Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen
Kann ich dir vielleicht helfen?«
»Mir kann niemand helfen!«, entgegnete Eva etwas heftiger als gewollt.
»Oh«, sagte der Junge.
»Entschuldige, ich bin nicht gut drauf. Das hat nichts mit dir zu tun«, entschuldigte sich Eva hastig.
Der fremde Junge setzte sich einfach neben sie in den Sand. Aus der Ferne drang laute Musik und Lachen zu ihnen herüber. Er blickte in die Richtung und fragte: »Sind das Freunde von dir?«
»Nein!« Eva schüttelte den Kopf.
»Du bist ganz allein hier?«, hakte er nach.
Sie nickte: »Sieht so aus.«
Der Junge zog die Stirn kraus. »Das geht aber gar nicht.«
»Was geht nicht?« fragte sie erstaunt.
»Dass so ein hübsches Mädchen wie du hier allein Mittsommer feiert«, erklärte er und lächelte sie an.
Eva hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Der Junge blickte ihr tief in die Augen und sie bemerkte, dass seine von einem intensiven Blaugrün waren. Eva fühlte sich ganz benommen von seinem Blick. Gerade fragte er sie: »Darf ich dir an diesem Mittsommerfest Gesellschaft leisten?« Seine Stimme war dunkel und weich. Er schien viel reifer als die Jungs aus ihrer alten Clique.
»Gerne«, antwortete Eva zu ihrer eigenen Überraschung und glaubte rot zu werden.
»Hast du Lust, mit mir baden zu gehen? Wir könnten zur Badeplattform rausschwimmen.« Er zeigte auf das Wasser.
Eva nickte: »Das ist eine gute Idee!«
»Dann komm!« Der Junge nahm Evas Hand und zog sie hoch. Er war ein ganzes Stück größer als sie und sah unglaublich toll aus. Er stand dicht vor ihr und seine Nähe irritierte sie. Er roch angenehm nach dem Wasser des Sees. Ihre trüben Gedanken waren wie weggeblasen. Sie vergaß auch die letzte Fähre völlig. Eva hatte den unwiderstehlichen Drang diesem Jungen nah zu sein. Er lief einige Schritte voraus. Sie klopfte sich den Sand vom Bikini und wollte ihm ins Wasser folgen, als ihr noch etwas einfiel. »Ich bin übrigens Eva und wie heißt du?« Der Junge drehte sich um und sagte mit einem schiefen Lächeln: »Man nennt mich Kjell.«
FIN
Danksagung
Ich danke meinen lieben Freundinnen
Kari, Melly, Doro und Wiebke.
Ihr habt immer an Kjell und mich geglaubt.
Außerdem danke ich den Jungs von Pornophonique, dafür, dass ich aus dem Lied »Lemmings in Love« zitieren durfte.
© Dove
Evelyn Boyd begeisterte sich schon immer für coole Waldgeister, dunkle Vampire und einsame Werwölfe. Bereits als Kind las sie alles, was sie dazu in die Hände bekommen konnte. Bevor sie allerdings anfing ihre eigenen Geschichten aufs Papier zu zaubern, studierte sie Medizin. Noch heute wagt sie den Spagat zwischen Feder und Skalpell.
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