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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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erklärte Frank. Ihm fielen plötzlich die Gläser ein, aus denen sie getrunken hatten. „Wir haben ein paar Whisky zu uns genommen", sagte er. „Die Gläser! Sie müssen doch noch auf dem Bartisch oder in der Küche gestanden haben!"
    „Ganz bestimmt nicht", widersprach die Frau. „Es gehört zu meinen Angewohnheiten, nach jeder Reise einen kurzen Blick in alle Räume zu werfen. Mir wäre bestimmt aufgefallen, wenn irgendwo ein paar benutzte und nicht gespülte Gläser herumgestanden hätten. Allerdings ..." Sie unterbrach sich und schwieg.
    „Nun?"
    „Ich erinnere mich, daß ich irgendwie irritiert war, als ich diesen Raum betrat. Ich weiß genau, woran das lag. Ich hatte das Gefühl, als sei hier vor nicht allzu langer Zeit geraucht worden. Ich selbst bin Nichtraucherin; das macht mich gegen kalten Rauch besonders allergisch. "
    „Ich verstehe das alles nicht."
    „Es kann nur ein übler Scherz gewesen sein", meinte die Dame. „Ich überlege gerade, ob es nicht ratsam ist, die Polizei anzurufen."
    „Fehlt Ihnen etwas? Wurde Ihnen etwas gestohlen?" fragte Frank, dem der Gedanke an eine polizeiliche Untersuchung keineswegs sehr angenehm war.
    „Nein. Zumindest habe ich das noch nicht feststellen können. Immerhin empfinde ich es als beunruhigend, zu wissen, daß es Leute gibt, die einen Schlüssel zu diesem Haus besitzen. Ich werde noch heute den Schlosser kommen lassen und ihn bitten, ein neues Sicherheitsschloß einzusetzen."
    „Das ist ein guter Gedanke, glaube ich."
    „Ich muß Ihnen gestehen, daß mich Ihre Worte schockiert haben ..
    „Das bedaure ich. Sie dürfen versichert sein, daß ich der Einladung nicht gefolgt wäre, wenn ich gewußt hätte, daß ich mich damit des Hausfriedensbruchs schuldig mache."
    „Ihnen gebe ich ja keine Schuld ..."
    „Sie sind viel auf Reisen?"
    „Ziemlich häufig."
    „Darf ich Ihren werten Namen erfahren?"
    „Oh ... ich habe mich ja noch nicht vorgestellt! Bitte entschuldigen Sie .. . aber das liegt einfach daran, daß John mir erklärte, Sie wünschten mich in einer privaten Angelegenheit zu sprechen. Natürlich mußte ich in diesem Falle voraussetzen, daß Sie meinen Namen kennen. Ich heiße Gloria Billstress."
    „Sie sind verheiratet?"
    „Nein", erwiderte die Frau und hob die feingeschwungenen Augenbrauen. „Warum?"
    „Nur so. Es fiel mir gerade ein. Das Haus ist so groß ..."
    „Ich bin geschieden", erklärte die Frau. „Mein Mann hat es mir nach der Trennung überlassen."
    Frank glaubte, eine Lösung gefunden zu haben. „Ist Ihr Mann wieder verheiratet?"
    „Nein."
    „Schade, ich dachte, daß seine Frau..."
    „Was wollte sie eigentlich von Ihnen?" erkundigte sich Mrs. Billstress neugierig.
    „Das ist mir nicht ganz klar geworden", sagte Frank vorsichtig. „Ich habe mich kurz nach zwei Uhr von ihr verabschiedet und bin mit dem Taxi nach Hause gefahren."
    „Und sie ist geblieben?"
    „Das dachte ich. Natürlich muß sie wenig später ebenfalls das Haus verlassen haben."
    „Wirklich eine verrückte Geschichte!"
    Frank stand auf. „Ich möche Sie jetzt nicht länger aufhalten, gnädige Frau. Bitte glauben Sie mir, wenn ich Ihnen versichere, daß mir das Ganze sehr peinlich ist..."
    Mrs. Billstress brachte ihn bis zur Tür und sagte ihm ein paar tröstende Worte. Anscheinend war sie davon abgekommen, die Polizei zu Rate ziehen zu wollen.
    Frank fuhr mit dem Taxi zurück in die Stadt. Vor seiner Stammkneipe ließ er sich absetzen. Er hatte das Gefühl, dringend ein paar Whisky zu brauchen. Um diese Zeit war nicht viel los. Der Wirt starrte ihm neugierig entgegen.
    „Bist ja fein in Schale, heute!"
    „Gib mir ‘n Whisky.“
    Der Wirt füllte ein Glas und stellte es vor ihm hin. „Was war das für 'n komischer Kerl, mit dem du gestern abgehauen bist?"
    „Keine Ahnung."
    „Wollte er was von dir?"
    „Wie meinst du das?"
    „Das Geld stammte doch von ihm, was? Solche feinen Herrchen verschenken nichts..."
    „Kümmere dich um deinen eigenen Kram!"
    Der Wirt zuckte die Schultern und trat an die Kaffeemaschine, um sie zu putzen. Frank starrte in sein Glas. Der Wirt hatte recht. Diese Herrschaften verschenken nichts. Er hatte mehr als hundert Dollar von ihnen bekommen. Wofür? Damit sie sich einen idiotischen Scherz mit ihm erlauben konnten? Nein, das hätten sie billiger haben können...
    Carol Leeds. Was verbarg sich hinter ihrem Namen und hinter ihren verbrecherischen Wünschen?
    Ich sollte froh sein, daß sich alles auf diese Weise auflöst,

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