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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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ziemlich viele.
    Kriegsgewinne, Armeesold, Beute, was es auch sein mag. Sie können sich drauf verlassen, daß es sich um hohe Werte handelt.« Er lächelte. »Bei der Kompanie befindet sich übrigens auch ein echter General!«
    Bolitho goß den Bordeaux in einem einzigen Schluck hinunter.
    »Ein General, Sir?«
    »Gewiß, und beachten Sie, daß er gute Beziehungen hat und nur wenig Geduld.«
    Mit ruhiger, sachlicher Stimme fuhr er fort: »Ihr Eintreffen hier ist ein Gottesgeschenk. Ich habe derzeit nur eine kleine Brigg zur Verfügung, die ich sehr ungern geschickt hätte.«
    Bolitho schwieg. »Verloren hätte«, meinte der Admiral wohl in Wirklichkeit.
    »Es sind Vorbereitungen getroffen worden, Ihnen einige Armeekundschafter mitzugeben, und außerdem ist eine kleine Abteilung bereits unterwegs, um mit den Vermißten Verbindung aufzunehmen.«
    Er machte eine Pause, bevor er in gleichmäßigem Tonfall weiterredete: »Sie werden unter Oberst Foleys Kommando stehen. Er kennt das Gebiet wie seine Hosentasche. Sie müssen sich also seiner Erfahrung unterordnen.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    »Gut, ich werde Ihnen die schriftlichen Befehle ohne Verzögerung zukommen lassen.« Wieder ein Blick auf die Uhr.
    »Ich erwarte, daß Ihr Schiff vor Einbruch der Dunkelheit klar ist zum Anker lichten.«
    »Darf ich fragen, wohin ich zu segeln habe, Sir?«
    »Nein. Es ist alles in Ihren Befehlen festgelegt. Ich möchte nicht, daß ganz New York schon jetzt davon erfährt. General Washington hat hier viele Freunde. Und manch einer von uns wartet nur darauf überzulaufen, sobald die Dinge für die britische Krone schlecht aussehen.«
    Er gab Bolitho die Hand. Die Besprechung war zu Ende.
    »Seien Sie vorsichtig, Bolitho. England wird alle seine Söhne noch brauchen, wenn es überleben will. Dieser verdammte Krieg sollte ohne allzu große Opfer gewonnen werden. Aber wenn Sie bei diesem Abenteuer Erfolg haben, dann beweisen Sie, daß Sie gegen alles, was Ihnen noch bevorsteht, gewappnet sind. Sie würden dann mit größerem Ruhm, als es Ihrem Dienstrang entspricht, zu Ihrer Flottille zurückkehren.«
    Einigermaßen benommen und verwirrt kehrte Bolitho zur Schanzkleidpforte zurück. Seine Gedanken wälzten die Worte des Admirals um und um.
    Diesmal grüßte ihn der Flaggkapitän persönlich. »Hat er Ihnen erzählt, was er von Ihnen verlangt?«
    »Ja.«
    Der Kapitän musterte Bolitho gedankenvoll. »Der Bruder des Generals ist ein Mitglied der Regierung. Ich dachte, ich sollte Ihnen das sagen.«
    Bolitho zog seinen Hut tiefer in die Stirn. »Danke, Sir, ich werde versuchen, mich daran zu erinnern.«
    Der Kapitän lächelte über seinen ernsthaften Gesichtsausdruck.
    »Ihr jungen Leute habt immer Glück!« Sein Lachen erstickte im Schrillen der Pfeifen, als Bolitho wieder in seine Gig kletterte.
    Um das Ende der letzten Hundewache stieg Bolithos Passagier, Oberst Hector Foley, aus dem Wachboot an Deck der Sparrow. Er stand in den frühen Dreißigern. Eine Hakennase und tiefliegende, braune Augen im dunkelhäutigen Gesicht unterstrichen sein gutes Aussehen. Seine äußere Erscheinung schien dem tadellosen Scharlachrock und den weißen Hosen eines britischen Infanterieoffiziers zu widersprechen. Er blickte sich in der Kajüte um und bedankte sich nur mit leichtem Nicken, als Bolitho ihm sein Schlafabteil und die Koje anbot. Dann ließ er sich in einen der Stühle fallen. Er war hochgewachsen und hielt sich sehr aufrecht, und wie Bolitho mußte er aufpassen, wenn er sich zwischen den niedrigen Decksbalken bewegte. Er zog seine Uhr und sagte mit ruhigem Ton: »Ich schlage vor, Sie lesen Ihre Befehle, Kapitän. Wenn wir Glück haben, beschränkt sich Ihr Anteil an dem Unternehmen nur auf den Transport.«
    Bolitho konnte weder ein Lächeln noch sonst eine Gefühlsregung an ihm entdecken. Seine hochmütige, verschlossene Art hatte etwas Verletzendes und Aufreizendes. Sie schien Bolitho von den vitaleren Aspekten seiner sonderbaren Mission zu distanzieren.
    Die Befehle waren schnell gelesen. Er sollte in größtmöglicher Eile etwa hundertfünfzig Meilen nach Süden an der Küste New Jerseys entlangfahren. Wenn er es für möglich und ratsam hielt, sollte er dann im Schutz der Dunkelheit in die Delaware-Bucht einlaufen. Genaue Entfernung und Position würden ihm von Oberst Foley angegeben. Er las die Order nochmals langsam durch. Dabei hörte er ständig, wie Foleys blankgewichste Stiefel sanft auf das Deck neben dem Tisch tappten.
    »Wenn er es

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