Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
böse wäre, um Informationen aus ihr heraus zu locken und ihre Reaktion dabei zu beobachten. Ich Mondkalb, beschimpfte Caro sich innerlich.
„Da ist nichts zwischen Ben und mir, und hör Herrgott noch mal auf, so blöde zu grinsen. Du weißt, das macht mich wahnsinnig. Da ist nichts, rein gar nichts , ok?“
Steffi prustete los vor Lachen und klopfte sich dabei mehrmals auf die Schenkel, woraufhin Caroline gereizt mit den Augen rollte.
„Ist ja gut, Friede, okay?“ Steffi hob beschwichtigend die Hände. Statt einer Antwort stieß Caro den angehaltenen Atem stoßweise aus und versuchte sich innerlich zu beruhigen. Gerade war ihr nämlich bewusst geworden, dass sie ihren Nachbar mehr als interessant fand. Das konnte sie aber Steffi gegenüber unmöglich zugeben. Sie hätte sie nur weiter mit Fragen gelöchert, auf die sie selbst keine Antwort hatte. Was wusste sie schon über Ben, sie hatte ja noch nicht einmal gewusst was er beruflich machte.
Ganz zu schweigen von den Gefühlen, die er in ihr auslöste. Wie sollte sie das Steffi erklären, wenn sie es doch selbst nicht verstand? Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Steffi hektisch in Carolines Geldbörse zu kramen begann. Dabei förderte sie Klebezettel, alte Bestellkärtchen und knittrige Visitenkarten zu Tage, was sie mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. Schlussendlich hielt sie Carolines Krankenkassenkarte in den Händen.
„Mir ist gerade eingefallen, dass ich unten an der Aufnahme deine Versichertenkarte abgeben sollte. Außerdem wartet draußen noch Besuch auf dich.“
Mit dem Versprechen gleich wieder zu kommen trabte Steffi nach draußen und Caro hatte keine Gelegenheit mehr zu fragen, wer der erwähnte Besuch war. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, als es erneut klopfte. In der Annahme es könnte vielleicht Ben sein, setzte sich Caro vorsichtig, mit sachten Bewegungen im Bett auf. Erst dann rief sie vernehmlich : „herein!“ und keine Sekunde später platzte Tobias und kurz darauf Michael mit einer riesen Traube bunter Luftballons ins Zimmer. Verlegen standen sie mit den Händen verschränkt da und wussten nicht so recht, wie sie Caro begegnen sollten.
„Hi, Jungs“, beeilte Caro sich zu sagen, weil sie spürte wie Leid es den Beiden tat.
„Carolinchen es tut uns wahnsinnig leid, beschimpf uns, schlag uns aber biiiitttteee verzeih uns“, bettelte Tobi reumütig.
Michael nickte nur bestätigend, das wunderte sie nicht, denn in solchen Situation war er zu beschämt, um zu sprechen. Caro tat, als ob sie überlegte und rieb sich dabei ihr Kinn. Als sie merkte, wie die Anspannung der jungen Männer in die Höhe schnellte, fing sie glockenhell an zu lachen.
„Beruhigt euch, ich werde es überleben. Versprecht ihr mir lieber, dass ihr in Zukunft, besonders in meiner Wohnung, keine wilden Diskussionen mehr anfangt.“
Wieder nickten die Beiden, ab er die Stimmung zwischen ihnen Dreien war schon viel gelöster.
Sie erzählten ihr, dass Ben ihnen bereits „ den Kopf gewaschen hatte “, was genau sie damit meinten sagten sie nicht. Doch ihre Stimmen klangen respektvoll, während sie von dem etwas älteren Mann sprachen. Schon wieder Ben, dachte Caro. Es sprachen alle so selbstverständlich von ihm, als würde er zu ihrem Freundeskreis gehören. Wie kam er überhaupt dazu mit den Jungs über deren Verhalten zu sprechen, es ging ihn schließlich nichts an.
Einige Minuten später kam Steffi wieder hinzu und sie redeten noch ein Weilchen, bis eine junge Schwester herein kam und die jungen Leute aufforderte zu gehen, damit die Patientin Ruhe bekam. Bevor Steffi ging versprach sie ihr noch, sich um ihr Katerchen zu kümmern, der bestimmt schon total verstimmt auf ihre Rückkehr wartete.
An die Glasscherben, an denen er sich möglicherweise verletzten konnte, hatte sie erst gedacht, als die Tür sich bereits hinter ihnen geschlossen hatte. Mit einem unguten Gefühl im Bauch versuchte sie sich trotzdem zu entspannen und nahm sich vor in einem unbeobachtetem Moment ihr Handy anzumachen und Steffi anzurufen. Im Augenblick ging das nicht, weil es in ihrem Zimmer wie auf dem Bahnhof zu ging. Just als die Schwester gegangen war, kam ein junger Pfleger herein, der Fieber und Blutdruck maß, sowie ihre Verbände kontrollierte und teilweise erneuerte. Etwas später wurde sie mit Nadeln drangsaliert. Ihr wurde Blut abgenommen und sie erhielt ein Antibiotikum, weil sich eine ihrer Schnittwunden entzündet hatte. Danach gab es das Mittagessen,
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