Kollaps
Engelman und Daniele Anastasion, The Security Demographic: Population and Civil Conflict after the Cold War (Washington, D. C.: Population Action International, 2004); die Jahresschrift The Environmental Change and Security Project Report, herausgegeben vom Woodrow Wilson Center (Website www.wilson.org/ecsp ); und Thomas Homer-Dixon, »Environmental scarcities and violent conflict: evidence from cases« (International Security 19: 5-40 [1994]).
Und wer wissen möchte, was für Müll außer Dutzenden von Suntory-Whiskyflaschen noch an den Stränden der abgelegenen Atolle Oeno und Ducie im Südostpazifik angespült wurde, findet entsprechende Tabellen in T. G. Benton, »From castaways to throwaways: marine litter in the Pitcairn Islands« (Biological Journal of theLinnean Society 56: 415-422 [1995]).
Zu allen zwölf wichtigen ökologischen Problemkomplexen, die ich zu Beginn von Kapitel 16 zusammenfassend dargestellt habe, gibt es viele ausgezeichnete Bücher über die Frage, wie Regierungen und Organisationen mit ihnen umgehen sollen. Es bleibt aber eine Frage, die viele Menschen sich sicher automatisch stellen: Was kann ich als Einzelner tun, um etwas zu bewirken? Wer reich ist, hat natürlich viele Möglichkeiten: Bill und Melinda Gates haben sich zum Beispiel entschlossen, mit mehreren Milliarden Dollar zur Linderung medizinischer Probleme auf der ganzen Welt beizutragen. Wer an der Macht ist, kann seine eigenen Vorstellungen umsetzen: Der US-Präsident George W Bush und Präsident Joaquin Balaguer in der Dominikanischen Republik nutzten ihre Position, um die Umweltpolitik ihrer Länder entscheidend - und auf ganz unterschiedliche Weise -zu beeinflussen. In unserer großen Mehrzahl haben wir aber weder so viel Geld noch so viel Macht, sodass wir uns angesichts der überwältigenden Macht von Regierungen und Großunternehmen hilf- und hoffnungslos fühlen. Kann auch ein armer Mensch, der weder Vorstandsvorsitzender noch Politiker ist, etwas ausrichten?
Ja. Ein halbes Dutzend Strategien hat sich als wirksam erwiesen. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass der Einzelne sich von einer einzigen Tat keine großen Wirkungen erwarten sollte, auch wenn es sich um eine Reihe einzelner Handlungen im Lauf von zwei oder drei Wochen handelt. Wer wirklich etwas bewirken will, sollte sich darauf einrichten, während seines ganzen Lebens eine einheitliche Handlungsweise beizubehalten.
In einer Demokratie sind Wahlen die einfachste und billigste Tat. Bei manchen Wahlen entscheiden lächerlich wenige Stimmen zwischen Kandidaten mit ganz unterschiedlichen umweltpolitischen Vorstellungen. Ein Paradebeispiel war die US-Präsidentenwahl von 2000, die durch wenige hundert Stimmen in Florida entschieden wurde. Gehen Sie nicht nur zur Wahl, sondern wenden Sie sich auch an Ihre gewählten Vertreter und nehmen Sie sich jeden Monat die Zeit, ihnen Ihre Ansichten zu aktuellen Umweltthemen mitzuteilen. Wenn die Volksvertreter von ihren Wählern nichts erfahren, nehmen sie an, dass die Wähler sich nicht für die Umwelt interessieren.
Als Nächstes kann man sich als Verbraucher überlegen, was man kauft oder nicht kauft. Großunternehmen wollen Geld verdienen. Produkte, die nicht gekauft werden, nehmen sie in der Regel aus dem Angebot, was dagegen Anklang findet, wird hergestellt und beworben. Dass immer mehr Holzkonzerne zu nachhaltiger Forstwirtschaft übergehen, liegt daran, dass die Nachfrage der Verbraucher nach FSC-zertifizierten Produkten das Angebot übersteigt. Am einfachsten kann man natürlich die Unternehmen im eigenen Land beeinflussen, aber in der heutigen globalisierten Welt können die Verbraucher zunehmend auch Druck auf Firmen und Politiker anderer Staaten ausüben. Ein Musterbeispiel ist der Zusammenbruch der weißen Regierung und der Apartheidpolitik in Südafrika zwischen 1989 und 1994:
Er kam zustande, weil Verbraucher und Investoren das Land boykottierten, was eine beispiellose Abkehr ausländischer Unternehmen, Finanzfonds und Regierungen zur Folge hatte. Ich war in den achtziger Jahren mehrmals in Südafrika, und jedes Mal erschien mir das Land so felsenfest auf die Apartheid eingeschworen, dass ich mir eine Abkehr überhaupt nicht vorstellen konnte. Und doch geschah es.
Neben der Weigerung, bestimmte Produkte zu kaufen, können Verbraucher die Handlungsweisen großer Konzerne auch dadurch beeinflussen, dass sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf Verhalten und Produkte der Unternehmen lenken. Ein Beispiel sind
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