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Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Titel: Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B.
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Stolz verbot ihr einfach mit ihm zu sprechen und sich seine möglichen, fadenscheinigen Ausreden anzuhören, warum er ihre Gefühle nicht erwidern konnte und sie schlussendlich wieder im Bett landeten, anstatt irgendetwas geklärt zu haben. Nein, sie wollte solch eine Art Verhältnis nicht führen. Am Ende würde sie nur mit gebrochenem Herzen zurückbleiben, wenn Ben zur näch sten, willigen Gespielin weiterzog. Diese schmerzhafte Erfahrung hatte sie schon mit einem anderen Mann gemacht und für diesen hatte sie nicht einmal annähernd das Gleiche empfunden, wie für Ben. Ganz gewisse hatte sie noch nie für jemanden so viel gefühlt wie für Ben, denn sie war sich momentan leider nicht sicher, ob ihr Herz je wieder heilen würde, oder ob immer ein kleiner stechender Schmerz dumpf in ihr nachklingen würde, der sie stets daran erinnert, was sie verloren hatte. Ja, dachte Caroline, sie hatte etwas verloren, auch wenn sie es nie wirklich besessen hatte, würde sie sich immer fragen, was aus ihnen hätte werden können.
    Viel schlimmer jedoch als mit sich selbst zu hadern, ob sie ihn anrufen sollte, falls er versucht hatte sich bei ihr zu melden, wäre die Erkenntnis, dass er genau dieses nicht getan hatte. Kein Anruf von Ben würde bedeuten, dass es ihm egal zu seien schien und er sein Verhalten nicht bedauerte. Folglich müsste sie sich eingestehen, dass Ben nicht einmal ansatzweise Gefühle für sie empfand und sie sich absolut lächerlich gemacht hatte. Die kleine Hoffnung, die ganz verschlossen tief in ihr schlummerte, dass er sich doch noch in sie verliebte, müsste sie damit ein für allemal begraben.
    Mit zittrigen Fingern, gab sie den Pin ein und hielt die Luft an, während sie nervös auf das sich aufbauende Display spähte. Im nächsten Moment verschluckte sie sich fast, als sie betrübt nach Luft schnappte. Der Idiot hatte ihr tatsächlich nicht eine Nachricht hinterlassen, stellte Caro säuerlich fest.
    Ihre Mailbox war gähnend leer und die einzige SMS die sie erhalten hatte, war von Steffi die netterweise fragte, ob sie sich auch jemals wieder in der Uni blicken lassen würde. Das war vor zwei Stunden gewesen. Mittlerweile war es fast Mittag und Caroline hatte nicht vorgehabt sich in ihrem desolaten Zustand in das Seminar: „Europäische Geschichte des 17. Jahrhunderts“ zu setzen, das in gut zwanzig Minuten beginnen würde, zumal sie letzte Nacht keine Minute geschlafen hatte. Ihre innere Zerrissenheit machte sie regelrecht unruhig und an schlafen hatte Caroline nicht einen Gedanken verschwendet. Eilig wägte sie ab, wie groß die Wahrsc heinlichkeit war, das wenn sie daheim bliebe, sie nicht alle drei Sekunden das Handy angucken würde, in der erbärmlichen Hoffnung, dass Ben sie doch noch anrief. Außerdem zuckte sie jetzt schon bei jedem Schritt, den sie auf dem Hausflur vernahm zusammen, weil sie erwartete, dass er jeden Augenblick bei ihr klingelte. Entschlossen hob Caro das Kinn.
    „Auf keinen Fall, Benedikt Gebhardt. Wenn du glaubst, ich sitze hier wie ein Häufchen Elend und warte darauf, dass du dich bei mir meldest, dann hast du dich so was von geschnitten“, stieß sie trotzig hervor. Sie schlüpfte, jetzt wo sie den Entschluss erst einmal gefasst hatte, rasch in ihre Ballerinas und schnappte sich ihre Lederumhängetasche, stopft ihr Schreibzeug hinein und stürmte, nachdem sie ihre Wohnungstür mit einem derben Knall zu geworfen hatte, zum Campus.

33. Kapitel
    S trichmännchen malend saß Caroline eingerahmt zwischen Steffi und Tobias im hinteren Teil des Hörsaals, wobei sie nicht mal ansatzweise zuhörte, was ihr Dozent Herr Prof. Mühlheim versuchte da möglichst eloquent zu erklären. Gelangweilt beäugte sie ihre zeichnerischen Fertigkeiten und versuchte um jeden Preis, Steffis fragendem Blick auszuweichen, denn sie spürte wohl, dass hinter Carolines aufgesetzter heiterer Mine, Tränen lauerten. Caro hatte den Veranstaltungsraum zeitgleich mit dem Seminarleiter erreicht und war keuchend zu dem Platz gehechtet, den die Beiden wie immer für sie frei gehalten hatten. Daher hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, mit Steffi über die jüngsten Ereignisse zu sprechen, was aber auch nicht unbedingt schlecht war, da sie befürchtete, dass sie erneut losheulen würde und das wollte sie unter keinen Umständen in der Uni tun. Der Professor kämpfte gerade mit dem Overheadprojektor, der sich zum Verdruss des kleinen, dicklichen, rothaarigen Mannes nicht wie gewünscht in Gang setzen

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