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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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waren recht unwohl.“
    „Daran kann ich mich erinnern.“
    „Sie lagen im Sterben. Wie sie es nennen.“
    Er zwang sich, zu dem Schmerz zurückzukehren und darüber hinauszuschauen.
    „Ja“, bestätigte er, „ich erinnere mich.“ … Und alles war wieder da. Er sah seine letzten Tage im Krankenhaus, als sein Zustand sich verschlechterte, über den Punkt einer möglichen Besserung hinaus, und die Gesichter seiner Familie und seiner Freunde, in denen diese Erkenntnis zu lesen war. Er erinnerte sich an seine Entscheidung, einen zuvor gefaßten Entschluß weiterzuführen, dessen Verwirklichung schon vor langer Zeit begonnen worden war. Geld war nie ein Problem gewesen. Es schien, daß es immer dagewesen war, in seiner Familie, und sehr früh dann von ihm ererbt und ebenso allgegenwärtig wie seine Einstellung dem Tod gegenüber, nachdem seine Eltern gestorben waren. Genug, um sich für den langen Winter einfrieren zu lassen, um einzuschlafen und von einem fernen Frühling zu träumen …
    „Ich erinnere mich an meinen Zustand“, sagte er. „Ich weiß, was schließlich geschehen sein muß.“
    „Ja“, kam die Antwort. „Es ist geschehen.“
    „Wieviel Zeit ist vergangen?“
    „Beträchtlich viel.“
    Er hätte sich die Lippen geleckt, begnügte sich aber mit der geistigen Entsprechung.
    „Meine Familie?“ erkundigte er sich schließlich.
    „Es hat zu lange gedauert.“
    „Ich verstehe.“
    Der andere ließ ihm Zeit, diese Information zu überdenken. Dann: „Sie hatten natürlich diese Möglichkeit in Betracht gezogen?“
    „Ja. Ich habe mich, soweit man das kann, auf eine solche Situation vorbereitet.“
    „Es hat lange gedauert. Sehr lange …“
    „Wie lange?“
    „Gestatten Sie uns, auf unsere eigene Weise vorzugehen, bitte.“
    „Sicher. Sie wissen am besten, was Sie tun.“
    „Wir sind froh, daß Sie ein so vernünftiges Wesen sind.“
    „Wesen?“
    „Person. Wir Verzeihung.“
    „Ich muß aber trotzdem etwas fragen – es hat nichts mit der verstrichenen Zeit zu tun: Wird Englisch heute gesprochen, wie Sie es sprechen? Oder ist es nicht Ihre Muttersprache?“
    Es gab eine kurze Beratung, die er nicht verstehen konnte. Dann: „Ebenfalls lassen Sie uns diese Frage zurückstellen.“
    „Wie Sie meinen. Können Sie mir dann etwas über meine Situation sagen? Ich bin ziemlich besorgt. Ich kann nichts sehen und nichts fühlen.“
    „Das ist uns bekannt. Es ist bedauerlich, aber es hat keinen Sinn, Ihnen eine falsche Darstellung zu geben. Die Zeit ist noch nicht gekommen für Ihre vollständige Erweckung.“
    „Ich verstehe nicht. Wollen Sie damit sagen, daß es noch keine Heilung für meinen Zustand gibt?“
    „Wir wollen damit sagen, daß es keine Möglichkeit gibt, Sie aufzutauen, ohne großen Schaden anzurichten.“
    „Wie können wir dann miteinander reden?“
    „Wir haben Ihre Temperatur noch weiter gesenkt – nahe dem absoluten Nullpunkt. Ihr Nervensystem ist zu einem Superleiter geworden. Wir haben Induktionsfeld auf Ihr Gehirn gelegt und darin schwache Ströme aktiviert. Dritter Abschnitt, linke Seite Kopf, und die Bewegungszonen für Sprache dienen jetzt zu aktivieren kleinen mechanischen Lautsprecher hier neben mir. Wir sprechen Sie an direkt in der Seite Gehirn, welche Stelle zu hören Sprache.“
    Eine neue Woge von Panik überflutete ihn. Er wußte nicht, wie lange es diesmal dauerte. Undeutlich wurde er sich der Stimme wieder bewußt, die seinen Namen rief.
    „Ja“, brachte er schließlich hervor, „ich verstehe. Es ist nicht leicht zu akzeptieren …“
    „Wir wissen. Aber dies schadet Ihnen nicht“, kam die Antwort. „Vielleicht Sie fassen sogar Mut daraus zu wissen, daß Sie weiterbestehen.“
    „Das wäre das. Ich verstehe, was Sie meinen, und kann es als Hoffnung nehmen. Aber warum? Sie haben mich doch sicher nicht geweckt, nur um mir das zu demonstrieren?“
    „Nein. Wir haben Interesse an Ihrer Zeit. Rein archäologisch.“
    „Archäologisch! Das deutet darauf hin, daß eine sehr lange Zeit vergangen ist!“
    „Entschuldigung. Vielleicht haben wir falsches Wort gewählt, indem wir an Ruinen denken. Aber Ihr Nervensystem ist Tor zu vergangenen Zeiten.“
    „Ruinen! Was zum Teufel ist passiert?“
    „Es gab Krieg, und es gab Katastrophen. Die Zeugnisse deshalb sind nicht klar.“
    „Wer hat den Krieg gewonnen?“
    „Das ist schwer zu sagen.“
    „Dann muß es ziemlich schlimm gewesen sein.“
    „Das nehmen wir an. Wir lernen noch selbst. Deshalb

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