Knall auf Fall
Ärgerlich über ihre neu entfachte Eifersucht, fügte sie mildernd hinzu: “Es steht dir natürlich frei.”
“Natürlich.” Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. “Auf jeden Fall haben wir uns nicht von oben bis unten mit Eiscreme beschmiert.”
“Wir doch auch nicht.”
“Die Nacht ist ja auch noch jung.” Sein Blick war verführerisch, und an seiner Hand klebte immer noch Eis, als er ihr langsam damit durchs Haar fuhr.
“Du schmierst mir Eis ins Haar.”
“Stimmt.” Sein Mund war auf einmal ganz dicht an ihren Lippen. “Und ich habe vor, es überall auf dir zu verschmieren.”
“Untersteh dich.”
“Warum? Du hast doch damit angefangen.” Sein Lächeln wirkte herausfordernd. “Ich dachte, du wolltest es.”
“Nein, ich wollte …”
“Ja?” Abwartend sah er sie an. “Was wolltest du?”
Also schön, sie hatte ihn mit Eis beworfen. Aber da war sie wütend auf ihn gewesen, weil sie geglaubt hatte, sie müsste mit dieser wandelnden Barbiepuppe konkurrieren.
Doch jetzt brauchte sie mit niemandem mehr zu konkurrieren, und auf einmal befielen sie Zweifel, ob es gut war, mit ihm zu schlafen.
“Wir sollten es vielleicht doch nicht tun”, flüsterte sie, als er seine Stirn gegen ihre lehnte.
“Wahrscheinlich.”
“Lass uns jetzt einfach damit aufhören, okay? Am besten gehst du jetzt.”
“Ich werde eher bleiben und darum kämpfen.”
Der Gedanke erfüllte sie mit Panik, weil ihr klar war, dass sie ihm nicht lange würde widerstehen können. “Nein, das wäre nicht fair.”
“Du hast nur Angst, Suzanne.”
“Ich habe keine Angst.”
“Du musst wissen, dass ich nicht so bin wie die anderen Männer in deinem Leben. Ich werde für uns kämpfen und nicht einfach verschwinden, wenn’s mal schwierig wird.”
Stimmte das? Hatte bislang keiner ihrer Verlobten für ihre Beziehung gekämpft?
“Ich werde kämpfen”, wiederholte er, und es klang wie eine Warnung. “Um dich. Um uns.”
“Das solltest du dir aus dem Kopf schlagen.” Ihre Stimme klang unsicher.
Er küsste sie, und sie spürte, wie sie schwach wurde. “Nein!” Sie versuchte, ihn von sich zu stoßen, doch es gelang ihr nicht. “Ich will nicht, dass du um unsere Beziehung kämpfst.”
“Wieso nicht?”
“Weil du einen starken Willen hast. Und den musst du auch haben nach allem, was du durchgemacht hast.” Wohl wissend, dass sie so einen Kampf nur verlieren konnte, reckte sie sich, langte nach dem Eisbecher und drückte sich das kühle Eis an die Brust. “Wirklich, du solltest jetzt gehen.”
“Ich begehre dich, Suzanne. Ich möchte eins mit dir werden. Ich möchte, dass du bei mir bleibst. Für immer.”
“Du kämpfst mit ziemlich miesen Tricks”, flüsterte sie mit belegter Stimme. “Aber ich habe auch miese Tricks auf Lager.” Mit diesen Worten griff sie in den Eisbecher und holte eine Handvoll halb geschmolzenes Eis heraus. Ehe er sich’s versah, hatte sie ihm das T-Shirt aus der Hose gezerrt und die Masse an den Bauch geklatscht. Der Anblick seines nackten Bauches ließ sie zwar fast wieder schwach werden, aber sie hob entschlossen den Kopf.
Ryan schnappte erschrocken nach Luft und zog dabei den Bauch ein. Das Eis rutschte in die Jeans und immer tiefer. Er schüttelte sich.
Suzanne schlug sich die Hand vor den Mund.
Teuflisch grinsend entwand er ihr den Eisbecher und nahm sich Eis auf den Löffel. Suzanne wurde es etwas mulmig zumute.
“Ryan.” Sie lachte nervös auf und wollte einen Schritt zurückweichen, aber leider war da der Tresen. “Ryan.”
“Genauso heiße ich.”
“Ich will nicht …”
“Was denn?” Er neigte den Kopf zur Seite. “Was willst du nicht?”
“Tja.” Sie sah sich gehetzt um. “Eigentlich besteht keinerlei Anlass dazu, dass wir uns so kindisch aufführen …” Sie holte erschrocken Luft, als Ryan ihr das Eis genau zwischen die Brüste fallen ließ.
Immer noch grinsend, begann er, ihr das Dekolleté mit dem Eis einzureiben.
Die Kälte ließ sie aufkeuchen. “Also schön, es war eine blöde Idee, sich mit Eis zu beschmieren.”
“Stimmt. Vielleicht sollten wir uns ein anderes Spiel ausdenken”, entgegnete er und zog sie an sich, ohne sich um ihre mit Eis beschmierte Brust zu scheren. “Wehr dich, wenn du kannst”, murmelte er, bevor er sie auf den Mund küsste.
10. KAPITEL
“Vergiss nicht, hier geht es nur um Sex.” Suzanne atmete tief durch, als Ryan schließlich den Kuss beendete. “Nur Sex”, wiederholte sie.
Dennoch hörte er den
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