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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Schürze, die er vorgebunden hat, ab, streicht sich das etwas strubbelige Haar aus der Stirn und nickt. Die Frau tätschelt ihm, beinahe mütterlich, den Arm. Sie reden noch einen Moment, er sagt irgendwas, dann deutet er eine Verbeugung an und geht weiter. Der Kellner folgt ihm zum nächsten Tisch.
    »Macht er das etwa bei allen?«
    »Denke schon.« Dirk nickt und macht sich diskret bei der Kellnerin bemerkbar, die sofort herbeieilt. Wenigstens über den Service kann man nicht meckern.
    »Haben Sie noch einen Wunsch?«, fragt sie höflich.
    »Ich würde dann gerne zahlen.«
    »Darf ich Ihnen zum Abschluss noch eine Käseauswahl vom Wagen anbieten?«
    »Nein, danke, ich glaube, wir verzichten auf den Käse.«
    »Wie Sie wünschen. Einen Espresso vielleicht?«
    »Espresso, Flo?«
    »Du?« Eigentlich finde ich die Idee nicht so schlecht.
    »Dann bitte zwei Espressi. Und die Rechnung.«
    »Sofort.« Geschäftig dreht sie sich auf dem Absatz um und eilt in Richtung des Pults links der Schwingtür. Mein Blick folgt ihr kurz, bevor er sich wieder auf den Koch heftet, der mittlerweile bereits den Nebentisch ansteuert. Dort sitzen zwei Frauen mittleren Alters, die während ihres Essens vor jedem Gang ihre Teller fotografiert haben.
    »Herr Klein, dürften meine Freundin und ich Sie vielleicht um ein Foto bitten?«, höre ich es einen Moment später ziemlich laut vom Nebentisch. Gott, wie peinlich…geht's noch?
    »Natürlich«, antwortet er höflich.
    »Oh das ist wirklich nett! Würden Sie vielleicht?« Sie steht auf und drückt dem Kellner ihre Digitalkamera in die Hand. »Einfach nur aufs Knöpfchen drücken.«
    Ich wusste gar nicht, dass Köche Groupies haben. Ein bisschen irritiert betrachte ich das Spektakel. Er sieht auch aus der Nähe noch gut aus. Schmales, ziemlich ebenmäßiges Gesicht, graue Augen. Vielleicht auch blau, kann ich nicht so genau erkennen. Er hat einen Dreitagebart, sieht ein bisschen müde aus und definitiv nicht so, als hätte er grade großen Spaß bei seinem Defilee oder dabei, fotografiert zu werden. Kann einem beinahe ein bisschen leid tun.
    »Flo?«
    »Was? Sorry, ich hab' grad' nicht zugehört…« Ich komme mir ertappt vor. Aber na ja, nach vier Jahren wird ein bisschen Gucken ja wohl erlaubt sein. Und der Kerl da drüben ist echt verdammt attraktiv.
    »Ja, das merke ich.« Dirk grinst wissend. Aber er sieht das nicht so eng. Auch ein angenehmer Nebeneffekt, den ich auf den Altersunterschied schiebe. Und außerdem weiß er sowieso, dass ich mir höchstens Appetit hole. Gegessen wird zu Hause. Ohne Ausnahme.
    Wir haben relativ zu Anfang darüber gesprochen. Weil Dirk erst gedacht hat, ich sei vielleicht zu jung für eine feste Beziehung und wolle mich ausprobieren. Das wäre erst einmal okay für ihn gewesen. Aber ich hab' was Festes gewollt. Also bin ich zum HIV-Test gegangen und er hat dann eine Woche später auch einen gemacht. Seither schlafen wir ohne Kondom miteinander, sind beide nicht wahnsinnig genug, um da irgendwas zu riskieren, und eigentlich hat mir – obwohl ich damals ziemlich jung war – diesbezüglich nie was gefehlt. Nach vier Jahren hängt der Himmel natürlich nicht mehr jeden Tag voller Geigen. Dafür sehen wir uns im Moment auch ein bisschen zu selten. Er arbeitet in letzter Zeit fürchterlich viel. Aber er hat mir versprochen, dass er spätestens nächstes Jahr versucht, wieder öfter zu Hause zu sein, wenn er vielleicht endlich zum Partner befördert wird. 
    »Nachher«, formt Dirk mit den Lippen, denn mittlerweile sind Koch und Kellner an unserem Tisch angekommen.
    Klein erwidert meinen Blick für eine Sekunde, bevor er sein professionelles, etwas gelangweiltes Lächeln aufsetzt und uns leise, aber höflich einen guten Abend wünscht. Dirk erwidert den Gruß, ich selbst deute nur ein vages Nicken an, bevor ich ihn wieder unverhohlen ansehe.
    Er ist ziemlich groß, größer als ich und dabei bin ich schon eins fünfundachtzig.
    ‚David Klein‘ steht in schnörkeliger Schrift links auf der Brust seiner Kochjacke. Und ich muss – in Anbetracht seiner Körpergröße – ein bisschen drüber lachen. Aber wenigstens zu seinen Portionen passt es.
    Darüber ist der Name des Restaurants eingestickt. Dazwischen, in der Mitte, ein Stern. Den man von ‚Michelin‘ ganz offensichtlich für versalzenes Tomatenglibber bekommt.
    Ob er allerdings angesichts seiner blitzsauberen, weißen Jacke tatsächlich dafür verantwortlich ist, scheint mir ziemlich fraglich. Falls ja hat

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