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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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Onyx Radadamm Sert ...“
    Lybios
biss ihr ins Ohr.
    „Was
tust du da?” Moghora rückte lachend von ihm ab, schloss
die Augen und begann erneut. „ Tatamm Onyx Radamm Sertatium .”
    Im
gleichen Moment erlosch das Feuer im Kamin. Die Kerzen auf der
Anrichte begannen zu qualmen, bis auch sie keinen Schein mehr gaben.
    „Nein!”
Mit einem Aufschrei ließ Moghora ihre Kristallkugel los, lief
zum Fenster des Turms und blickte auf Seoria hinab. Alle Lichter auf
der Insel erloschen nach und nach. Die schmale Sichel des Mondes
verwandelte ihre Welt in einen grauen Schattenriss.
    Lybios
sprang auf, nahm die Kugel und trat hinter die Fürstin.
„Moghora, was geht hier vor? Warum wird es plötzlich
dunkel?”
    „Das
Fohlen ...!” Sie presste die Hände gegen die Schläfen
und ihr Atem wurde zu einem Keuchen. Mit Tränen in den Augen zog
sie ihr dünnes, fast durchsichtiges Gewand enger um die
Schultern, als fröre sie. „Lybios ... wir haben einen
Fehler gemacht. Unser Fohlen wurde gerade in der Welt der Sterblichen
geboren.”
    „Aber
wieso?” Lybios drehte die Zauberkugel, aber er konnte nichts
darin sehen. Er schüttelte den Kopf. „Das ist unmöglich.”
    „Es
ist nicht unmöglich!“, schrie sie und stampfte mit dem Fuß
auf. „Irgendetwas ging schief. Der Zauberspruch ... er war
falsch. Du hast mich abgelenkt!” Ihre Augen verfärbten
sich gelb und schossen Blitze. „Nur wegen dir wird Seoria
untergehen!”
    „Wegen
mir? Moghora!” Lybios wollte die Fürstin beruhigend in den
Arm nehmen.
    Sie
stieß ihn beiseite und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen,
während sie die Hände knetete. „Warum war ich so
unvernünftig?”, stammelte sie. „Wie konnte ich wegen
dir so unüberlegt handeln!” Sie funkelte Lybios an.
Zwischen ihren Augenbrauen erschien eine Falte.
    „Moghora!”
Lybios umfasste ihre Schultern. „Ich wollte nicht ...”
    „Du
wolltest nicht? Mehr weißt du nicht zu sagen?” Die
Fürstin riss das Fenster auf und atmete durch. „Ich weiß,
es war auch mein Fehler“, flüsterte sie in den Wind. Sie
lehnte die Stirn gegen den kühlen Steinrahmen. „Mit dem
Fehlzauber und der Geburt des Fohlens in der Anderen Welt wurde den
Bewohnern von Seoria das Feuer genommen. Im Winter wird unser Volk
frieren und sterben, des Nachts werden ihre Kinder vor Angst weinen,
ihre Kochstellen bleiben kalt und sie müssen hungern.”
    Tröstend
zog er sie an sich und für einen Moment hielt sie still. „Es
tut mir unendlich Leid, Moghora. Wie kann ich es wieder gutmachen?”
    „Das
Fohlen darf auf gar keinen Fall bei den Sterblichen bleiben!”
Sie runzelte die Stirn.
    „Ich
hole es zurück!”
    Moghora
tappte durch das Halbdunkel zu einer mit Schnitzwerk verzierten
Truhe. Dort suchte sie einen kleinen Lederbeutel heraus.
    „Du
musst dich sofort auf den Weg in die Welt der Sterblichen machen!“
Sie ließ ihre Augen über seine makellose Gestalt wandern.
„Ich ...” Sie schluckte. Zu gerne hätte sie die
Nacht mit ihm verbracht. Sie streckte die Hand aus und berührte
ihn sanft am Arm.
    Er
löste seinen begehrlichen Blick von ihren Hüften. „Ich
bringe das Feuer nach Seoria zurück!”
    Die
Fürstin nickte und hielt ihm den Lederbeutel hin. „Wir
dürfen keine Zeit verlieren. Alles, was du benötigst,
findest du darin. Hüte diese Steine gut! Sie werden dich und das
Pferd sicher zurückgeleiten.” Moghora reichte ihm ein
Amulett. „Und nimm das. Es wird die einzige Verbindung zwischen
uns sein.”
    Lybios
band es an seinem Gürtel. „Sobald ich das Fohlen habe,
bringe ich es hierher. Und dann ...” Er lächelte.
    „Bedenke:
Wir sind nicht die einzigen, die von seiner Existenz wissen. Der alte
Grint wird alles daran setzen, es in seinen Besitz zu bekommen.”
    „Ich
werde mich deiner würdig zeigen.“
    „Gut!”
Sie fuhr mit ihren langen, silbernen Fingernägeln durch sein
schwarzes Haar und seufzte. „Schade, dass wir nicht noch einen
Moment haben. Ich wünschte ...”
    Lybios
hauchte einen Kuss auf ihre Wange. „Wenn das Fohlen auf Seoria
ist, haben wir alle Zeit der Welt.”
    Moghora
nahm die Kristallkugel und murmelte einen Zauberspruch.

    Im
nächsten Augenblick stand Lybios inmitten eines grellen
Lichtkegels im Stall von Silvana und Doriano. Nachdem sich seine
Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, erblickte er die
Geschwister. Sie lagen auf dem Boden und bedeckten ihre Gesichter mit
den Händen. Das konnte Lybios nur recht sein. Es blieb wenig
Zeit; bald würden sich die beiden

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