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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Viele Makler sind Gauner, und mir scheint, daß Sie zur gleichen Kategorie Mensch gehören."
    „Sie riskieren eine kesse Lippe, mein Freund. Das schätze ich nicht besonders ..."
    „Können Sie die Kanone nicht wegstecken?" fragte Frank. „Das Ding macht mich nervös."
    „Das soll es auch. Setzen Sie sich dorthin, mit dem Rücken zur Wand. Sind Sie bewaffnet?"
    „Ja. Mit einem scharfen Taschentuch."
    „Sehr witzig", sagte der Fremde, ohne sein Gesicht zu verziehen. „Los, setzen Sie sich endlich!"
    Frank nahm Platz. „Wozu sollte ich eine Waffe brauchen?" fragte er. „Ich besitze nichts, was verteidigt werden müßte ... ausgenommen mein Leben, aber dafür hat sich bislang noch niemand interessiert."
    „So?" fragte der Fremde gedehnt. „Das ist von nun an anders!"
    „Ich höre wohl nicht richtig?"
    „Wie steht es mit dem Mädchen, das Sie vorhin verlassen haben?"
    „Ah, jetzt kommen wir endlich zur Sache. Sie wissen Bescheid?"
    „So ungefähr."
    „Wer sind Sie überhaupt?"
    „Das ist für Sie doch ganz unwichtig. Ich bin es, der hier die Fragen stellt, junger Mann, ist das klar? Also los . . . was wollte sie von Ihnen?"
    „Ich wünschte, ich wüßte es", log Frank. „Sie hat mich nach Hause geschickt, als ich anfing, meinen männlichen Charme spielen zu lassen. Davon hielt sie nichts. Das hier hat sie mir mitgegeben. Er griff in die Tasche und brachte eine Handvoll zerknitterter Scheine und etwas Hartgeld hervor. „Das ist das Wechselgeld, das ich von dem Taxifahrer zurückbekommen habe. Eine großzügige Dame. Von mir aus bin ich gern bereit, ihr jede Nacht Gesellschaft zu leisten..."
    In dem Blick des Fremden lag Mißtrauen. „Versuchen Sie bitte nicht, mich auf den Arm zu nehmen. Wie käme sie dazu, einen Fremden einzuladen, ohne damit eine bestimmte Absicht zu verbinden?"
    „Die Frage müssen Sie schon an das Mädchen richten . .. und nicht an mich", sagte Frank. „Der Kuckuck mag wissen, was sie sich davon versprochen hat. Vielleicht habe ich sie enttäuscht. Könnte doch sein, nicht wahr? Ich mache mir in diesem Punkt nichts von. Sie liegt ein paar Klassen über mir."
    „Ein paar Klassen über Ihnen", wiederholte der Fremde und fügte verächtlich, hinzu: „Das kann man wohl sagen. Deshalb kann ich nicht begreifen, was sie überhaupt von Ihnen wollte."
    Frank steckte das Geld wieder in die Tasche. „Ich zerbreche mir schon die ganze Zeit den Kopf darüber, worum es dem Mädchen gegangen sein mag. Umsonst. Und nun kommen ausgerechnet Sie daher und wollen eine Antwort von mir haben!"
    „Sie müssen doch mit ihr gesprochen haben! Worum ging es dabei?"
    „Oh, sie fragte mir Löcher in den Bauch. Wer ich sei, wo ich arbeite, und was ich über dieses und jenes denke. Dann merkte ich auf einmal, daß sie jedes Interesse an mir verlor. Übrigens wurde ich nicht von dem Mädchen, sondern von ihrem Begleiter aufgegabelt..."
    „Ich weiß", unterbrach der Fremde.
    „Was soll überhaupt der ganze Zirkus?" fragte Frank und bemühte sich, wütend auszusehen. „Erst bin ich gezwungen, diese idiotische Einladung zu verdauen und mir über ihren Sinn und Zweck den Kopf zu zerbrechen, und jetzt kommen Sie daher und schaffen neue Probleme! Ist in dieser Nacht denn plötzlich die ganze Welt verrückt geworden?"
    Der Fremde blieb gleichmütig. „Hören Sie, mein Lieber ... ich möchte Ihnen etwas sagen. Ich habe keine Ahnung, ob Sie mich bewußt beschwindeln oder ob Sie die Wahrheit sagen. Es ist auch ganz egal. Ich möchte Ihnen nur soviel klar machen: Sie tun gut daran, das Mädchen niemals wieder zu sehen oder zu sprechen. Haben Sie mich verstanden? Niemals wieder! Wenn Sie gegen diesen Befehl verstoßen sollten und dennoch einen zweiten Kontakt herbeiführen, würden Sie mich zwingen, mit Ihnen kurzen Prozeß zu machen." Er hob die Pistole. „Sehen Sie sich dieses Ding an. Im Moment ist es nur ein Warner, aber es kann sehr leicht zum Vollstrecker werden .. . vergessen Sie das nicht!"
    „Das ist mir zu hoch. Was soll diese Drohung? Es ist doch überhaupt nichts passiert!"
    „Was geschehen ist, steht nicht zur Debatte. Ich spreche von dem, was noch sein kann. Ich wiederhole: Sie dürfen das Mädchen nicht Wiedersehen. Wenn Sie's trotzdem tun, werde ich dafür sorgen, daß Sie von dieser schönen Welt abtreten..."
    „Wer oder was gibt Ihnen die Berechtigung, mir mit einem Mord zu drohen?" rief Frank aus, und diesmal war er wirklich wütend. „Bei Ihnen im Oberstübchen scheint einiges in

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