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Kopernikus 4

Kopernikus 4

Titel: Kopernikus 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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gelungen, sich mit irgendeiner Fracht hineinzuschmuggeln, und er hat sich transmittieren lassen. Wir sind noch mitten in der Untersuchung, aber wir wissen schon, daß er nicht zum Clavius-Personal gehörte. Zum Glück hat Jefferson gleich erkannt, daß der Zwischenfall brisant sein könnte, und unter Anwendung der Geheimhaltungsvorschriften die Angelegenheit zur Verschlußsache gemacht. Hitching gehört zur Kommissionszentrale, und er muß etwas mitbekommen haben … der Mann ist einfach nicht aus dem Relaisraum herauszuhalten. Glücklicherweise hat die Presse keinen Wind bekommen, und ich glaube, wir haben den Deckel drauf. Unsere Leute halten mit Sicherheit dicht, aber es gibt die Möglichkeit, daß ein Außenmonitor unseren Unbekannten erfaßt und Alarm schlägt. Wenn das geschieht, wird selbstverständlich der NASA-Vertreter seine Nase in die Sache stecken.“
    Bellmore zog eine Grimasse. „Nicht gut. Überhaupt nicht gut. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Die Presse zerrt uns jetzt schon vor die Öffentlichkeit, als seien wir die Korruption in Person. Was ist mit diesem Eindringling? Wieso ist er da draußen, und was wird er voraussichtlich tun?“
    „Eine schwierige Frage, Sir. Ich könnte mir vorstellen, daß er wahrscheinlich wahnsinnig ist. Schon aus diesem Grunde meine ich, wir sollten Larkey und seine Leute informieren. Ganz sicher werden wir ihre Hilfe benötigen, bevor die Sache ausgestanden ist.“
    Sauber geschnittene Fingernägel trommelten auf dem Glas, während Bellmore über diesen Vorschlag nachdachte. „Nein“, sagte er schließlich. „Wir wollen Larkey nicht hineinziehen, noch nicht wenigstens. Es kann sein, daß unser Unbekannter schon tot ist, vielleicht in einen Abflußkanal gefallen, und die Monitore haben ihn nicht gesehen. Wenn das so ist – voilà, kein Problem, keine Presse.“ Seine Finger hörten auf zu trommeln, als ihm plötzlich der Gedanke kam, daß er am Ende doch noch zu seiner Golfpartie kommen könnte. Er forschte in Corsons unbewegtem Gesicht nach einem Schimmer von Zustimmung oder Zweifel, aber das Gesicht des Ersten Sekretärs blieb ausdruckslos. „Wir werden abwarten, Corson, und die Natur soll ihren unabänderlichen Lauf nehmen. Wenn etwas herauskommt … nun, dann wird immer noch Zeit zum Reagieren und zum Abbiegen irgendwelcher hysterischen Anklageergüsse sein. In Sicherheitsfragen kann man uns bisher verdammt nichts vorwerfen, und da wird uns ein tödlicher Zwischenfall nicht gleich ruinieren.“
    „In den Berichten steht nichts davon, daß er tot ist …“
    Bellmore verzog das Gesicht.
    Aber Corson war noch nicht fertig. „Was ist mit der Möglichkeit, ihn zu retten? Vielleicht könnte eine der Bergbaumaschinen …“
    „Er ist tot, Corson. In dem Augenblick, als er unsere Transportkammer betrat, war er abgeschrieben. Wir könnten nur eine Leiche zurückbringen. Sie würde vielleicht noch eine Weile atmen, aber das Ergebnis wäre dasselbe: eine Leiche, etwas für die Biologen, um daran herumzuschnippeln und damit zu spielen und traurige Sprüche von sich zu geben, wie es doch so unzulänglich ist, organisch zu sein, wo die Zukunft den Maschinen gehört. Nein, das riskieren wir nicht. Wenn wir ihn retten könnten, wäre ich der erste, der die Maschinen in Bewegung setzen würde, aber wir können es nicht. Es ist nur zu dumm, daß der Bursche sich gerade unser Transportnetz ausgesucht hat, um darin Selbstmord zu begehen. So wie die Dinge liegen und bei der Hatz, die die feindselige Presse auf uns betreibt, hätte er ein bißchen rücksichtsvoller sein können.“
    „Ich bezweifle, daß die Zukunft der Transporttechnologie in seinen Überlegungen eine besondere Rolle spielte, als er seine Wahl traf“, murmelte Corson ein wenig abwehrend.
    „Das ganz sicher.“ Bellmores Haltung war immer noch eiskalt. Es handelte sich nicht um einen Mann, der irgendwo im Transportsystem trieb, überhaupt nicht um irgend etwas Menschliches, sondern um einen Faktor in einer Gleichung, der alle nur denkbaren Nachteile enthielt. „Wir wollen dringend hoffen, daß dieser ‚Irre4 uns einen Gefallen tut und schnellstens in Vergessenheit gerät.“
    Schweigend und verständnislos nickte Corson und verließ Bellmores Büro.
     
    Er eilte den leeren Korridor entlang und versuchte gehetzt, sich auszudenken, was er sagen würde. Die lichtgesteuerten Türen erfaßten seine Annäherung und glitten auf. Er wurde erwartet.
    Es war bereits zu spät. Corson erkannte den Nachrichtenausdruck

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