen. Manche von uns trinken, manche sind dem Spielteufel verfallen, manche sind Mädchen Jäger oder Finanzminister. Meine Frau, die beste Ehefrau von allen, liebt nicht nur Mäuse, sie ist auch Katzenliebhaberin. Die Katzen, die sie lieb hat, sind aber keine reinrassigen Edelprodukte aus Siam oder Angora, sondern ganz gewöhnliche, ja geradezu ordinäre kleine Biester, die in den Straßen umherstreunen und durch klägliches Miauen kundtun, daß sie sich verlassen fühlen. Sobald die beste Ehefrau von allen eine dieser armseligen Kreaturen erspäht, bricht ihr das Herz, Tränen stürzen ihr aus den Augen, sie preßt das arme kleine Ding an sich, bringt es mit nach Hause und umgibt es mit Liebe, Sorgfalt und Milch. Bis zum nächsten Morgen.
    Am nächsten Morgen ist ihr das alles schon viel zu langweilig.
    Am nächsten Morgen spricht sie zu ihrem Gatten wie folgt:
    »Möchtest du mir nicht wenigstens ein paar Kleinigkeiten abnehmen? Ich kann nicht alles allein machen. Rühr dich gefälligst.«
    Und so geschah es auch mit Pussy. Sie hatte Pussy tags zuvor an einer Straßenecke entdeckt und ohne Zögern adoptiert. Zu Hause stellte sie sofort einen großen Teller mit süßer Milch vor Pussy hin und schickte sich an, mit mütterlicher Befriedigung zuzuschauen, wie Pussy den Teller leerlecken würde.
    Pussy tat nichts dergleichen. Sie schnupperte nur ganz kurz an der Milch und drehte sich wieder um.
    Fassungslos sah es die Adoptivmama. Wenn Pussy keine Milch nähme, würde sie ja verhungern. Es mußte sofort etwas geschehen. Aber was?
    Im Verlauf der nun einsetzenden Beratung entdeckten wir, daß Pussy zur großen, glücklichen Familie der Säugetiere gehörte und folglich die Milch aus einer Flasche eingeflößt bekommen könnte.
    »Das trifft sich gut«, sagte ich. »Wir haben ja für unsern Zweitgeborenen, das Knäblein Amir, nicht weniger als acht sterilisierte Milchflaschen im Hause, und – «
    »Was fällt dir ein? Die Milchflaschen unseres Amirlein für eine Katze? Geh sofort hinunter in die Apotheke und kauf ein Schnullerfläschchen für Pussy!«
    »Das kannst du nicht von mir verlangen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich mich schäme. Ein erwachsener Mensch, noch dazu ein anerkannter Schriftsteller, den man in der ganzen Gegend auch persönlich kennt, kann doch unmöglich in eine Apotheke gehen und ein Schnullerfläschchen für eine Katze verlangen.«
    »Papperlapapp«, replizierte meine Gattin. »Nun geh schon endlich.«
    Ich ging mit dem festen Entschluß, die wahre Bestimmung des Fläschchens geheimzuhalten.
    »Ein Milchfläschchen, bitte«, sagte ich dem Apotheker.
    »Wie geht es dem kleinen Amir?« fragte er.
    »Danke, gut. Er wiegt bereits zwölf Pfund.«
    »Großartig. Was für eine Flasche soll es denn sein?«
    »Die billigste«, sagte ich.
    Ringsum entstand ein ominöses Schweigen. Die Menschen, die sich im Laden befanden – es waren ihrer fünf oder sechs –, rückten deutlich von mir ab und betrachteten mich aus feindselig geschlitzten Augen. »Seht ihn euch nur an, den Kerl«, bedeuteten ihre Blicke. »Gut gekleidet, Brillenträger,

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