Kollaps
das eigene Umfeld in Ordnung bringt, profitiert davon nicht nur durch ein angenehmeres Leben. Man wird damit auch zum Vorbild für andere im eigenen Land und in anderen Kontinenten. Lokale Umweltschutzgruppen stehen untereinander häufig in engem Kontakt, tauschen Ideen aus und geben einander neue Anregungen. Als ich Gesprächstermine mit Bewohnern Montanas vereinbarte, die mit dem Teller Wildlife Refuge und der Blackfoot Initiative zu tun hatten, ergaben sich Terminschwierigkeiten unter anderem dadurch, dass sie unterwegs waren, um ähnliche Initiativen in Montana und anderen Bundesstaaten zu beraten. Wenn Amerikaner den Chinesen oder den Bewohnern anderer Länder sagen, was diese (nach Ansicht der Amerikaner) zu ihrem eigenen Besten und zum Nutzen der übrigen Welt tun sollten, treffen solche Ratschläge auch deshalb auf taube Ohren, weil unsere eigenen Umweltsünden nur allzu gut bekannt sind. Wir könnten die Menschen in anderen Ländern viel leichter zu umweltfreundlichem Verhalten veranlassen, das auch für die übrige Menschheit (einschließlich unserer selbst) von Nutzen ist, wenn wir selbst häufiger ein solches Verhalten an den Tag legen.
Und wer schließlich ein wenig Geld übrig hat, kann es einer Organisation spenden, deren Ziele mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen. Ein gewaltiges Spektrum von Organisationen deckt alle nur denkbaren Interessen ab: Ducks Unlimited für alle, die sich für Enten interessieren, Trout Unlimited, wenn man sich für Fischerei interessiert, Zero Population Growth für Bevölkerungsprobleme, Seacology für den Schutz von Inseln, und so weiter. Alle Umweltschutzorganisationen müssen mit wenig Geld auskommen, und viele arbeiten so kostengünstig, dass schon eine kleine Spende viel bewirken kann. Das gilt selbst für die größten und reichsten Umweltschutzorganisationen. Der World Wildlife Fund (WWF) zum Beispiel, eine der drei größten und finanzstärksten Umweltschutzgruppen der Welt, ist in mehr Ländern aktiv als jede andere. Seine größte Untergruppierung, der US-Zweig, hat einen durchschnittlichen Jahresetat von 100 Millionen Dollar; das hört sich nach einer Riesensumme an, bis man sich klarmacht, dass mit diesem Geld Projekte in über 100 Ländern finanziert werden, wobei es um alle Pflanzen- und Tierarten sowie um sämtliche Lebensräume im Meer und an Land geht. Das Geld fließt nicht nur in Großprojekte (beispielsweise in ein 400 Millionen Dollar schweres Zehnjahresprogramm zur Verdreifachung der Fläche geschützter Lebensräume im Amazonasbecken), sondern auch in zahlreiche kleine Vorhaben, die einzelnen Tier- oder Pflanzenarten gewidmet sind. Nun sollte aber niemand denken, eine kleine Spende sei für eine solche große Organisation bedeutungslos: Schon wenige hundert Euro reichen aus, um einen ausgebildeten, mit GPS-Software ausgestatteten Nationalparkwächter zu finanzieren, der im Kongobecken einen Überblick über die Primatenbestände mit ihrem bisher unbekannten Zustand gewinnen kann. Außerdem sollte man bedenken, dass viele Umweltschutzorganisationen eine große Hebelwirkung entfalten: Sie nutzen private Spenden, um größere Finanzmittel bei Weltbank, Regierungen und internationalen Institutionen locker zu machen. Beim WWF-Projekt im Amazonasbecken beträgt der Hebelfaktor beispielsweise 1 zu 6, das heißt, wer 300 Euro spendet, lässt dem Projekt in Wirklichkeit fast 2000 Euro zugute kommen.
Natürlich erwähne ich die Zahlen des WWF nur deshalb, weil mir die Etats dieser Organisation am besten bekannt sind, aber nicht weil ich sie im Vergleich zu anderen, ebenso seriösen Umweltschutzorganisationen mit anderen Zielen bevorzugen will. Die Liste der Beispiele, wie die Bemühungen eines Einzelnen viel bewirken können, ließe sich unendlich verlängern.
KARTEN
Der Pazifik US
Gesellschaften hist./modern
Montana
Der Pazifik
Die Pitcairn Inseln
Die Osterinsel
Montana heute
Ausgrabungsstätten der Anasazi
Ausgrabungsstätten der Maya
Der pazifische Raum
Die Ausbreitung der Wikinger
Nordatlantik
Hispaniola heute
Australien heute
China heute
Krisenherde heute
Die Erde historisch
BILDER
1: Das Bitterroot Valley in Montana.
2: Bewässerung der Wiesen.
3: Berge und Wälder im Bitterroot Valley.
4: Die aufgegebene Zortman-Landusky-Mine in Montana; hier wurde erstmals in den USA im großen Stil die Cyanidlaugung geringwertigen Golderzes eingesetzt.
5: Eine Steinplattform (ahu) und die darauf wieder errichteten,
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