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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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wie Grapefruits.
    „Das war die letzte Position?“ fragte er.
    „Ganz sicher“, sagte der Plantechniker.
    Maxwell wandte sich an den Mann im weißen Kittel, der hinter ihm stand. „Snorkel, ich möchte gern, daß Sie meine Nichte Dierdre hier heraufbringen. Außerdem Daten über den Stand der Einsätze der anderen Scouts. Aber …“ – er hob die Hand – „ich würde gern selbst mit Billy reden.“
    „Meinen Sie, es ist klug, ihn zu informieren? Der Status seiner Mission ist jetzt kritisch.“
    Die beiden Männer waren etwa gleichaltrig; Doktor Snorkel allerdings war viel größer, er trug einen Schnurrbart, und seine Haltung war straffer. Außerdem war er nicht sichtig. Sein dichtes Haar war von eisengrauer Farbe, während das des kleineren Mannes gesprenkelt war.
    Maxwell wandte sich der Projektionstafel zu.
    „Dann warten wir eben ab und sehen, was er findet, bevor wir Kontakt mit ihm aufnehmen.“
    Snorkel legte eine Hand auf Maxwells Schulter. „Max“, sagte der Wissenschaftler, „wäre es nicht vielleicht besser, wenn wir es ihm nicht sagten?“
    Der alte Scout drehte sich um und sah seinen Freund an. Die nackte Maske mit ihren großen, kugelförmigen Linsen blieb ausdruckslos, aber der Mund darunter war zu einem schmalen Strich geworden. Der Strich öffnete und schloß sich.
    „Ich weiß, warum du das sagst, Otto, deshalb will ich dazu nichts weiter sagen.“ Der kleine alte Mann seufzte. Sein Mund entspannte sich zu einem Grinsen. „Ich werde es tun, wenn es soweit ist. Er ist mein Großneffe. Wenn jemand aufgeregt sein muß, dann überlaß das mir.“
     
    Von seinem Schiff Argus aus beobachtete Billy Big-Eyes die verdächtige Plasmawolke nun schon seit ein paar Stunden.
    Für normale menschliche Augen wäre die Nacht um ihn herum einfach schwarz gewesen, abgesehen von den Lichtpunkten der Sterne, einer hellen Staubwolke oder vielleicht dem einsamen Funkeln eines Kometen, der eine nahe Sonne umrundete.
    Billy schaute nicht durch normale menschliche Augen, und er sah nicht in die Dunkelheit. Er tastete die Wolke in verschiedenen Spektren ab, in Ultraviolett, Infrarot, langen Radiowellen, Röntgenstrahlen und in den Bereichen darüber und darunter.
    Im Infrarotbereich war die Nacht ein stumpfes Glühen, wie von heißem Metall; sie pulsierte im Licht des interstellaren Wasserstoffs. Hier und da waren winzige Punkte wie Nadelstiche in Papier, wo bestimmte Sterne keine Infrarotstrahlung abgaben. Andere zogen Lichtströme und lange Leuchtschweife hinter sich her wie Pinselstriche. Der ganze Raum um ihn herum war voller Licht, wie bei einer Farbszene aus einer von Dantes Höllen … .
    Im ultravioletten Bereich wurden Sterne und All zu drapierten Samtvorhängen, und das Licht selbst war gefroren und schwarz. Die Sterne waren stumpfe, pelzige Kugeln, Gaswolken wurden zu Tüllgardinen, hinter denen kalte Sonnen brannten. Wenn er sich ein paar Sekunden lang konzentrierte, konnte Billy durch alle anderen Gase um ihn herum hindurchsehen.
    Aber mit der Plasmawolke vor ihm war es anders; sie war noch undurchsichtig.
    Der Röntgenbereich bot den merkwürdigsten Anblick. Lichtpunkte flogen wie ein Graupelschauer in alle Richtungen, von ihm weg, auf ihn zu und an ihm vorbei. Manche erschienen direkt vor seinen Augen und wichen vorwärts zurück: kosmische Strahlen, die durch das Schiff und seinen Kopf gedrungen waren. In diesem Spektralbereich war das All ringsum ein einziges Tosen. Der Graupel bewegte sich wie eine Aurora, eine schimmernde Woge, durch die er zunächst nur ein paar Kilometer weit sehen konnte.
    Die Sterne nahmen in diesen wirren Nebeln nur langsam Gestalt an. Im Röntgenbereich waren sie hohl, wie Glasornamente oder Goldfischgläser, und sie rotierten langsam, wenn er näher kam. Dann drehten sie seitwärts bei und wichen zurück, als wären sie Kristalle, die an Drähten weggezogen wurden. Gaswolken waren nur ein paar Sekunden lang sichtbar, bevor er durch sie hindurch auf die nächsten, dahinterliegenden schaute.
    Und so weiter, auf und ab im Spektrum, und jeder Blick hatte seine eigenen Probleme, Wunder und Erfordernisse.
    Es gab einen Bereich, in dem Billy nichts sehen konnte.
    Sichtbares Licht.
    Für normale Menschen war Billy Big-Eyes so blind wie eine Fledermaus.
     
    Über das Scout-Relais sendeten die Leute in der Leitzentrale die letzte bekannte Position der Nachtwache , ihren wahrscheinlichen Kurs und die möglichen Gefahren in dem ihr zugewiesenen Sektor aus.
    Das Scout-Relais war

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