Koenigsmoerder
rüde.« Er stieß einen scharfen Seufzer aus. »Ich habe keine Ahnung, wann ich wieder die Gelegenheit zu einem Besuch habe, aber ich werde kommen. Ich verspreche es. Wartet auf mich, ja?«
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Mit einem Fingerschnippen schickte er das Glimmfeuer voraus, und es hüpfte auf den Eingang der Krypta zu. Als er Fanes Grab erreichte, blieb er stehen, schüttelte den Kopf und drehte sich noch einmal um.
»Fast hätte ich es vergessen«, sagte er. »Dathne bekommt ein Baby. Wenn es ein Junge wird, haben wir daran gedacht, ihn Rafel zu nennen. Das ist ein wenig persönlicher als eine modrige alte Statue. Wenn es ein Mädchen wird, meint Darran, wir sollen es Gardenia nennen.« Er grinste. »Darran kann von mir aus an einer Heringsgräte ersticken.«
Und dann verließ er die Krypta, immer noch grinsend.
Der jüngst eröffnete Garten der Erinnerung war voller Springbrunnen und Blumen und umherflatternder, juwelenfarbiger Vögel. Asher trat aus der Krypta in warmen Sonnenschein, wo Familien umherschlenderten und Jungen und Mädchen, schwarzhaarige wie blonde, Glimmfeuerbälle warfen und kreischten vor Lachen.
Dathne erwartete ihn, so rund wie der Vollmond.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte sie, eine Hand auf seinem Arm.
Er küsste ihre Wange. »Ja. Alles in Ordnung.«
»Gut«, sagte sie und zog ihn hinter sich her den Weg entlang. »Jetzt geh ein Stück mit mir.«
Als er sich umdrehte, die Gehorsamkeit in Person, erhaschte er einen Blick auf Darran, der vom Palast auf sie zugeeilt kam. Das Licht der Schlacht leuchtete in den Augen der alten Krähe, und er hielt sich ein Dutzend Schriftrollen an die Brust gedrückt. Asher stöhnte. Er hätte niemals erwähnen sollen, dass er in die Krypta ging...
»Was?«, fragte Dathne erschrocken.
»Nichts, nichts«, versicherte er ihr unbekümmert. Dann legte er einen Arm um ihre Schultern und passte seinen Schritt dem ihren an, während sie zwischen den knospenden, rosafarbenen Kantimo‐nien einherschlenderten. Mit ein wenig Glück würde sie es nicht bemerken...
Aber Dathne blickte nach rechts und fluchte. »Oh, um Jervales 485
willen! Kann er uns denn nicht mal fünf Minuten in Ruhe lassen?«
»Ich bezweifle es«, erwiderte er. »Darran lebt für seinen Papierkram, das weißt du doch.«
Sie sah ihn an. »Seit wann bist du so tolerant?«
»Bin ich gar nicht. Aber du bist diejenige, die gesagt hat, dass wir die Vergangenheit ruhen lassen sollen, und dies sind brandneue Tage. Und du hast gesagt, ich hätte Maßstäbe zu setzen. Ich kann mir meine Verärgerung in der Öffentlichkeit wohl kaum anmerken lassen, oder?«
»Vielleicht nicht«, meinte Dathne und hob die Hand. »Aber ich kann es.«
Die Schriftrollen sprangen aus Darrans Armen, und sie hörten sein entsetztes Aufheulen ziemlich deutlich.
»Das war nicht sehr nett«, sagte Asher. Dann blickte er über seine Schulter und sah, dass Darran sich bückte und die Schriftrollen vom Boden auflas. Er grinste.
»Andererseits ist dies auch nicht nett. Einen Rattenarsch auf gute Beispiele!«
Mit einem gewisperten Wort ließ er die verstreuten Schriftrollen tanzen. Die Kinder, die ein besseres Spiel erkannten, ließen ihre Glimmfeuerbälle im Stich und schlossen sich der Jagd an. Sie fanden es ungeheuer komisch.
Darran nicht.
»Asher!«, rief er, und die muntere Brise trug seine Stimme zu ihnen herüber. »Ihr Taugenichts. Ihr Schurke. Ihr trauriges Zerrbild eines Königs!«
Asher schüttelte bekümmert den Kopf. »Was für ein Mundwerk der alte Mann doch hat. Und das alles vor dem Baby.«
»Schändlich«, stimmte Dathne ihm lächelnd zu. Dann nahm sie seine Hand und legte sie zart auf ihren Leib, in dem sich knospendes Leben befand.
Nachdem sie Darran losgeworden waren, wanderten sie zwischen den Blumenbeeten hindurch und vorbei an den Statuen in der Laube der Helden: Gar und Matt und Veira und Rafel. Die Sonne schien sanft von einem eierschalenblauen Himmel. Vogelgezwitscher wehte von den Bäumen um ihn herum. Und ein ein-486
samer, kreisender Adler ließ sich von den warmen Winden über den Wipfeln des Schwarzen Waldes hinaustragen, immer weiter, um auf Barls Berge zuzufliegen ‐
und noch weiter...
Dank
Mein Dank gilt zuerst, zuletzt und dazwischen Stephanie Smith, meiner unvergleichlichen Lektorin.
Julia Stiles, der ausgezeichneten Redakteurin.
Dem gesamten Team von HarperCollins Voyager, vor allem Ro‐byn Fritchley und Samantha Rieh.
Fiona McLennan für ihre Freundschaft, ihr Feedback und ihren
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