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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Laura-Petrie-Modus schaltete und versuchte, nicht zu weinen, mich jedoch wissen zu lassen, dass sie jeden Moment wieder anfangen konnte, streckte die Hand aus, und ich nahm das Kätzchen entgegen. Weil ich absolut keine Erfahrung mit dem Halten von Babys jeglicher Spezies – Menschen oder Vierbeiner – hatte, war ich etwas unsicher. Ich hielt den kleinen Kater in der rechten Hand, die ich mit der linken abstützte, und holte ihn ganz nah zu mir heran, hob ihn zu meinem Gesicht hoch, bis wir Nase an Nase waren. Ich glaube nicht, dass er mehr als fünfzehn Zentimeter lang oder schwerer als zwei Pfund gewesen sein kann. Er hatte ein hellgraues, weiches Fell mit unregelmäßigen dunkelgrauen Zeichnungen überall am Körper. Oben auf den Pfoten und um seine kleine schwarzorange Nase herum war er ein bisschen weiß. Drei deutlich erkennbare schwarze Linien begannen direkt zwischen seinen Augen und verliefen über seinen gesamten Rücken bis zu seinem Schwanz, wo sie breiter wurden, sodass der hintere Teil seines Körpers dunkler war als der vordere. Sein Schwanz war selbst da schon sehr buschig und zeigte schwarze Kringel. Er hätte gut auch einem Waschbären gehören können. Seine Augen waren riesig, viel zu groß für seinen Kopf, oval und grün. Ich hatte noch niemals in meinem Leben etwas so Niedliches, so Unabhängiges, so Intelligentes oder irgendetwas gesehen, das jemals so sehr wie etwas ausgesehen hätte, das zu mir gehörte. Er zuckte nicht zusammen, und er wandte auch den Blick nicht ab. Er miaute nur noch einmal und leckte mir mit seiner sandpapierartigen Zunge von der Größe eines kleinen Pinsels mehr oder weniger über das rechte Augenlid.
    »Er ist sechs Wochen alt«, sagte Cindy mit fast flüsternder Stimme und jetzt wieder trockenen Augen. »Und er hat etwas Besonderes an sich. Ich glaube nicht, dass das eine gewöhnliche Katze ist.«
    Ich nahm den Kleinen in die linke Hand und fuhr mit der rechten ganz sanft über sein Fell, streichelte ihn vom Kopf bis zum Schwanz und damit zum ersten Mal in meinem Leben eine Katze.
    »Natürlich ist er keine gewöhnliche Katze«, entgegnete ich. »Wie könnte er? Er gehört mir .«
    Wie sich herausstellte, hatte Cindy mit »Einkaufen« gemeint, dass sie mit meinem Bruder zu einer Katzenzüchterin fahren wollte, wo die beiden dann diesen kleinen Kater gekauft hatten. Norton. Als sie zum ersten Mal eine Scottish Fold gesehen hatte, war sie ausgeflippt. Sie hatte Eric erzählt, wie sehr sie sich eine Katze wünschte und wie sehr ich mir ein Haustier wünschte, aber dass ich nicht über eine Katze nachdenken wollte, und er, der mich viel länger kannte als sie, hatte ihr erklärt, dass sie am nächsten Morgen eine kaufen gehen würden.
    Sie fuhren ins Valley zu der Züchterin, von der Eric Lester bekommen hatte. Die Rasse war damals noch ziemlich unbekannt, aber bereits recht teuer. Eric hatte dreihundert Dollar für seine bezahlt. (Heute kostet, ob Sie es glauben oder nicht, eine reinrassige Scottish Fold bis zu fünfzehnhundert Kröten). Er vertrat die These, dass man, wenn man sich schon etwas kaufte, möglichst viel Geld dafür ausgeben und niemals die Vernunft entscheiden lassen sollte.
    Wie es der Zufall wollte, hatte die Züchterin gerade erst einen neuen Wurf Scottish Folds bekommen. Sie hatte zu viele Folds. Weil sie so teuer waren, glaubte sie nicht, dass sie alle verkaufen konnte, bevor sie zu groß wurden. Sie kannte Eric, sie mochte Cindy, deshalb gab sie ihnen eine für fünfundsiebzig Dollar und nahm ihnen nur das Versprechen ab, dem Kätzchen ein möglichst gutes Zuhause zu suchen.
    »Hier, ich gebe Ihnen meinen Liebling«, sagte sie ihnen.
    Sie holte eine sechs Wochen alte Katze aus einem Karton und gab sie den beiden. Zusammen mit den Abstammungspapieren erhielten sie auch noch einen Artikel, der eine Woche zuvor im San Fernando Valley Register erschienen war. In der Reportage ging es um exotische Katzenrassen, und als Beispiel für die exotische Scottish Fold war da ein Foto von der Katze, die Cindy in der Hand hielt. Für den Artikel hatte man das Kätzchen »Baby« getauft, und unter dem Foto stand: »Anders als andere Katzenrassen, deren Namen irreführend sind – die Himalayans haben zum Beispiel nichts mit der Bergformation zu tun –, stammen die Scottish Folds wie dieses Kätzchen ›Baby‹ tatsächlich aus Schottland.«
    »Er ist ein Star«, meinte die Züchterin.
    »Das hoffe ich doch«, erklärte ihr Cindy.
    Auf dem Rückflug benahm sich

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