Knallharte Schale - zuckersüßer Kerl (German Edition)
schon.“
Zweifelnd folgten die beiden der ergrauten Hundetrainerin, die sie zu einem Pulk von ebenfalls aufgeregt wirkenden Menschen führte. Dupree erkannte sofort das schwule Paar wieder, das er schon beim Erste-Hilfe-Kurs kennengelernt hatte, und musste gegen seine Frustration ankämpfen, weil die beiden ihm tierisch auf die Nerven gefallen waren. Er hatte nichts gegen Schwule, sondern mochte die Art einfach nicht, wie die beiden ihn gemaßregelt hatten, als sie ihm erklärt hatten, dass Welpen unter keinen Umständen aus einem Napf fressen sollten, sondern immer aus der Hand gefüttert werden mussten. Dupree hätte ihnen gerne erklärt, dass er Footballspieler war und seine Finger brauchte, um einen Ball zu halten, was jedoch nicht mehr der Fall wäre, wenn seine verfressenen Hunde ihr Futter aus seinen Händen bekämen, weil ihm dann ganz sicher der eine oder andere Finger fehlen würde, doch er hatte die Klappe gehalten.
Auch jetzt sagte er nichts, sondern beobachtete aus dezenter Entfernung, wie die beiden im Partnerlook nebeneinander standen und die Hunde beobachteten. Dass beide Männer ein graues Hemd mit hochgestelltem Kragen trugen und sich lässig einen rosa Pulli über die Schulter geschlungen hatten, der vor der Brust verknotet war, trug nur zu dem Klischee des schwulen Paares bei, das sich als Kinderersatz einen kleinen Chihuahua zugelegt hatten, der nun ein mit Strasssteinen besetztes Halsband trug.
„Sie sind das reinste Klischee“, flüsterte ihm Sarah zu und deutete auf die beiden.
„Ich kenne sie schon vom Erste-Hilfe-Kurs.“
„Und?“
Als er sich an den Hals griff und spielerisch zudrückte, lachte sie laut auf und erntete die Aufmerksamkeit eines anderen jungen Paares, das sich sofort zu ihnen stellte und sie neugierig ansah.
„Hallo, wir sind die Simmons“, der Mann reichte Dupree die Hand und runzelte die Stirn. „Sind Sie nicht der Footballspieler?“
Dupree nickte. „Ja, genau.“
„Dupree Williams, richtig? Ich habe meiner Frau gleich gesagt, dass Sie bestimmt Dupree Williams sind, obwohl Sie eine neue Frisur haben. Deshalb hat sie Sie nicht sofort erkannt.“
Unbewusst fuhr sich Dupree über sein kurz geschnittenes Haar. Der Irokesenschnitt benötigte mehr Pflege als ein normaler Haarschnitt, daher hatte er sich dagegen entschieden, solange er sich rund um die Uhr um zwei kleine Welpen kümmern musste. Leider wurde er von wirklich jedem, der ihn kannte, darauf angesprochen, warum er sein Markenzeichen – den Irokesen – nicht mehr trug. Er selbst fand es nicht weltbewegend, nun eine neue Frisur zu tragen, auch wenn es alle anderen scheinbar anders sahen.
Bevor er etwas zu seiner Frisur hätte erwidern müssen, schob er Sarah nach vorne und erklärte. „Das ist Sarah.“
„Sehr erfreut.“ Der Mann mit den deutlich hervorstechenden Geheimratsecken deutete auf die schweigsame Frau, die sich an seine Armbeuge klammerte. „Ich bin Doug. Das ist meine Frau Francy. Sind Sie heute auch zum ersten Mal hier?“
Wieder nickte er. „Ja, ich habe meine beiden Bulldoggen erst seit zwei Wochen.“
„Wir haben unseren Petit Chien Lion schon seit zwei Monaten, aber unser Hundepsychologe hat uns geraten, mit ihr zu einer Hundeschule zu gehen, damit sie nicht nur menschliche Kontakte hat.“
Es kostete Dupree beinahe übermenschliche Kraft, nicht das Gesicht zu verziehen, als er das Wort Hundepsychologe hörte. Auch Sarah schien ein ähnliches Problem zu haben, da er aus den Augenwinkeln bemerkte, wie sie von einem Bein auf das andere trat.
„Aha“, erwiderte er, weil er nicht wusste, was sie für eine Antwort von ihm erwarteten.
„Francys Psychologe hat uns geraten, uns einen Hund anzuschaffen“, plauderte der Mann unbefangen weiter, während seine Frau schwieg. „Da ich den ganzen Tag arbeite, ist sie immer allein in der Wohnung und brauchte etwas Gesellschaft. Daher haben wir Jackie O gekauft.“
„Jackie O ?“ Sarah schien an dem Wort beinahe zu ersticken, was das Paar glücklicherweise nicht zu bemerken schien.
„Unseren Petit Chien Lion. Ihr Name ist Jackie O. Francy ist ein großer Fan von Jacqueline Kennedy Onassis.“
Wieder antwortete Dupree mit einem sehr prägnanten. „Aha.“
„Jedenfalls haben wir Jackie O von Anfang an zu einem Hundepsychologen gebracht und dieser diagnostizierte, dass sie vermenschlichte, weil sie keinen Kontakt zu anderen Hunden hatte.“
Endlich sagte auch seine Frau einmal etwas. „Wir haben lange nach einer
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