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Kleine Rache zwischendurch (German Edition)

Kleine Rache zwischendurch (German Edition)

Titel: Kleine Rache zwischendurch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Fritz Müller
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offensichtlich nicht sehr geschickt vorgegangen. Von da an wollte sie nicht mehr mit ihrem Mann leben, sie lief davon und wollte um keinen Preis mehr zu ihm zurück, so sehr fühlte sie sich von seinem Misstrauen beleidigt.
    Armin bot ihr an, für eine Nacht bei ihm zu bleiben. Sie zog in die Villa ein und nie wieder aus. Nach einem halben Jahr war sie von Feuerdorn geschieden, und seit einem Jahr glücklich mit Armin Getti verheiratet.
    Die Stewardess kam und erinnerte ihn daran, recht viel zu trinken. Armin kehrte in die Gegenwart zurück. Julia schlief wie damals in seinen Armen weiter.
    Armin versuchte herauszufinden, woher Julias Zärtlichkeit so plötzlich kam. Bei seinen Klienten wollte er immer dahinterkommen, was sie wirklich dachten und wollten, denn bei den meisten Menschen klaffen Reden, Denken und Tun weit auseinander. Deshalb lachte er auch immer, wenn jemand ihm mit ernster Miene erzählte, was die Meinungsforschungsinstitute Gallup, Emnid und Infas wieder an Erstaunlichem herausgefunden haben wollten. In seinen Augen war das alles Blödsinn und Verschwendung von Zeit und Geld.
    Er gab es auf, bei Julia nach Gründen für ihren plötzlichen Gefühlswandel zu suchen. Vielleicht handelte es sich nur um eines der vielen typischen Frauenprobleme, um Stimmungen, denen sie unbewusst, schwach und wehrlos ausgeliefert waren. Ein Mann würde das ohnehin nie begreifen. Und weshalb sollte er nach Gründen suchen, wenn sein Baby sich selig lächelnd an ihn schmiegte? Oder wollte sie sich einfach nur anlehnen? Er fand es zwar seltsam, aber Frauen schienen doch nicht immer nur an Sex zu denken.
    Als Julia sich vor fünf Jahren in seinen Armen ausgeweint hatte, besaß sie bereits zwei Millionen Dollar auf der panamesischen Staatsbank, verdient durch Informationen, die sie diskret und ohne Vertrag lieferte. In den seitdem vergangenen Jahren waren ihre Konten erheblich angewachsen. Aber davon wusste nun wirklich außer ihr niemand etwas. Sie liebte ihren Armin aufrecht, obwohl sie ihm ihre wahre Natur verschwieg. Mit Rex Palmer verband sie eine weit diffizilere Beziehung. Beide Männer dienten ihr als willkommene Deckung, aber das berührte ihre Liebe zu Armin ebenso wenig wie ihre Achtung vor Rex. Als Kundschafterin musste sie sich tarnen. Das war Voraussetzung, schon vor dem allerersten Einsatz.
    Julias Tarnung war perfekt. Wer sollte in der Ehefrau eines Rechtsanwalts und dem Mündel eines Kriminalisten einen Wirtschaftsspion vermuten? Und benahm sie sich auf den Empfängen ihres Gatten nicht auch ein bisschen einfältig? Nein, diese Frau war zu jung, zu ängstlich, zu ungebildet und von Vormund und Ehemann zu gut bewacht, um etwas anstellen zu können, was unbedingt geheim bleiben musste. Julia eine Spionin? Jede andere vielleicht. Aber Julia? Nie! Selbst eine Anzeige mit Beweisstücken würde jeder Staatsanwalt lächelnd zurückweisen. Julia überdachte ihre Zukunft neu. Sie würde York bitten, die Abschiedsbriefe zu vernichten.
    Als sie das Flugzeug endlich verlassen durften und ihre wirklich hübschen Hotelzimmer beziehen konnten, legte Julia sich sofort aufs Bett, zog Armin zu sich herab und schlummerte in seinen Armen selig weiter. Armin wollte sich gerade über das Schlafpensum seines Babys wundern, aber er nahm sich vor, sich bei Julia über nichts mehr zu wundern.
    Im Traum stöhnte sie lustvoll. Das kam ihm, nachdem er sich lange über ihre neue Gunst und Hingabe aufrichtig gefreut hatte, nun aber doch sehr verdächtig vor. Er rief sofort ihren >Beschützer< an, ob er in letzter Zeit irgendwelche Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit seiner Gattin beobachtet habe, aber er bestätigte ihm nur die puritanische Strenge, mit der seine liebe Frau durch die Straßen ginge, falls sie überhaupt ihr himmlisches Heim verließ.
    Die Nacht brach an, das Meer rauschte und ein Sturm zog auf. Julia schlief unruhig. Sie war nicht mehr müde. Ihr Magen drückte, sie hatte zu viel gegessen, und der Wein war ihr gar nicht bekommen. Zu allem Überfluss hatte sie sich von Armin zu einem Glas Kognak überreden lassen. So harte Sachen vertrug sie gar nicht. Aber Armin hatte es so gut mit ihr gemeint, da konnte sie es ihm einfach nicht abschlagen. Danton in Südfrankreich hatte das edle Getränk geliefert, direkt aus Cognac sollte es gekommen sein. Julia hatte von diesem Kognak gehört. Sie erinnerte sich sogar daran, wie die Flasche aussah. Sie stand in der Detektei Hellbach auf einem Beistelltisch.
    Spät in der Nacht war

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