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Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Titel: Kishon's schönste Geschichten für Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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" Gabi reichte mir flüchtig die Hand. Er war ein hübscher Kerl, hochgewachsen und wohlgebaut, etwa 1, 80 m groß und eigentlich längst erwachsen.
    „Jetzt müssen Sie uns entschuldigen", sagte Vater Birnbaum und verließ mit seinem Sohn das Zimmer. „Gabi!" rief Frau Birnbaum hinterher. „Möchtest du morgen nicht in den Kindergarten gehen?"
    „Nein. «
    „Ganz wie du willst, Liebling. Gute Nacht. " Wir blieben mit der Mutter allein.
    „Es stört mich nicht im geringsten, daß er nicht in den Kindergarten gehen will", sagte sie. „Er ist ohnehin schon zu alt dafür. Nächstes Jahr wird er zum Militärdienst einberufen. Was soll er da noch im Kindergarten?"
    Ein wenig betreten verließen wir das Birnbaumsche Haus. Bei allem Respekt vor den erzieherischen Methoden unserer Gastgeber schien uns das Ergebnis denn doch nicht so furchtbar gut. Ich wurde nachdenklich. Immer dieser dumme Kindergarten. Wo steht denn geschrieben, daß es Kindergärten geben muß? Bin ich als kleines Kind vielleicht in den Kindergarten gegangen?
    Jawohl. Also?
    Wir mußten den Alpdruck endlich loswerden. Am nächsten Tag suchten wir unsern Hausarzt auf, um uns mit ihm zu beraten. Er teilte unsere Bedenken und fügte abschließend hinzu: „Außerdem ist es gar nicht ungefährlich, den Kleinen jetzt in den Kindergarten zu schicken. Wir haben den Erreger dieser neuen Sommerkrankheit noch nicht entdeckt - aber es besteht größte Ansteckungsgefahr.
    Besonders wenn viele Kinder beisammen sind. "
    Das war die Entscheidung. Das war die Erlösung. Zu Hause angelangt, machten wir Amir sofort mit der neuen Sachlage vertraut:
    „Du hast Glück, Amirlein. Der Onkel Doktor erlaubt nicht, daß du in den Kindergarten gehst, weil du dir dort alle möglichen Krankheiten holen könntest. Die Bazillen schwirren nur so in der Luft herum. Das war's. Den Kindergarten sind wir los. " Seither gibt es mit Amir keine Schwierigkeiten mehr. Er sitzt den ganzen Tag im Kindergarten und wartet auf die Bazillen. Und er würde um keinen Preis auch nur eine Minute früher nach Hause gehen, als er muß.

Durch den Kakao gezogen
    Amir ißt nicht gerne und hat auch niemals gerne gegessen. Wenn er überhaupt kaut, dann nur an seinem Schnuller. Einige Mütter haben uns geraten, ihn einfach hungern zu lassen, das heißt: wir sollten ihm so lange nichts zu essen geben, bis er reumütig auf allen vieren zu uns gekrochen käme. Wir gaben ihm also einige Tage lang nichts zu essen, und davon wurde er tatsächlich so schwach, daß wir auf allen vieren zu ihm gekrochen kamen, um ihm etwas Nahrung aufzudrängen.
    Schließlich brachten wir ihn zu einem unserer führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Kleinkind-Ernährung. Der weltberühmte Professor warf einen flüchtigen Blick auf Amir und fragte, noch ehe wir etwas gesagt hatten: "Ißt er nicht?" »Nein. "
    „Dabei wird's auch bleiben. " Nach einer kurzen Untersuchung bestätigte der erfahrene Fachmann, daß es sich hier um einen völlig aussichtslosen Fall handelte. Amirs Magen besaß die Aufnahmefähigkeit eines Vögleins.
    Seither versuchen wir mehrmals am Tag, Amir mit Gewalt zu füttern. Ich muß allerdings gestehen, daß wir beide die dafür notwendige Geduld nicht aufbringen.
    Zum Glück hat sich unser Opa der Sache angenommen und seinen ganzen Ehrgeiz dareingesetzt, Amir zur Nahrungsaufnahme zu bewegen. Er erzählt ihm die tollsten Geschichten, über die Amir vor Staunen den Mund aufreißt - und dabei vergißt er, daß er nicht essen will. Ein sehr guter Einfall, aber leider keine Dauerlösung. Am schwierigsten ist es mit Kakao.
    Dieses nahrhafte Getränk voller Vitamine ist für Amirs Entwicklung besonders wichtig. Deshalb schließt Großpapa sich abends mit Amir im Kinderzimmer ein, und wenn er nach einigen Stunden erschöpft und zitternd herauskommt, kann er stolz verkünden:
    „Heute hat er's schon fast auf eine halbe Tasse gebracht. " Die große Wendung kam im Sommer. Eines heißen Abends, als Großpapa das Kinderzimmer verließ, zitterte er zwar wie gewohnt, aber diesmal vor Aufregung: „Denkt euch nur - er hat die ganze Tasse ausgetrunken!" „Nicht möglich!" riefen wir beide. „Wie hast du das fertiggebracht?"
    „Ich hab' ihm gesagt, daß wir Papi hereinlegen werden. " „Wieso?
    Bitte erklär das mal. "
    „Ich hab' ihm gesagt: wenn er brav austrinkt, füllen wir nachher die Tasse mit lauwarmem Leitungswasser und erzählen dir, daß Amir schon wieder alles stehengelassen hat. Daraufhin wirst du wütend

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