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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Seine Hand
glitt langsam unter ihren Rock und tastete sich an den Schenkeln hoch. »Nicht«,
wisperte sie, »nicht hier ...«
    Mit diesen
Worten entwand sie sich seinem Zugriff und verschwand hinter dem Vorhang, der
schwer an der Seite herabhing und den Durchlaß zu dem angrenzenden Raum
verbarg. Hugh Jeffers folgte ihr. Wie ein Schatten bog Jane Baker um die Ecke.
Er sah gerade noch ihren Rockzipfel.
    Jeffers
erreichte den düsteren Gang, von dem aus eine Treppe nach oben wie nach unten
führte. Lauschend verharrte er für einen Moment im Schritt und glaubte ein
leises Geräusch von unten her zu vernehmen. Grinsend sprang er die gewundenen,
ausgetretenen Steintreppen hinab. Es war so dunkel, daß er kaum die Hand vor
Augen sah. Und Fenster gab es hier nicht.
    Der Geruch
von Jane Bakers Parfüm hing wie ein unsichtbarer Schleier in der Luft, schwer
und rassig, genau der Duft, der zu ihr paßte ...
    Irgendwo in
der Finsternis quietschte leise eine Tür.
    »Jane?«
flüsterte er und verharrte lauschend.
    »Nun mach
doch nicht solchen Unsinn ...«
    Er erwartete,
daß sie antworten würde. Doch keine Regung erfolgte. Völlige Stille umgab ihn.
Hugh Jeffers sah sich mit weit geöffneten Augen um, als könne er dadurch mehr
wahrnehmen. Die Schwärze rückt von allen Seiten auf ihn zu.
    Er schluckte
und fühlte sich in diesem abgelegenen Teil des riesigen Schlosses nicht wohl.
Er bewunderte den Mut der attraktiven Jane. Ein anderes Mädchen wäre nie auf
den Gedanken bekommen, sich so weit abzusetzen.
    Aber Jane war
eben etwas Besonderes.
    Sie war nicht
vergleichbar mit den anderen. Deshalb war er auch so verrückt nach ihr. Hugh
Jeffers rümpfte die Nase. In den Duft des schweren Parfüms mischte sich ein
süßlicher Geruch.
    Blut! schoß
es ihm durch den Kopf. Unruhig flackerten seine Augen, und er mußte daran
denken, welchen Namen dieses Schloß hatte: »Bloody Grave« - Die blutige Gruft
...
    »Jane?«
    Er erschrak
vor seiner eigenen Stimme und wollte den Namen des Mädchens noch mal rufen, als
er mit der Fußspitze gegen etwas Weiches stieß. Jeffers glaubte, eine eiskalte
Hand griffe nach ihm. Seine Nackenhaare sträubten sich. Unwillkürlich drehte er
seinen Körper, spürte die kalte, rauhe Wand im Rücken, suchte mit fahrigen
Fingern nach der Streichholzschachtel in seiner Hosentasche und riß ein
Hölzchen an.
    Im schwachen
Licht der flackernden Flamme sah er das Unheimliche. Der zerfetzte Körper lag
in einer riesigen Blutlache vor ihm.
    Was von Jane
Baker übriggeblieben war, sah aus, wie der Rest der Mahlzeit einer Raubkatze
...
     
    ●
     
    Es würgte
ihn. Er wollte zurückweichen.
    Aber das ging
nicht. Die kalte Wand hinderte ihn daran.
    Hugh Jeffers
warf sich herum als wäre er dem Satan persönlich begegnet, rannte in das
Dunkel, stieß gegen einen Pfeiler und rieb sich fluchend die Beule an der
Stirn. Er brachte es nicht fertig, stehenzubleiben, zurückzugehen und sich zu
vergewissern, ob ihm seine überreizten Sinne eben einen Streich gespielt hatten.
    Die Angst saß
ihm im Nacken.
    Der junge
Schotte erreichte die gewundene Treppe und hetzte nach oben. Keuchend und mit
kaltem Schweiß auf der Stirn riß er den schweren Samtvorhang zur Seite und
starrte in den Raum, den er erst vor wenigen Augenblicken verlassen hatte.
    Die anderen
vergnügten sich noch. Ein Pärchen stand in der Ecke und knutschte sich ab, ein
anderes tanzte zu der leisen Musik des mitgebrachten Plattenspielers.
    Henry und May
lagen auf dem breiten Diwan. May trug nur noch einen BH und einen winzigen
schwarzen Schlüpfer. Henry löste gerade den Verschluß des BHs, als Hugh Jeffers
mit schriller Stimme schrie: »Aufhören! Verdammt. noch mal! So hört doch auf!«
    Vor seinen
Augen wirbelte alles umher wie auf einem sich teuflisch drehenden Karussell.
    Der Raum war
erfüllt von Alkoholdunst, Zigarettenrauch und dem Duft von Hasch.
    Das Paar in
der Ecke und das auf dem Diwan ließen sich nicht stören. Wie eine Trophäe
schwang Henry den BH Mays durch die Luft, drapierte ihn dann künstlerisch um
einen vielarmigen, vergoldeten Kerzenständer, wo er herabhing wie ein
Trauerflor. Das linke Körbchen füllte sich langsam mit tropfendem Wachs.
    Nur die
Tänzer verharrten in der Bewegung.
    Der hochgewachsene
McBroutch kam mit Brenda an der Hand auf Hugh Jeffers zu.
    »Was ist los,
Hugh? Übergeschnappt? Warum schreist du hier rum? Hat dir Jane einen Korb
gegeben? Du mußt das Girl mit Samthandschuhen anfassen, dann kannst du auf

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