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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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zerstört?«
    Der Admiral beäugte ihn scharfsinnig. »Das war im vergangenen Jahr, bevor sich Burgoyne bei Saratoga ergab. In diesem ganzen Gebiet wimmelt es jetzt von feindlichen Kundschaftern und ausländischen Banden.«
    Er entfaltete eine Karte. »Mit meinem Geschwader muß ich Patrouillen segeln und die ganze dreihundert Meilen lange Küste überwachen – von New York bis zum Kap Henry an der Chesapeake Bay. Die Gegend ist ein Labyrinth. Meeresarme und Flüsse, Buchten und Schlupfwinkel, wo Sie einen Dreidecker auf eine Meile Distanz nicht ausmachen können. Und jeden Tag ist die See voll von Schiffen. Vom Norden bis zum Spanischen Meer und zur Karibischen See im Süden. Holländer, Portugiesen, Spanier, und die meisten von ihnen versuchen, mit Waren und Geschützen für den Feind durch meine Patrouille zu schlüpfen.«
    Er goß wieder zwei Gläser Bordeaux ein.
    »Aber jetzt, da Sie diese Depeschen gebracht haben, kennen wir erst das wahre Ausmaß der Gefahr. Die Franzosen haben endlich Farbe bekannt. Ich habe bereits den Oberkommandierenden und alle höheren Offiziere hier benachrichtigt.«
    Er lächelte. »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Bolitho. Niemand konnte von einem neu ernannten Kapitän erwarten, daß er so gehandelt hätte, wie Sie es getan haben.«
    »Danke, Sir.«
    Bolitho scheuchte die Kehrseite des Bildes aus seinen Gedanken. Wenn er mit den wertvollen Transportschiffen in eine feindliche Falle gesegelt wäre, hätte der Admiral ganz anders zu ihm gesprochen.
    »Schade um die Miranda, wir haben einen schrecklichen Mangel an Fregatten.«
    »Was die Bonaventure betrifft, so möchte ich gern wissen ...«
    »Sie sind ein Mann, der dauernd etwas wissen möchte.«
    Der Admiral lächelte immer noch. »In manchen Fällen kein allzu großer Fehler. Ich kannte Ihren Vater. Ich hoffe, es geht ihm gut?«
    Er wartete nicht auf die Antwort und schien auch keine zu erwarten. Eilig sprach er weiter: »Ich bin gerade dabei, neue Einsatzbefehle für Sie abzufassen. In der Hast des Rückzugs haben die Militärs unglücklicherweise eine zum Hauptquartier gehörende Kompanie verloren.«
    Trocken fügte er hinzu: »Unter uns gesagt, auch ich hätte in diesem Zusammenhang einiges wissen wollen, was unsre militärischen Kollegen an Land betrifft. Mir scheint, daß einige von ihnen nicht genügend Hirn im Schädel haben, ihren Diensträngen gerecht zu werden.«
    Er seufzte tief. »Aber wenn auch, wer bin ich schon, sie zu verurteilen? Wir sind da besser dran. Wir tragen unsre Wohnungen, unsre Lebensart mit uns herum wie die Seeschildkröten. Wir können uns nicht gut mit irgendeinem lumpigen Infanteristen vergleichen, der mit Gepäck und Muskete beladen, fußkrank und halbverhungert seines Wegs stolpert. Er muß verhandeln, um vom Land leben zu können, er muß gegen Schatten kämpfen und wird von amerikanischen Waldbewohnern beschossen, oder er kommt gar mit gut gedrillten Truppen ins Handgemenge.«
    Bolitho beobachtete ihn neugierig. Letzten Endes war an dem Admiral nichts Ungewöhnliches, nichts anderes, als man von einem Mann erwartete, der durch Autorität und Befehlsgewalt hervorgehoben war. Aber gewiß wohnte hinter seinen Zügen ein messerscharfer Verstand, der es ihm erlaubte, von einem Gesichtspunkt zum anderen zu schweifen, ohne den Überblick zu verlieren.
    »Übrigens, was ist die Bonaventure für ein Schiff?«
    »Sie ist groß und schnell, Sir.«
    Bolithos Gedanken kehrten wieder zu dieser Besprechung zurück. »Mindestens vierzig Kanonen und gut geführt. Ich bin sicher, daß sie das Schiff war, das uns folgte. Und sie konnte uns ohne weiteres übe rholen, als ihr Kapitän den rechten Augenblick für gekommen hielt.« Er wartete, doch das Gesicht des Admirals war eine undurchdringliche Maske.
    »Sie ist einer Fregatte durchaus gewachsen.«
    »Das ist wichtig. Ich werde Nachforschungen über ihre Herkunft anstellen.« Er öffnete seine Uhr. »Ich möchte, daß Sie noch heute in See gehen und diese vermißte Infanteriekompanie finden, bevor sie in Gefangenschaft gerät.«
    Bolitho starrte ihn an. »Aber Sir, ich habe meine Befehle!«
    »O ja!« Er stieß ruckartig sein Kinn vo r. »Und jetzt haben Sie meine Befehle, eh?«
    Bolitho lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ja, Sir.«
    »Ich vergaß zu erwähnen, daß die Soldaten Goldbarren transportieren, wieviel, das weiß Gott allein. Manchmal fällt es mir schwer, mein militärisches Gedächtnis in genaue Einzelheiten aufzugliedern. Gewiß aber sind es

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