Klick mich: Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin (German Edition)
Die handelnden Personen
Die Autorin ist die Erzählerin und berichtet über ihr Leben und wie sie es betrachtet. Dafür hat sie Figuren und Ereignisse geschaffen, die – selbst wenn sie sich auf echte Menschen und Ereignisse beziehen – frei erfunden sind.
Ich – Eine unzuverlässige Erzählerin, die alles und jeden bewertet, die Geschichten so wiedergibt, wie sie das für richtig hält, und sowieso alles mit ihrer Wahrnehmung verfärbt. Sie ist 26 bzw. 27 Jahre alt und lebt im Jahr 2012.
chloe.f.f.w – Pubertierende Version der Erzählerin. Ist zwischen 13 und 18, geht noch zur Schule, lebt bei ihren Eltern und experimentiert mit dem Internet, Jungs und Alkohol. Schiller hat ihr den Kopf verdreht. Sozialromantikerin.
Arielle – Abseitige Unterpersönlichkeit von chloe.f.f.w
jade – Studierende Version der Erzählerin. Ist zwischen 19 und 24 und lernt gerade das Internet als politische Plattform kennen. Sie lebt allein und hat eine Beziehung mit anx. Hedonistische Internetaktivistin.
laprintemps – Gegenwärtige Version der Erzählerin. Sie ist seit 2009 aktuell und bemüht sich um einen angemessenen Umgang mit der Welt und ihrer Vergangenheit. Optimistische Skeptikerin.
Mortensen – Der Internetaktivist. Womit er sein Geld verdient, ist unklar. Er kämpft für Menschenrechte und Kommunikationsfreiheit in vielen Teilen der Welt und ist ein unbeirrbar pessimistischer Idealist. Dafür nutzt er IRC und Twitter . Oder auch nicht.
Leonard – Der gute Freund, mit dem es eine unerwünschte romantisch-erotische Verwicklung gibt. Er ist Kognitionswissenschaftler. Er kennt Mortensen und Christian/anx, mag sie aber nicht sonderlich.
Sesemi – Die beste Freundin seit der Schulzeit. Die Datenschützerin. Sie arbeitet für eine NGO, wo sie für Bürgerrechte im Internet kämpft.
Maya – Die Freundin, die eigentlich keine ist. Ihr Beruf ist nicht überliefert. Sie ist der Anfang und das Ende und gleichzeitig der emotionale Endgegner. Ist mit Christian zusammen.
Christian/anx – Der beste Freund seit der Schulzeit, der zwischendurch zum Liebhaber wurde. Er ist jetzt mit Maya zusammen. Er verdient sein Geld mit Programmieren und hat mal versucht, bei Wikileaks mitzumachen. Aber nur am Anfang.
Junto – Der digitale Revolutionär in einem nicht näher bestimmten Land im Mittleren Osten. Er ist eng mit Mortensen befreundet und kennt anx/Christian aus irgendwelchen Chaträumen.
Kurt – Frauenverachtender Frauenheldfreund von Leonard. Was er beruflich macht, ist egal, denn er ist in erster Linie nervtötend. Seine geheime Superkraft: So lange auf den Boden stampfen, bis er seinen Willen kriegt.
Mr Big – Die große Liebe der Erzählerin, über die sie aber eigentlich nicht reden will. Oder kann.
Einfühlsam16 – Unbekannter und nerviger Chatkontakt von Arielle13.
In Nebenrollen
Thusnelda – Die Künstlerin – Die Eltern und die Geschwister – Adolf Hitler – Der Chat-Freund und sein Freund – Der Jugendschützer von der Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten – Generischer Medienpädagoge mit Hang zur politischen Piraterie – Stereotyper Vertreter einer Volkspartei – Ambitionierte Jungjournalistin – Irgendeine Facebook -Freundin, die zu Guttenberg mag – Unbekannter One-Night-Stand – Nicht mit Nickname benannte Twitterer – Hausbesetzer – Sabbernde Hunde – Auf einer Matratze schlafender Mensch – Viele Jemands und ominöse Andere – Jack the Ripper – Opfer von Jack the Ripper – Die Ministerpräsidentin – Die dritte Rechnungsprüferin der Partei bibeltreuer Christen im Kreisverband Sächsische Schweiz/Osterzgebirge.
Mein Tagebuch dürfen alle lesen
tl;dr: Gedanken sind nur geheim, solange sie in deinem Kopf sind. Das weißt du spätestens, wenn deine Mutter in deinem Tagebuch gelesen hat. Im Netz wirst du immer beobachtet. Und was im Internet steht, können theoretisch sieben Milliarden Menschen sehen. Auch wenn es deine Seele ist. Deshalb: Schreibe im Internet nichts, was du anschließend lieber zerreißen und im Klo runterspülen würdest.
25. Mai 1998. chloe.f.f.w schreibt in ihr Tagebuch: »Mein Leben ist eine Katastrophe. Ich hasse es, mich, alles, alle. Aber vor allem hasse ich meine Mutter. Ihre Neugier, ihre Fragen, ihre ganze Art. Jeden Tag nervt sie mich. Ich hasse sie. Hasse sie. Hasse sie. Ich will ins Internat!!!!!!!!!«
Seitenlang geht es so weiter. Damals waren ihre Tagebucheinträge noch analog. Handschriftlich und in Diddl-Heften, ohne
Weitere Kostenlose Bücher